Wäre eine staatliche Bahngesellschaft besser?

6 Antworten

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Natürlich könnte eine einheitliche Bahngesellschaft Vorteile haben. Um mal einige zu nennen:

  • Züge warten aufeinander bei kleinen Verspätungen
  • kurzfristige Beschaffung von Ersatzzügen einfacher
  • Quersubventionierung von Strecken

Aber auch in den von dir genannten Beispiele funktioniert die Bahngesellschaft nicht komplett reibungslos. In Belgien sind zwar die Tickets relativ günstig. Was ja in Deutschland oft bemängelt wird und viele Leute zum Wechsel zu Flixbus bewogen hat. Aber dafür muss die NMBS/SNCB massiv vom Staat bezuschusst werden um keinen Verlust zu erwirtschaften.

In den Niederlanden fahren die Züge relativ pünktlich und es gibt einen dichten Takt,da per Gesetz festgelegt ist das jeder Bahnhof mindestens alle 30 Minuten bedient werden muss. Aber die Tickets sind noch ein wenig teuer als in Deutschland.

In Russland kann man zwar relativ weit ohne Umstieg fahren (auch im Regionalverkehr). Aber es gibt oft keinen wirklichen Takt. Im Regionalverkehr gibt es meistens in der Hauptverkehrszeit einige Züge aber dazwischen eben so gut wie keine Züge. Und im Fernverkehr gibt es auf den meisten Strecken 1-2 Züge pro Tag.

thelasse  04.08.2018, 17:11

Ich denke nicht das Konkurenz zwigend der DB schadet und man wieder zurück zu einem großen Staatsunternehmen gehen muss. Aber der Staat,Kommunen und Bundesläder müssen denke ich anders an die Bahn verangehen. Zur Zeit ist es so,dass die Bundesländer den ÖPNV oft einfach an das billigste Unternehmen vergeben. Das geht aber oft zu Lasten der Qualität (z.B. keine großen Fahrzeugreserven & Personalreserven). Hinzukommt das es von Seiten der Auftraggeber im ÖPNV Druck geben muss das Züge und Busse auf einander warten. Vor einigen Jahren hat bei uns das Bahnunternehmen gewechselt (DB zu Nordwestbahn). Während mit der DB andere DB-Züge in Düsseldorf gewartet haben wenn der Zug 5-Minuten verspätet war, wird jetzt nicht mehr auf den verspäteten Nordwestbahn-Zug gewartet.

Ich denke das die Niederlande und Belgien (für Russland weiß ich das nicht) der Bahn einfach einen höheren Stellenwert geben. Weswegen man die Bahn fördert indem man sie z.B. in Belgien massiv subventioniert um sie für jeden erschwinglich zu machen oder in den Niederlanden per Gesetz einen hohen Takt garantiert um sie attraktiv für Fahrgäste zu machen.

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Alles muss verstaatlicht werden ...nicht nur die bahn

verreisterNutzer  05.08.2018, 11:34

nein eine sozialistische welt republik ...ein paradies für die arbeiter

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Die Bahn ist meistens auch staatlich, wie der restliche ÖPVN. Bereiche wie Bildung und Infrastruktur sind meist öffentl. Güter, weil sie sich nicht als Geschäftsmodell bieten und daher auch nicht lukrativ für Investoren sind. Flixtrain hat eine Marktnische eingenommen und ist dazu ein Gigant-aber weniger die Regel. Daher ist die Bahn auch auf Subvention angewiesen-der Staat muss diese Dienste bieten, aber die Einnahmen sind weitaus geringer als die Gesamtkosten.

Besser als privat natürlich.

Die Bahn kennt seit der Privatisierung nur eine Richtung .. bergab.

Die heutige Deutsche Bahn war mal ein Staatsbetrieb mit Behördenstatus, hervorgegangen aus Bundesbahn und Reichsbahn.

Trotz ständiger Streckenstillegungen und Ausdünnung von Angeboten ist die damalige Bundesbahn nie aus den roten Zahlen rausgekommen. Bei der Reichsbahn dürfte das ähnlich gewesen sein, allerdings wurde in der DDR anders bilanziert als in der Bundesrepublik, und außerdem war der Individualverkehr in der DDR nicht so umfangreich wie in der BRD.

Bahn-Infrastruktur ist eine sauteure Angelegenheit. Die heutigen Bahngesellschaften kommen nur deshalb über die Runden, weil sie den ÖPNV anbieten, der von den bedienten Kommunen bzw. Bundesländern bezuschußt wird. Eine Rückverstaatlichung würde überhaupt nichts bringen.