Von Linux bei nichtgefallen wieder auf Windows umsteigen ?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Installier dein Linux innerhalb einer virtuellen Maschine. Dadurch umgehst du das Problem der Neuinstallation und kannst beliebig viele Linuxdistributionen zeitgleich testen.

Da es kein Betriebssystem Linux gibt, sondern nur etwa 500 Linux-Distributionen, also Betriebssysteme, welche auf einem Linux-Kernel aufbauen, ist Deine Farge eigentlich wenig sinnvoll. Du solltest Dich also erst mal darüber informieren, was Linux bzw. eine Linux-Distribution überhaupt ist, lies doch mal dazu diesen Artikel: http://www.learninglinux.de/

Außerdem empfehle ich Dir den "Brief an einen Windows-Nutzer": http://www.deimeke.net/dirk/blog/index.php?/archives/781-Brief-an-einen-Windowsnutzer-....html

Dann solltest Du Dir eine oder mehrer Distributionen auswählen, die für Dich in Frage kommen könnten, und probierst diese mal aus. Der Vorteil ist, dass man die meisten dieser Distributionen als Live-System von CD/DVD oder USB-Stick starten kann, also ohne sie auf der Festplatte zu installieren.

Zudem gibt es auch noch verschiedenen Möglichkeiten, eine Linux-Distribution zu installieren, ohne Windows von dem Rechner zu entfernen, sei es in einer virtuellen Maschine oder als Dualboot-Installation, also neben Windows. Dazu solltest Du dann aber entweder mal googeln oder hier eine neue Frage stellen.

Hallo

Kann ich dann wenn mir Linux nicht gefällt eine Systémwiederherstellung machen und dann hab ich wieder Windows

Nein so wird das nicht funktionieren. Das liegt daran das:

  1. Windows und GNU/Linux unterschiedliche Dateisysteme, also Formatierungen (der Partitionen) benutzen.
  2. Deshalb braucht GNU/Linux eigene Partitionen.
  3. Die Wiederherstellungsoption die von Windows mitkommt stellt nur "wichtige" Systemdateien wieder her und ist nicht gleichzusetzen mit einer Recovery-Funktion wie sie von verschiedenen Gerätevertrieben/Herstellen angeboten werden.
  4. Eine Recovery-Funktion stellt zumeist den Bootcode im MBR (also den Bootloader) wieder her und setzt die Partition auf der Windows C:\ drauf gelegen hat, wieder in den Auslieferungszustand zurück.

Sah es also bei Auslieferung so aus mit zwei Festplatten:

NAME      Größe Typ     MOUNTPOINT
sda 55,0G disk
└─sda1 55,0G part C:\
sdb 900,0G disk
└─sdb1 900,0G part D:\

Dann sieht es nach einer Installation von GNU/Linux im Dualboot eventuell so aus:

NAME     Größe TYP      MntPoint  Beschreibung
sda 55,0G disk
├─sda1 30,0G part /windows "C:\"
└─sda2 25,0G part / Wurzelverzeichnis
sdb 900,0G part
├─sdb1 50,0G part /windows_d "D:\"
└─sdb2 850,0G part /home Benutzerverzeichnisse

Wenn man dann eine Recovery-Funktion benutzt, dann wird der Windows-Bootloader neu in den MBR geschrieben und die Partition sda1 wird mit dem
Systemimage beschrieben der auf dem Recovery-Medium (oder der Recovery-Partition) liegt. ¹

Sollte das Image/Abbild größer sein als der nun zur Verfügung stehende Speicherplatz, dann bricht das System wohl ab und der neue/alte Bootloader versucht ein Windows zu starten das es nicht mehr gibt. Das Ende ist dann die Meldung:

NTLDR fehlt
Neustart mit Strg+Alt+Entf

Was logischerweise nichts bringt außer immer und immer wieder dieser Fehlermeldung.

Linuxhase

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¹ Natürlich gibt es noch mehr Partitionen bei einem Windows System (bis zu 10 Stück, je nach Windows-Version), das ist aber für die Erklärung hier nebensächlich weil es meiner Meinung nach nur verwirrt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich benutze seit 2007 Linux und habe LPIC101 und LPIC102
Culles  14.03.2016, 10:59

Guten Tag,

zu Punkt 3 muss ich anmerken, dass Windows zumindest seit Version 7 eine vollwertige Recovery-Lösung integriert hat: Man kann ein Systemabbild erstellen und dabei neben der Systempartition noch weitere Partitionen miteinbeziehen. Man kann diese Funktion am einfachsten aufrufen, indem man den Befehl sdclt ausführt. 

Man darf diesen Prozess aber nicht mit der Funktion Systemwiederherstellung verwechseln.

Systemabbild erstellen kann man auf lokalen und Netzlaufwerken. Die Partitionen werden in Image-Dateien mit der Erweiterung vhdx abgespeichert. Die Imagedateien können über die Datenträgerverwaltung eingebunden werden. Damit kann man notfalls auch auf einzelne Dateien einer Sicherung zugreifen.

Bei einer Folgesicherung werden nur die Änderungen abgespeichert und die vhdx-Datei entsprechend angepasst. Es kann aber immer nur der letzte Sicherungsstand wiederhergestellt werden. 

Damit man aus einem Systemabbild wieder ein lauffähiges
System erstellen kann, auch wenn das System nicht mehr bootbar ist, benötigt man einen sogenannten Systemreparatur-Datenträger. Im Anschluss an die Erstellung eines Systemabbildes wird man in der Regel dazu aufgefordert, einen entsprechenden Datenträger zu erstellen.

Interessant an der Windows-Lösung gegenüber Alternativen ist, dass bei einer Wiederherstellung auf einer anderen Hardware gleich die dazugehörigen Treiber und nicht die alten verwendet werden.
Beinhaltet die Systempartition Links zu anderen Partitionen, so wird das automatisch erkannt und die jeweils betroffene Partition gleich mitgesichert.

LG Culles

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dein Anliegen ist so neu nicht.

1. du musst nicht auf entweder oder setzen. Beide Systeme auf einem PC ist leicht realisierbar. Nachteil ist, da der Microsoft-Bootloader Linux nicht booten will, Linux einen mitbringen muss, der beide Systeme booten kann. Wenn Linux "beseitigt" geht erst mal nichts mehr.

2. für Linux gibt es sogenannte Live-Systeme, mit denen man ein recht guten Überblick erhalten kann. Nach dem Ausschalten des PC bleiben keinerlei "Rückstände" von Linux.

3. es gibt kein Betriebssystem "Linux". Auch wenn der Kern bei den vielen Distributionen gleich ist, so gibt es mit doch sichtbare und unsichtbare Unterschiede. Die Sichtbaren beziehen sich auf die grafischen Oberflächen.
Die unsichtbare beziehen sich auf unterschiedliche Werkzeuge zum Installieren, zum Administrieren und auch auf die Anwendungen.

Um Gefallen oder Nichtgefallen zu erkennen, muss man schon einige testen.

Stichworte: KDE, GNOME, UNITY

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – openSuSE seit 1995

Nein so einfach ist es nicht