Wäre die damalige Katastrophe von Pompeji mit dem Vesuv mit der Hilfe der Bibel zu verhindern gewesen?

12 Antworten

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Hallo Papagaimann,

schätze, Du meinst Deine Frage religiös und nicht irgendwie katastrophenschutztechnisch. Aber auch wenn die Frage religiös gemeint ist, möchte ich sie ohne Ironie und respektvoll antworten. Es stellt sich nämlich die Frage, was Du unter Bibel verstehst. Das Neue Testament war zu dem Zeitpunkt, als der Vesuv Pompeji zerstörte, also 79 n. Chr., noch gar nicht „fertig”; es gab das NT in der heute vorliegenden Form gar nicht. Ergo kann es kein Bestandteil der Bibel, wenn Du die heutigen Ausgaben meinst, gewesen sein. Das Alte Testament existierte zwar damals schon so ungefähr (nur sehr „ungefähr”) in der heutigen Form, aber jetzt kommt das nächste Problem: Was heißt „mit der Bibel” eine Katastrophe abwenden? Heutzutage meinen sehr gläubige Christen, dass fester Glaube an die Bibel Gott wohlgefällig sei und im Gegenzug sei der Zweifel an der Schrift so schlimm, dass Gott die Menschen deswegen, z. B. mit Vulkanausbrüchen, warnt oder straft. Aber jetzt wird's schon wieder schwierig: Wohl mag es damals in Pompeji Christen und Juden gegeben haben, aber die Mehrheit der Pompejianer war sicher nicht mit der Bibel vertraut. Sie war damals noch „exotisch”. Und selbst wenn jemand Christ war, konnte er die Bibel damals nicht selbst in der häufigsten Sprache in Pompeji, dem Lateinischen, lesen, denn die erste Übersetzung, die Itala, gab es 79 n. Chr. noch nicht. Und dass man sich keine „Buchausgabe” kaufen konnte (Schriftrollen, wenn schon, denn einen Codex, also ein Buch, gebunden so ähnlich wie die heutigen, gab es auch noch nicht) ist auch anzunehmen (Kosten, mangelnde Schriftkenntnisse). Und schließlich noch mal zum Thema fester Glaube, mit dem man angeblich eine Katastrophe abwenden könnte: Wie gesagt war die Mehrheit der Bewohner Pompejis garantiert nicht christlich oder jüdisch, sondern sie verehrten alle möglichen Gottheiten. Woher sollten sie also um — falls man überhaupt daran glaubt — um diesen potentiellen Schutz durch die Bibel wissen? Und da kommt jetzt die uralte Frage auf, wieso der Gott der Bibel auch die bestraft, die noch nie von ihm gehört haben können. Das ist zu unfair, oder nicht? Du siehst, die Antwort auf Deine Frage ist kompliziert. Kein heiliges Buch, kein Amulett oder Ähnliches kann in Wirklichkeit Unglücke verhindern. Das haben Menschen immer wieder gehofft und sind immer wieder schwer enttäuscht worden.

Woher ich das weiß:Hobby
JoNothan  20.01.2022, 22:49

Noch ein Nachtrag: Die Menschen in Pompeiji und Herculaneum haben bestimmt in der Not ihre Götter angerufen. Mancher wird vielleicht sogar diesen Nazarener, also Jesus, von dem ihm sein Nachbar, der Tavernenwirt erzählt hat, um Hilfe angefleht haben und gelobt haben, sich in Zukunft nur ihm zu verschreiben. Aber genutzt hat es offenbar nichts.

Letztlich ist aber die Sache mit der Bibel zu Zeiten des Vulkanausbruchs in Pompeiji ein Anachronismus, wie ich oben geschrieben habe. Kurz, wie sollte etwas helfen, das es noch gar nicht gab? Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.

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Wohl kaum, im Alten Testament - also dem Teil der Bibel, der damals vorlag - wird Pompeji nicht erwähnt.

Ich interpretiere deine Frage so, dass die Bibel die Menschen vorher gewarnt hätte, dass sie Pompeji verlassen? In anderen Katastrophen wurden durch göttliche Warnung tatsächlich Menschen gerettet, wie Lot und vorher Noah.

verreisterNutzer  21.01.2022, 16:52

" Ja genau (Anastasie65), denn dadurch das ich in meiner eigenen Kindheit zu (100%) wahrheitsgemäß bei den Zeugen Jehovas aufgewachsen bin und zusätzlich selber wahrheitsgemäß zu ebenfalls (100%) das berühmte Autismus Handicap selber haben tue, deshalb sind mir selber viele dieser damaligen biblischen Geschichten im eigenen Langzeitgedächnis dauerhaft so ziemlich geläufig..."

" Es sei denn mein eigenes Langzeitgedächtnis würde irgendwann später mal eines Tages durch irgendwelche unvorhersehbaren Unfälle zu ernsthaften Schaden kommen..."

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telemann2000  22.01.2022, 09:57
@verreisterNutzer

Wenn du dich richtig erinnerst, wirst du bestimmt festgestellt haben, dass Gott Menschen nur in Ausnahmesituationen warnte.

Im Allgemeinen lies Gott die Dinge laufen wie sie waren

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Nein.

Oder hätte man sich die Bibeln als Schutz über den Kopf halten sollen?

Nö wie sollte das gehen?

Nein. Wie sollte das auch gehen?

In der Bibel steht:

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über  Bösen und  Guten, und er lässt  regnen über Gerechte und Ungerechte. (Matthäus 5,44 + 45)

Das Unglück kann Gläubige und Ungläubige gleichermassen treffen.