Unterschied zwischen MPEG/H.264 und Apple ProRes/Avid DnxHD codec

4 Antworten

Hallo

  • MPEG4 ist ein komprimierter Datenstrom meist 8Bit 4-2-0 Dowensampling und aktueller Standard für Blueray und DVB Sendestreams. MPEG 4 ist kein qualitativ "guter" Aufzeichnungstandard. Es gibt aber diverse Kameras die damit recht ordentliche Qualität lieferen wenn auch mit recht hohen Datenraten (MPEG4 High Profil). MPEG4 ist vor allem billig
  • Pro-Res ist ein unkomprimierter oder leicht komprimierter Datenstrom im MOV Container, mindestens 10Bit 4-2-2 Downsampling mit I Frame denn sich Apple für Final-Cut ausgedacht hat und von diversen Kameras (Red, Arri, Sony) unterstüzt wird. Pro Res wird in diversen Profilen normiert.
  • DNxHD (DNxHR) ist ein Containerunabhängiges Datenformat von AVID welches in unterschiedlichen Profilen verfügbar ist und für AVID Hardwareschnittkarten optimiert ist (Läuft auch auf Black Magic, Cindedeck, Nvidia oder Matrox Hardware). DNxHR wird unter anderem von Akemi, Panasonic, Blackmagic, Sony, Arri, Denz/Denitz Kameras unterstüzt und läuft auch auf Fieldrecordern.

Üblicherweise hat man bei Pro-Res ein 220Mbit/Sek Profil weil das mit aktuellen Speichermedien sicher Streambar ist und der beste Kompromiss zwischen Qualität und Schnittbearbeitungszeit auf einem NLE Editor bietet. Mit dem Avid DNxHD Code erzielt man die selbe Qualität mit etwa der halben Datenrate ohne das man beim Schnitt viel Rechenzeit für Komprimierung aufwenden muss. Avid wird im Reportagebereich bevorzugt wo es schnell gehen muss und man keine Effekte oder Farbprobleme beim Schnitt beseitigen muss (Wobei dass unter Blackmagic/Da-Vinci recht problemlos geht). Pro-Res wird eher im TV-Spielfilmbereich bevorzugt wo man mit FCP in die Trickkiste greifen kann/will. Beide Codecs lassen sich auch als RAW Codec einsetzen und sind damit Kinotauglich.

MPEG4 und MOV Unzulänglichkeiten/Probleme bei geringen Datenraten werden zb von Sony und Lumix durch denn AVCHD-Codec umgangen. AVCHD ist ein nonlinearer und asymetrischer MPEG4 basierter Codec. Der lässt sich mit "wenig" Prozessorleistung komprimieren/streamen braucht aber fürs Editing mehr Rechenpower als GOP basiertes MPEG4. AVCHD braucht eigentlich einen dafür optimierten Chip/Hardware. Aber alte MPEG2 Hardwarebeschleunigung in Schniitkarten oder auch einigen Grafikarten (Matrox, Philips, ATI, Dazzle,,) funktionieren unter Windoof Treiberunterstützung. (Unixe nur wenn der Chip unterstüzt wird). Rechenintensive arbeiten wie entrauschen oder Colorgrading sind unter AVCHD machbar aber wer das braucht benutzt meist einen MOV Container der bei Lumix und Sony ab Semi Pro auch verfügbar ist. Damit ist der Workflow "besser".

Hi,

einfach ausgedrückt ist der ProRes/DnxHD Codec gut geeignet zum Videoschnitt und Nachbearbeitung. Die Qualität entspricht dem TV-Standard. Nicht so gut geeignet ist der Codec als Endprodukt des Videos für TV, Portable Video, Internet Video oder auf ein Enddatenträger.

Der H.264/MPEG-4 AVC ist weniger gut geeignet für den Videoschnitt und der Nachbearbeitung. Die Qualität entspricht dem TV-Standard. Sehr gut geeignet ist der Codec als Endprodukt für TV, Portable Video, Internet Video oder auf ein Enddatenträger (Blu Ray)

Man könnte sich also gut vorstellen ein Video mit dem .ProRes/DnxHD Codec zu schneiden und nachzubearbeiten, das fertige Video dann mit dem H.264/MPEG-4 AVC zu exportieren.

MPEG/H.264 ist ein ITU verabschiedeter Standard, das Apple Zeugs ein propritäres Gefrikel eines Herstellers.

Google beide und schau nach den Unterschieden. Es sind eben zwei verschiedenen Codecs. Apple muss immer was eigenes haben.

GammaFoto  21.01.2015, 15:07
DnxHD

Dumm nur, dass DnxHD nicht von Apple ist, sondern von Avid. Noch dümmer, dass der Codec scheinbar so gut ist, dass er kein reiner Apple-interner Standard ist, sondern dass er (eben neben DnxHD) in sehr vielen größeren/professionelleren Geräten eingesetzt wird, z.B. in ARRI Alexa Kameras

0