Wäre deine Entscheidung bei mehr Unterstützung durch deine Familie anders ausgefallen?
Hallo warehouse14!
Zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass ich einen riesigen Respekt vor deiner Entscheidung habe. Da ich selber Mutter von zwei inzwischen erwachsenen Söhnen bin, kann ich mir vorstellen, dass es dir ganz bestimmt nicht leicht gefallen ist, deine Kinder in eine Pflegefamilie zu geben.
Ich gehe mal davon aus, dass du aus deinem Umfeld nicht gerade viel Unterstützung für deine Kinder hattest.
Denkst du, dass deine Entscheidung anders ausgefallen wäre, wenn der Vater der Kinder, Omas oder Tanten oder Freundinnen dir die Kinder mal hätten abnehmen und sich darum kümmern können?
Und wie alt waren deine Kinder, als sie in die Pflegefamilie kamen?
Liebe Grüße
1 Antwort
Die beiden waren 2,5 und 1,5 Jahre alt als ich sie weggab. Und ich hab ja eine ganze Weile versucht, Hilfe zu bekommen. das Jugendamt stellte mir eine Haushaltshilfe zur Seite. Aber der Vater der Kinder wollte das nicht.
Als wir dann die Wohnung verloren weil er die Miete nicht zahlte interessierte es mich dementsprechend wenig was er von meiner Idee hielt, die Kinder auf Dauer in Pflege zu geben. Da wir nicht verheiratet waren und damals die regeln noch anders waren als heute konnte er auch nicht viel dagegen tun.
Ich hab dem Jugendamt auch klar gemacht, daß er aufgrund seienr Alkoholsucht nicht mal dran denken sollte, die Kinder zu sich zu holen falls er je wieder ne Wohnung haben sollte.
Und ich hab die pflege auf Dauer angelegt weil ich nicht wollte, daß meine Kinder ständig neue Bezugspersonen vor die Nase gesetzt bekommen nur weil es dann doch nicht klappt wenn ich sie zu mir hole. Ich wollte, daß sie ein stabiles Zuhause haben und nicht so einen Schrotthaufen wie viele andere Kinder, die von einem heim ins nächste geschoben werden und im Grunde nirgendwo lange bleiben um sich gesund entwickeln zu können.
warehouse14
Und wo habe ich gesagt, daß es vor dem zweiten Kind nicht gut lief? 🤔
Und ich möchte Dich mal sehen wie Du reagierst wenn Du erst am Tag bevor die Räumung stattfindet davon erfährst. Und daß man nicht immer alles mitkriegt kommt öfter vor als Du wahrhaben willst.
Und wenn Du in so ner Situation Deine Kinder in diese Rattenlöcher mitnimmst die Notunterkünfte darstellen sollen dann mach das. Falls da halt grad zufällig noch Platz ist haste sogar gute Chancen unterzukommen.
Das ist halt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Es läuft nicht immer so wie es sollte. Egal, wie gut die Ideen auch sein mögen.
Du kannst auch gerne meine eigene psychische Situation ignorieren. Es bringt nur nix. Mit ner eskalierenden Panikstörung und 2 kleinen Kindern biste auch im sozialsten Netz aufgeschmissen. Mehrere Klinikaufenthalte, während denen die Kinder eh woanders untergebracht wären und sowas halt.
Aber es ist halt einfacher, mir Vorwürfe zu machen. 🙄
Also, ich war keine Mitte 20, da musste ich auch durch eine ähnliche Situation und du kannst mir nicht erzählen, dass du den Alkoholkonsum deines Expartnes NICHT bemerkt hast.
Auch andere Probleme, wie die rückständigen Mietzahlungen usw. Wie gesagt, ich war sehr jung, mir sind Probleme nicht entgangen.....
Nein, du hättest Hilfe bekommen, du hättest dich trennen können, du hattest die Kinder zurückholen können. Das muss man auch wollen und bereit sein, alles dafür zu tun.
Wenn man das nicht ist, sollte man kinderlos bleiben. So gesehen, ist es für die Kinder besser, woanders unterzukommen, bei Menschen, bei denen sie wirklich gewollt sind.
Ach ja, nochmal. Ich war nicht mal Mitte 20, als ich Entscheidungen treffen musste. Mir ging es auch nicht besonders gut..... Aber ich habe nie auch nur eine Sekunde daran gedacht, mein Kind qegzugeben. Oder ein zweites Kind von so einem Mann zu bekommen......
Du kennst immer noch nicht die ganze Situation. Und Du warst nicht dabei. 🙄
Ich bin nicht Du und umgekehrt. Nur weil Du irgendwas "besser" als ich hinbekommst steht es Dir noch lange nicht zu, über mich zu urteilen.
Und der ewige Käse von wegen "hättest kinderlos bleiben sollen" erübrigt sich wenn die Kinder bereits da sind. Sie nicht zu bekommen ist dann schlicht ausgeschlossen.
Ok, er hat die Miete nicht gezahlt aber du warst ja dabei, man bekommt.Post oder Anrufen vom Vermieter, man kann sich kümmern.
Wenn Obdachlosigkeit droht, kann man, beim Sozialamt z.B. Hilfe beantragen, oft wird die fehlende Miete übernommen damit man nicht, mit kleinen Kindern, auf der Straße landet.
Ganz so hilflos, wie du es darstellst, ist man nicht, ich habe eine Zeit lang berufliche Erfahrungen zu diesem Thema sammeln können, keiner reißt Mutter und Kind auseinander wenn schlimmer Dinge passieren. Und wenn du dich getrennt hättest, hatte die Haushaltshilfe wieder kommen können usw.
Wieso bekommt man ein zweites Kind von einem Alkoholiker, mir dem es nicht gerade gut läuft?