"Vertragen" sich Acryllack und Hartöl?

1 Antwort

Nimm kein Hartöl und nicht nur eine Schicht. Nimm rohes, gereinigtes Leinöl. Das härtet langsam, dringt also tief ein. Drei Schichten Minimum, nach jeder Schicht den Überstand abnehmen, vor jeder Schicht die Oberfläche öffnen, dann hält das auch. Wenn du immer nur jede zweite Stufe und dann die andere Hälfte behandelst, ist die Treppe sogar während dieser Zeit benutzbar.

Wenn die Wangen schwarz werden sollen, ist Acryllack eher weniger geeignet, das Zeug bleibt einfach zu weich, bekommt schnell Kratzer und sieht nach einer Weile einfach nicht mehr schön aus.
Nimm einfach schwarze Ölfarbe. Die kannst du kaufen oder selbst mischen, indem du einfach Leinöl mit schwarzen Pigmenten vermischst, oder schwarze Künstlerölfarbe mit Leinöl auf die gewünschte Konsistenz und Deckkraft verdünnst, je nachdem, ob die Maserung noch durch schimmern soll, oder ein deckender Anstrich gewünscht ist.

Phoenix3141 
Fragesteller
 08.04.2017, 22:02

Hallo, danke für die Antwort.

Das Öl wollte ich sowieso in 4 Schichten auftragen (nach jeder Schicht mit 320er Schleifpapier aufrauhen). Hätte ich vermutlich etwas besser beschreiben sollen. Mein Fehler. Ich hab auch hiervon auf einem Probestück ein Muster gemacht und das Ergebnis ist sehr schön und vorallem glatt geworden. Bzgl. des Öls muss ich nochmal überlegen. Das Hartöl wurde mir von einem befreundeten Schreinermeister für diesen Zweck empfohlen.

Die Wangen sind leider bereits schwarz. Daran kann ich nicht mehr viel ändern. Dunkle Lasur wäre sicher die schönere Variante gewesen. Ich wollte mir aber die Möglichkeit vorbehalten, die Treppe irgendwann nochmal wieder umzugestalten. Wer weiß schon, ob der aktuelle Anstrich in 10 Jahren noch modern ist. Vorher war es eine Buchentreppe natur von 1995. Damals auch der letzte Schrei. Heute ... naja. Lasur kriegt man dann nur noch schwer wieder weg, weil sie ja ins Holz einzieht. Lack kann ich bei Bedarf wieder runterschleifen. Ist zwar auch eine sehr undankbare Aufgabe, aber es geht. Acryl habe ich gewählt, weil ich für den Innenraum keine Lösemittel haltigen Lacke verwende. Reagiere da leider etwas empfindlich drauf und auch wenn die Dämpfe nach wenigen Tagen verschwunden sind, hatte ich keine Lust auf eine Woche Dauerkopfschmerzen. ;)

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rztpll  09.04.2017, 06:53
@Phoenix3141

(nach jeder Schicht mit 320er Schleifpapier aufrauhen).

Kann man machen, das Zeug setzt sich aber schnell zu, da das Öl dann zwar ausgehärtet, aber noch recht weich ist. Ich benutze eine gut geschärfte, aber gratlose Ziehklinge. Die hat mir mittlerweile stapelweise Schleifpapier gespart.

Das Hartöl wurde mir von einem befreundeten Schreinermeister für diesen Zweck empfohlen.

Es härtet schneller als unbehandeltes, reines Leinöl, deswegen wird es von den Profis genommen. Die haben heute nicht mehr die Zeit, zwischen den schichten eine Woche zu warten.
Dafür enthält es eben allerlei andere Stoffe außer Leinöl und dringt nicht so tief ein.

Lack kann ich bei Bedarf wieder runterschleifen. Ist zwar auch eine sehr undankbare Aufgabe, aber es geht.

Habe ich auch schon hinter mir. Ziehklinge und Doppelhobel machen da meines Erachtens einen besseren Job als Schleifpapier und erzeugen nur einen Bruchteil des Staubs.

Wer weiß schon, ob der aktuelle Anstrich in 10 Jahren noch modern ist.

Modern oder nicht interessiert mich bei meinem Haus nicht. Es gibt einfach ein paar zeitlose Klassiker, geöltes Holz gehört dazu.

Acryl habe ich gewählt, weil ich für den Innenraum keine Lösemittel haltigen Lacke verwende.

Ich greife dann in der Regel zu Ölfarbe, denn auch in wasserverdünnbaren Acryllacken sind einige Stoffe drin, die mir nicht ganz geheuer sind.

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