Von Elternzeit zurück zum Berufleben. Erfahrung?

2 Antworten

Als erstes vor weg: Ich selber habe keine Kinder, kann also nur von Erfahrungen von Freunden, Verwandten und Arbeitskollegen sprechen und berichten.

3 Tage ist quasi nichts, gerade bei einer so großen Umstellung für dich und das Kind. Gebe dem ganzen mehr Zeit und schaue, wie es sich entwickelt.

Rede zudem offen mit dem Kind, dass du es auch vermisst, aber man als Erwachsener auch Geld verdienen muss und du es trotzdem weiterhin genau so doll lieb hast.

Auch wenn es das mit Geld vermutlich kaum versteht (mache es altersgerecht wie ihr müsst ja was essen, das muss man kaufen und das kostet Geld und auch selber anbauen wäre eine Arbeit und kostet Zeit), wichtig ist dem Kind klar zu vermitteln, dass du es dadurch nicht weniger lieb hast und deswegen abgibst, sondern es normal ist, dass mindestens ein Elternteil arbeitet.

Auch hier kannst du wieder gut erklären, anhand einer Freundin der Tochter, dass deren Vater ja arbeitet, aber weil ihr Vater nicht bei euch lebt, du dafür arbeiten gehen musst.

Meine Schwester hat damals auch jeden Morgen bitterlich geweint, wenn meine Mutter sie gebracht hat, kaum war meine Mutter hingegen aus der Tür und sie 5 Minuten da, war sie wieder das strahlende Leben. Wenn du hier Bedenken hast wie es deiner Tochter wirklich geht, gerade nach etwas mehr Zeit die du wieder arbeitest, bleib im ständigen offenen Austausch mit den Betreuern.

Gerade der Start ist eine schwierige Zeit, weil das Kind sich umstellen muss (selbst wenn es vorher schon im KiGa war, immerhin weiß es nun Mama kann nicht einfach kommen und die Zeit dort ist ggf. auch länger) und auch weil du anfangs noch ganz anders belastet bist durch die ungewohnte Arbeit und dich daher, ob du willst oder nicht, anders verhälst und gestresster bist.

Mit der Zeit pendelt es sich oft alles ein und wird wieder zum Alltag. Leicht wird es nie, selbst wenn du Verwandte, Freunde u.a. hast die Helfen und im Notfall mit einspringen, aber es wird besser.

Gibt dir und deinem Kind einfach etwas Zeit und wie gesagt, sprich offen mit ihm, frage es auch soweit es das schon sagen (oder z.B zustimmen und ablehnen) kann nach seinen Ängsten und versuche diese zu beruhigen. Gehe auch offen damit um, dass es diese Ängste hat und nichts schlimmes ist, also nicht die Ängste "verbieten", sondern sei auch offen und gebe zu, dass es für dich selber auch eine neue Situation ist aber ihr das zusammen schaffen werdet.

Ich hänge hier mal ein Video an:

https://www.youtube.com/watch?v=gfqA7LR4jnU

Angesichts dieser Fakten habe ich mir die Frage gestellt ob das überhaupt Sinn macht? Ständig habe ich das Gefühl gehabt mein Leben und die wichtigsten Momente meines Kindes auf später zu verschieben. Es hat mich bedrückt das ich mein Kind nur 3 Stunden am Tag aktiv gesehen habe. 3 Stunden von 24 Stunden. Eine sehr schlechte Bilanz wie ich finde. Ich war es ehrlich gesagt leid mein Leben auf später zu verschieben und habe meine Arbeitszeit reduziert. Mein Arbeitgeber fand das nicht so gut, deshalb wechselte ich meinen Arbeitgeber. Ich bin von der freien Marktwirtschaft in die staatliche gewechselt und habe bei 30 Stunden pro Woche einen Verdienstausfall von ca. 400€ wobei das alles nicht so schlimm ist. Über die Rente mache ich mir keine Sorgen, sehr wahrscheinlich wäre ich sowieso in die Grundsicherung gerutscht.

Da meine tägliche Arbeitszeit 6 Stunden beträgt bin ich nicht dem Arbeitszeitgesetz unterstellt und muss nicht meine Pause auf der arbeit verbringen sondern kann Punkt genau nach der 6. Stunde die Heimfahrt antreten. Der Mehrwert an Zeit wiegt den Geldanteil meiner Meinung nach wieder auf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung