Voraussetzungen für Slawistik-studium?

4 Antworten

Slawistik ist die Sprach- und Literaturwissenschaft der slawischen Sprachen.

SPRACHE

  • Man sollte sich dementsprechend erstens darauf einstellen, mindestens zwei slawische Sprachen zu lernen, in dem Falle der Titelfrage wohl Tschechisch und Russisch.
  • Um Russisch kommt man de facto nicht drumherum, da sehr viel wissenschaftliche Literatur über das Slawische auf Russisch erschienen ist und Russisch immer wieder als Vergleich und Maßstab gilt. Auch die wesentlichen russischen Literaturwerke muss man ohnehin kennen, das ist unverzichtbar bei Slawistik.
  • Die Sprachen werden nicht nur gelernt, sondern vor allem ins Kleinste analysiert und studiert. Man muss echtes Interesse an Phonologie, Phonetik, Grammatik, Wortschatz, Morphologie, aber auch an Didaktik und aktiver Verwendung haben.
  • Selbstverständlich wird man fließend Kyrillisch lesen und schreiben müssen, sowohl handschriftlich als auch maschinenschriftlich. Man wird sich daher auch mit Transkription und Transliteration befassen.
  • Man sollte sich darauf einstellen, dass die im Hauptfach vermittelten Spachkenntnisse nicht ausreichend sind, sondern eher auf wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Sprache vorbereiten. Die allermeisten guten Studenten müssen daher zusätzliche Sprachkurse besuchen und mit großem persönlichen Engagement die Sprachen lernen, z.B. durch Sprach- und Studienreisen in die entsprechenden Länder oder durch zusätzlichen Unterricht.

LITERATUR

  • Zweitens muss man sich natürlich darauf einstellen, sehr viel zu lesen. Sehr, sehr viel. Vor allem wenn man als Deutscher bisher noch wenig slawische Literatur gelesen hat, muss man ungeheuer viel slawische Literatur lesen, kennen, beherrschen. Man muss eben mitsprechen können.
  • Literaturwissenschaft tendiert natürlich auch schnell ein wenig ins Philosophische, auch die Kultur des Sprachraums ist wichtig. Stil, Rhetorik, Humor, Politik des Sprachraums spielen ebenso eine Rolle.

AUSLAND

  • Man muss sich darauf einstellen, mindestens ein Auslandssemester in einem slawischsprechenden Land zu absolvieren, je nach Uni auch ein ganzes Jahr oder zweimal.
  • Man sollte willens sein, freiwillig zusätzliche Urlaubsreisen in slawische Ländern zu tätigen, um die Sprachen mehr zu verwenden und die Kultur besser kennenzulernen. Wenn schon, denn schon.

BERUFE

  • Man sollte sich schon vorher überlegen, was man gerne später machen würde. In der Wissenschaft bleiben (sehr gute Abschlüsse und hohes Engagement nötig)? Ins Lehramt wechseln (dann sind weitere Fächer erforderlich)? Im Bereich Kultur arbeiten (andere Nebenfächer sinnvoll)?
  • Bedenke, dass Slawistik NICHT auf Dolmetschen oder Übersetzen vorbereitet. Wenn man das möchte, kann Slawistik eine tolle Ergänzung sein, aber nicht die Grundlage. Die in Slawistik vermittelten Sprachkenntnisse sind nicht ausreichend.

die bereitschaft später von h4 zu leben, sollte er mitbringen

wie kann man so etwas studieren wollen? das ist doch sonnenklar, dass das brotlos ist, wenn er nicht totales glück hat

was willst du denn da arbeiten?, da gibt es vielleicht 3 jobs für, weltweit

tvola  12.04.2020, 15:31

Ziemlich viel Meinung für so wenig Ahnung.

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Was erwartet ihn dabei ?

Na ja, er sollte dazu bereit sein, Sprachen bis ins kleinste Detail zu analysieren und tschechische Literatur zu analysieren. Ein Sprachenstudium ist kein Sprachkurs.

Die tschechische Sprache soll ja die schwierigste der slawischen Sprachen sein ?

Sagt wer?

Winfried63 
Fragesteller
 24.07.2019, 12:01

Das sag ich. ich habe englich, französisch und italienischgelernt, und lerne jetzt tschechisch im Selbststudium. Dir Formenvielfalt ist echt verwirrend. Außerdem hab ich gelesen, dass Polnisch und Tschechisch die schwierigsten slawischen Sprachen wären.

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Piinguin123  24.07.2019, 12:20
@Winfried63

Aber dann fehlt dir offensichtlich die Vergleichsbasis. Wenn du "nur" Tschechisch im Selbststudium lernst, kannst du doch gar nicht einschätzen, ob eine andere slawische Sprache "schwieriger" ist.

Die Frage der Schwierigkeit lässt sich ohnehin kaum beantworten. Jede hat Sprache hat ihre Tücken, ist bei den romanischen Sprachen nicht anders.

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