Vertritt die SPD seit dem 2. Weltkrieg eine konsequent russlandfreundliche Politik?

3 Antworten

die SPD war vehement gegen den Beitritt zur NATO

Der 2. Weltkrieg war nicht einmal 10 Jahre her. Die Ent-Nazifizierung noch nicht wirklich abgeschlossen. Der damalige NATO-Beitritt bedingte eine Wiederbewaffnung der Bundesrepublik. Genau das war der erste Knackpunkt, wo die SPD damals dagegen war. Der zweite Knackpunkt war die anstehende Teilung Deutschlands. Damals gab es noch Versuche, einen Weg zu einer Wiedervereinigung zu gehen und das würde - was ja dann auch geschah - durch den NATO-Beitritt und die Blockbildung fast schon unmöglich gemacht.

die SPD vertrat eine "Politik der Annäherung" und wollte die BR Deutschland politisch einer realsozialistischen Diktatur, nämlich der DDR, annähern

Das ist frei erfundener Quatsch. Du hast nicht wirklich verstanden, was die "Politik der Annäherung" bedeutet hat.

Scholz fand damals, dass die USA schlimmer als die UdSSR sei und die DDR zu negativ in den Medien dargestellt würe

Es ist schon beachtenswert, wie du den gesamten Kontext weglässt, um das absichtlich in ein völlig falsches Licht zu rücken. Du verdrehst auch das, was da bei Wikipedia steht.

führende SPD-Politiker waren zunächst gegen die Wiedervereinigung

Weil sie ein Wiedererstarken nationalistischer Bestrebungen befürchteten. Auch wenn das zunächst ausblieb, haben wir nun wieder über 100 Neonazis und Rechtsradikale im Bundestag bzw. genauer in de AfD-Bundestagsbüros sitzen. Die ursprünglichen Befürchtungen könnte man also als berechtigt bezeichnen.

Steinmeier (zusammen mit Merkel, zugegeben) warb entscheidend dafür, dass die Ukraine nicht in die NATO aufgenommen wurde; das ermöglichte den russischen Überfall

Korrekt. Man war vernebelt vom "Gewinn" des kalten Krieges und der einsetzenden Demokratisierung der Sowjetunion. Man dachte, dass sich auch Russland weiter demokratisieren würde und wollte das nicht mit Provokationen behindern. Die Ukraine begab sich ja auch auf dem Weg gen Westen. Man schätzte Putin halt fatalerweise falsch ein. Das haben übrigens alle (bis auf den senilen Schröder) zugegeben.

die SPD zögert bislang immer so lange wie es irgendwie geht, Waffenlieferungen an die Ukraine hinaus; damit hilft sie Russland mehr als mit einer Totalopposition wie AfD und Linke

Das ist einfach nur total falsch. Schau mal, wie viel Deutschland geleistet hat und welche Länder da wirklich zögern. Frag dich mal, wo beispielsweise Frankreich ist.

Davon mal abgesehen: Die ukrainischen Soldaten trafen bereits zur Ausbildung an der PzH ein, noch bevor das Thema überhaupt in der Presse hochkam. Der Punkt ist, dass man auch beispielsweise einen Leo nicht einfach übergibt und dann kann jeder damit sofort Erfolge feiern. Es braucht eine lange Ausbildung, um korrekt und richtig mit dem Ding umzugehen. Es gab schon andere davor, die beispielsweise fatalerweise den Leo im Häuserkampf einsetzen wollten und dann ging der einfach nur unter.

In dem Geschrei um Hilfen wird genau dieser Punkt, die Ausbildung, konsequent vergessen. Warum nur?

Scholz hat von Anfang an gesagt, es gäbe enge Abstimmungen mit den Bündnispartnern. Die gab es auch von Anfang an. Niemand wollte nackig da stehen oder im Fall der Fälle Lettland und Co. alleine lassen, weil man alles an die Ukraine geschickt hatte.

Fazit: Das, was du schreibst hat vielfältig exakt 0 mit "russlandfreundlicher Politik" zu tun. Es war in erster Linie ein bedenken gegen ein Deutschland, das gerade einen Weltkrieg angezettelt hatte oder eines, bei dem Faschisten wieder erstarken (was sie ja dann auch getan haben).

