Wann nach Todesfall des Vaters wieder zur Schule bzw. Arbeit?
Guten Tag,
ich wollte hier, aus einem traurigen Grund um Rat fragen und zwar ist gestern mein Vater, nach langer Krankheit verstorben. Es war abzusehen, dass er nicht mehr lange leben wird. Trotzdem kam es sehr plötzlich für mich, als ich es gestern erfuhr. Ich war tagsüber arbeiten (bin am Anfang meiner Ausbildung zur Verkäuferin) und meine Mutter sagte mir es abends als ich nach Hause kam.
Gestern abend habe ich meinem Chef noch geschrieben, damit ich erstmal frei bekomme. Allerdings habe ich freitags und montags Berufsschule und überlege dort hinzugehen. Mag nicht die ganze Zeit zu Hause sein und etwas Ablenkung bzw. Kontakt zu Menschen würde mir vermutlich gut tun. Ich habe aber etwas Angst in Tränen auszubrechen, wenn jemand etwas dazu sagt. Eine Mitschülerin weiß schon, dass mein Vater gestorben ist.
Außerdem habe ich Freitag eine Fahrstunde. Ich weiß nicht, ob es Sinn macht bzw. ob ich bei der Sache wäre. Das Verhältnis zu meinem Vater war zwar nie besonders gut. Er war nie wirklich wie ein Vater für mich, trotzdem ist es schwer.
Vielleicht kann mir ja jemand einen Rat geben oder aus Erfahrung sprechen.
8 Antworten
Zunächst einmal: Herzliches Beileid!
Einen Rat geben kann man hier nicht da jeder Mensch unterschiedlich reagiert. Mir hatte es geholfen schnellstmöglich wieder arbeiten zu gehen und unter Leute zu kommen, zu Hause ist mir die Decke auf den Kopf gefallen.
Aber wie gesagt, das musst Du für dich selbst entscheiden.
Ich bin damals einen Tag zu Hause geblieben und bin danach wieder zur Arbeit, bin im Nachhinein auch froh darum, dass ich so schnell wieder hingegangen bin, das hat in dem Moment gut abgelenkt.
du solltest sofort wieder arbeiten gehen, es sei denn, du mußt behördengänge und die Beerdigung organisieren. es würde reichen, wenn du am tag der Beerdigung frei nimmst. Ablenkung tut gut, ich spreche aus erdahrung.
Im Falle meiner Mutter bin ich (17) zur Schule nach Hamburg gefahren und habe nach der 2. Stunde die Freundin der Mutter besucht....
Fünf Jahre später bekam ich die Nachricht, daß mein Vater in einem anderen Ort im Krankenhaus verstorben sei. Ich schwänzte die Uni, um die Traueranzeige ins Lokalblatt zu bringen,,,,
Mit schwarzer Kleidung hätte ich meinen Eltern keinen Gefallen getan.. Erst mit der Zeit kam die bleibende Wertschätzung dessen auf, was sie in all den Jahren selbstlos für mich getan hatten.
Nimm Deine Termine wahr - und ein paar liebe Freunde stumm in den Arm...
Ablenkung tut gut, allerdings würde ich auf die Fahrstunde verzichten. Geh, sobald du dick bereit fühlst und lass dich für den Rest krankschreiben - das macht jeder normale Arzt. Wünsche dir alles Gute!
Ich denke du solltest auf dein Gefühl vertrauen, was dir gut tut. Mir hat immer geholfen einen einigermaßen normalen Tag zu haben. Ich wusste ich kann, muss aber nicht. Das find ich wichtig. So entsteht kein Druck.