Verstehen sich Rhodesian Ridgeback Rüden mit anderen Rüden?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Auch bei RRs gilt: die Sympathie entscheidet.

Grundsätzlich legen RRs Wert auf Etikette. Das Gegenüber sollte schon die Höflichkeit an den Tag legen, sich namentlich mit Tagesgruß vorzustellen bei anschließender Anfrage: wollen wir miteinander spielen?

Deshalb kann's zwischen einem RR und Labbi schonmal krachen. Der Labbi, der glaubt, alles meine Freunde, kann da gehörig zurechtgewiesen werden.

Zudem kommt's auf den Charakter Deines RRs an; als souveräner Rüde wird er schon mit anderen zurechtkommen. Es sei denn, er findet sein Gegenüber echt sch...e und entscheidet, seinem Intimfeind begegnet zu sein. 

Mein RR-Rüde (intakt) kommt am besten mit anderen (gleich ob intakt oder kastriert) aus, die entweder Clowncharakter (aber höflich bitte!) haben oder aber absolut souverän sind.

Meine RR-Hündin, sehr charakterstark, kommt am besten mit wesensgleichen aus, gleichgültig welche Rasse.

Und die Dritte im Bunde kann alles, die ist einfach so.

Das Problem, das ich heute bei den RRs sehe, ist, dass die Zucht mehr und mehr zu Lasten der Charakterfestigkeit geht. Ich nehme vermehrt ängstliche, schüchterne und unsichere Hunde wahr. Solche Hunde haben es grundsätzlich nicht leicht in der Begegnung, das macht dann auch keine Freude und man/Hund macht sich keine Freunde.

Hallo :) vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das hilft mir auf jeden Fall weiter.
Danke :)

1

Das kommt denke ich auf den einzelnen Hund an. ich würde mal beim Züchter nachfragen, was er für Erfahrungen mit seinen Hunden diesbezügl. hat.

Generell wäre ich allen anderen Hunden gegenüber ersteinmal skeptisch.

Aber ich bin das sowieso, trotz verträglichem Husky Mädelchen.

Der Husky Rüde den ich vorher hatte, wurde erst im Alter zugänglicher.

Wobei er NIE offensiv Stress o.Ä. gemacht hat, aber durch Ablegen und Starren andere Hunde zur Weißglut gebracht hat...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit über 30 Jahren mit Hunden

Züchter haben meist ein Verkaufsinteresse. Halter sind als Ansprechpartner offener.

2
@YarlungTsangpo

Mit dem Züchter meines Hundes stehe ich noch heute in Kontakt.( Wir haben eine FB Gruppe mit ALLEN Besitzern der von ihm verkauften Hunde) Und wenn ich Fragen etc. habe sollte, könnte und würde ich mich immer zuerst mit ihm kurzschließen. Denn er kennt die Verpaarungen am besten. ( Lebhafter Hund mit... dominanter Hund mit... oder ruhiges Wesen mit...) Ein Hundehalter ohne Ahnung macht mehr Schaden als Nutzen, würde das aber in den seltenen Fällen auch zugeben. Ich sage nur *Kampfhund* der wird doch meistens dazu erzogen. Und so wird dann leider auch aus dem frömmsten Tierchen ein Monster. Und da kann der Züchter dann auch nix zu, gelle?

0

Warum bringt das ablegen und starren eigentlich andere hund zur Weißglut? ich habe das schon öfter gesehen aber selbst noch nie mit meinen Hunden erlebt, deswegen weiß ich auch nicht was das auslöst

0
@KangalLove

Es provoziert. Ich sehe das immer wenn meine mit ihren Kumpels tobt, dass sie sich gegenseitig belauern. Da läuft es ähnlich ab und ist es mir eigentlich erst bewusst aufgefallen. :D Habe immer bei meinem Rüden gedacht, was wollen die eigentlich? Er liegt doch da und guckt nur! Kein knurren oder bellen, nur gucken.... Dann dachte ich immer es muss an seinen hellblauen Augen liegen... aber wars wohl auch nicht. Nun ist er im Hundehimmel und ärgert die anderen Hunde dort.

0

Warum sollte er sich nicht mit anderen verstehen? Wenn er gut sozialisiert ist spielt die Rasse eine untergeordnete Rolle. Wenn du mal Hunde unterschiedlicher Rasse beobachtest, wirst du feststellen, dass alle die gleiche Körpersprache sprechen.

Sich annähern durch schnüffeln, den Blick senken, Lefzen lecken, am Rücken seitlich berühren und gegenseitig an den Analdrüsen beriechen. Beide stellen die Rute hoch und sind sich noch unsicher ist eines der ersten Signale. Also das zu letzt genannte passiert zugleich mit dem schnüffeln.

Sozialisierung und Chemie ist ist entscheidend. Rassespezifisch gibt es wenig Vorbehalte und Unterschiede. Ein RR hat halt trotzdem z.B. dem Labrador gegenüber, ein anderes Bedürfnis zur Harmonie. Weil das so ist, gibt es andere Erziehungsansätze.

Wenn man sich für eine bestimmte Rasse entscheidet, muss deren Grundbedürfnis dem Halter klar sein. Sein Bestreben sollte der allgemeinen Grunderziehung, artgerechter Haltung sowieso und in Richtung, dass es nie Perfektion gibt, gehen. D.h. es wird immer und überall ein Restrisiko geben.

Schau Dir genau das Wesen eines RR an und Du weißt, dass viel Arbeit von Dir abverlangt wird. Sein Ursprung gilt der Verteidigung gegen Löwen. Somit ist er von Natur aus sehr wehrhaft und robust. Diese Gene trägt er in sich fernab seiner ursprünglichen Heimat. So ein wunderbarer, respektabler Hund hat in unseren Breitengraden, fern von seinen Aufgaben, eigentlich nichts zu suchen! Genau so wenig wie Herdenschutzhunde ohne Herde. Aber er ist hübsch, gesund und pflegeleicht vom Fell her, mit dem Haken seiner mitgebrachten, nicht einfachen Natur. 

In seiner Heimat hat er keine Probleme mit Artgenossen. Sie teilen sich ihre Aufgaben, sind sehr sozial. Doch einzeln gehalten, ohne Anforderung, übertragen sie gern ihre Unterforderung auf Rivalen.

Darin besteht die Aufgabe der Halter, den RR zu fordern und ganz intensiv mit Hilfe zur Sozialisierung zu arbeiten. Toleranz zu anderen Rüden sollte frühzeitig  trainiert werden. Es wird Rückschläge geben, doch bitte nicht davon entmutigen lassen.

Dickes DH👍 Das ist die beste Antwort, brauch ich nix mehr schreiben!

2

Vielen Dank für die tolle, ausführliche Antwort. Fühle mich gut aufgeklärt über den RR. Danke :)

1

Hallo, der Ridgeback gehört nicht zu den Hunderassen die als besonders Freundlich ihren Artgenossen gegenüber gelten. Die wollen schon Wissen, wer ist der Stärkere. Ansonsten kommt es darauf an Kastriert oder nicht und die Erziehung und Sozialisierung.