SapphoCGN76 
Fragesteller
 04.04.2024, 08:25

Irgendein argumentatives Feigenblatt braucht man halt; ich sage ja nicht, dass die SPD dumm ist; sie kann sich sehr gut verkaufen

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xubjan  04.04.2024, 08:30
@SapphoCGN76

Das ist kein Feigenblatt, sondern schlichtweg die Realität. Wenn du all das einfach weglässt, um hier etwas absichtlich völlig falsch darzustellen, dann bist du es, der sich Feigenblätter baut.

Wenn man nicht mal 10 Jahre nach einem Weltkrieg, nach einem Regime, was massenhaft SPDler ermordet hat, nicht gerade jubelt, wenn es um die Wiederbewaffnung geht, ist das völlig normal. Das als Feigenblatt zu bezeichnen, ist schon geradezu böswillig.

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SapphoCGN76 
Fragesteller
 04.04.2024, 08:33
@xubjan

SPDler sind massenhaft in die NSDAP eingtreten, die Roastbeef-Nazis ("Außen braun, innen rot"!).

Ich habe die Entscheidungen und die Ziele genannt. Daran ist nichts Falsches. Du hast Behauptungen aufgestellt, warum man sich so entschieden habe. Das ist eine andere Ebene. Ich habe nur die Effekte beleuchtet. Das "Warum" ist eine andere Frage und eine andere Ebene.

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xubjan  04.04.2024, 08:41
@SapphoCGN76

Nette Lügenmärchen, die du hier verbreitest.

Nein. Du hast nichts dergleichen getan. Du hast alles absichtlich weggelassen, was als Ziel benannt wurde. Du hast damit absichtlich gelogen.

Dein demagogisches Spiel mit "das ist eine andere Ebene" zündet hier nicht. Lügen werden korrigiert. Punkt.

Schönes Leben noch.

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SapphoCGN76 
Fragesteller
 04.04.2024, 08:42
@xubjan

Wo habe ich denn gelogen.? Du weißt nicht, was ein Argument ist. Du kannst nicht zwischen Wirkung und Ursache unterscheiden.

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xubjan  04.04.2024, 08:49
@SapphoCGN76

Ich habe dir ganz ausführlich in meiner Antwort dargelegt, was du alles absichtlich falsch dargestellt hast, was du alles weggelassen hast. Und ja: Auch das Absichtliche Weglassen zum Zwecke einer Täuschung ist am Ende eine Lüge.

Du wurdest korrigiert. lerne damit zu leben. Und nun darfst du gerne das letzte Wort haben.

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SapphoCGN76 
Fragesteller
 04.04.2024, 09:31
@xubjan

Du hast die klassische Arroganz eine Sozis, der glaubt, dass seine Meinung schon ein Argument sei.

Du hast die offiziösen Begründungen der SPD vorgetragen. Das ändert an der Wirkung nichts. Die Wirkung ist, dass in allen Fällen die Haltung der SPD den Interessen Russlands entsprach.

Du findest das aus von Dir genannten Gründen toll. Zu den von der SPD behaupteten Gründen habe ich nichts gesagt. Ich habe nur auf die Wirkung hingewiesen.

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Das ist nicht dogmatisch, sondern sind aus dem Kontext gerissene Einzelentscheidungen. Nebenbei waren die auch nicht alle falsch. Annäherung in den 70ern war der richtige Weg. Es gab aber auch andere Entscheidungen, beispielsweise das konsequente Vorantreiben des NATO-Doppelbeschlusses durch Helmut Schmidt.

SapphoCGN76 
Fragesteller
 04.04.2024, 08:22

Der deshalb von seiner Partei gestürzt wurde

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Die Politik der Annäherung in der Vergangenheit war immer richtig. Die Frage ist eher, ob man zu spät auf die Zeichen der Zeit reagierte.

xubjan  04.04.2024, 08:19

Hinsichtlich Putin eindeutig Ja. Denn man war wohl zu lange vernebelt vom "Gewinn" des kalten Krieges und der einsetzenden Demokratisierung, dass man zehn bis zwanzig Jahre völlig falsch einschätzte, was Putin da wieder aufbauen würde.

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SapphoCGN76 
Fragesteller
 04.04.2024, 08:27

Die Politik der Annäherung verdeutlich im besten Fall grenzenlose Naivität gegenüber dem Charakter der östlichen Diktaturen; bei Scholz bestanden wohl zumindest damals erhebliche Sympathien für die Diktatur in der DDR. Der Feind für ihn waren ja die USA.

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SapphoCGN76 
Fragesteller
 04.04.2024, 09:32

das ist äußerst fraglich

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