Unterschied zwischen Glück Wunder und Zufall?

12 Antworten

Es gibt kein Glück und Zufall. Was am ehesten an Glück rankommt ist beim Wüfelspiel ständig hohe Zahlen zu haben, aber das ist im Endeffekt auch kein Zufall.

Wunder sind übernatürliche Dinge, die nicht weltlich erklärt werden können, wie z.B. dass eine Krankheit von heute auf Morgen verschwindet, obwohl sie für 2 Jahre prognostiziert wurde.

PatrickLassan  03.05.2019, 07:58
wie z.B. dass eine Krankheit von heute auf Morgen verschwindet, obwohl sie für [vor?] 2 Jahre prognostiziert [diagnostiziert?] wurde.

Das ist kein Wunder, das ist die Selbstheilungskraft des Körpers und wissenschaftlich erklärbar.

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VolkerDittmar  05.05.2019, 19:40

Wenn es z. B. um Spontanremissionen bei Krebs geht - also ein vorhandener Tumor verschwindet - so gibt es eine feste Wahrscheinlichkeit dafür, dass dies passiert. Zum einen könnte der Tumor auf einer Fehldiagnose beruhen, ausgelöst durch einen kosmischen Röntgenstrahl, der den Röntgenfilm im Moment der Aufnahme trifft. Sieht man später nochmal nach, ist der Tumor "verschwunden". Das ist ein sehr seltener, aber möglicher Fall.

Viel wahrscheinlicher ist es, dass die vielfältigen Abwehrmechanismen gegen Krebs diesen besiegen. Wie gesagt, es gibt eine für jede Krebsart relativ feste Rate, nach der dies passiert. Wenn es geschieht, redet man gerne von "Wunderheilung". Im menschlichen Körper enstehen permanent Krebszellen, diese werden in den meisten Fällen von der Immunabwehr vernichtet. Aber auch wenn ein Tumor entsteht ist der Kampf des Körpers dagegen nicht beendet, und manchmal behält er die Oberhand. Zu behaupten, dass dies eine "übernatürliche" Ursache habe, steht gegen die Tatsache, dass die Rate, mit der diese Heilungen passieren, je nach Krebsart feststeht. Je harmloser der Krebs, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, umgekehrt bei bösartigem Krebs.

Man könnte von übernatürlich reden, wenn es kein Immunsystem gäbe. Aber ein Mensch ohne Immunsystem würde die ersten Wochen nicht überleben. Die meisten Krankheiten werden vom Immunsystem abgewehrt, es wäre ein "Wunder", wenn dies nicht auch bei Krebs geschehen würde.

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Glück: etwas Gutes passiert, bzw. etwas schlechtes ist abgewendet worden --- egal wie wahrscheinlich es war. Man kann auch Glück haben, wenn dieses eh zu 90% wahrscheinlich war. Beispielsweise: du bist bei rot über die Ampel und trotzdem nicht angefahren worden -- Glück gehabt.

Zufall: irgend etwas ist passiert, wobei es aber x andere Möglichkeiten gegeben hätte. Es ist hier unbedeutend ob es etwas Gutes, Schlechtes oder Neutrales war. Hauptsächlich es erscheint willkürlich. Beispielsweise: Du hast gewürfelt und es kam eine 4.

Wunder: ähnlich wie Glück, nur extrem selten. Du hast nur ein Tippfeld im Lotto angekreuzt und alle 6 richtig. Die Wahrscheinlichkeit sollte schon unter 1/100000 liegen damit man davon sprechen kann.

KyleBroflovski  02.05.2019, 16:19

Bei wunder kannst du nicht mit Statistik und Mathe argumentieren.

Wenn Jesus angeblich Wasser in Wein verwandelt ist das keine 0,0000001% warscheinlich sondern eine von 0%.

Ein wunder ist etwas religiöses.

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Fangen wir mit Zufall an: Zufall wird definiert als "Abwesenheit einer kausalen Erklärung".

Es gibt verschiedene Gründe, warum man für ein Ereignis die Ursache nicht kennt:

  1. Das Ereignis hat keine Ursache. Wir wissen aus der Quantenphysik, dass dies zumindest für Ereignisse auf einer sehr kleinen Skala möglich ist.
  2. Man kennt die Ursache nicht, weil einem Informationen fehlen.
  3. Es handelt sich um zwei Ereignisse, die keinerlei kausale Verknüpfung aufweisen - in der Wissenschaft nennt man das eine Koinzidenz.

Tatsache ist, dass man meistens nicht unterscheiden kann, welcher Fall vorliegt. Manchmal ist es relativ eindeutig. Beispiel: Von der Erde ausgesehen haben Sonne und Mond ungefähr die gleiche Größe. Das man man bei einer totalen Sonnenfinsternis sehr gut sehen. Unserem Wissen nach gibt es keinen Grund dafür, warum das so ist, weil die Sonne oder der Mond könnte größer oder kleiner sein, beide könnten weiter entfernt oder näher stehen, und alles beeinflusst die relative Größe, wie man sie von der Erde aus sieht. Daher redet man hier von einer Koinzidenz: zwei voneinander unabhängige Ereignisse ohne kausale Verknüpfung, die aufeinandertreffen.

Es geschehen permanent Ereignisse, zwischen denen es keine kausale Verbindung gibt.

Menschen neigen aber dazu, zwischen allem, was geschieht, immer eine kausale Verbindung zu vermuten. Das hat etwas mit der Art und Weise, wie unsere Vorfahren lebten, zu tun. Man kann sich leicht ausrechnen, dass Jemand, der dies vermutet, besser überlebt als Jemand, der meint, zwischen den Ereignissen gäbe es meist keine Verbindung.

Wenn Leute sagen "Es gibt keinen Zufall", dann ist damit gemeint, dass es keine Ereignisse gibt, die keine Ursache haben. Aber das wird oft damit verwechselt, dass jedes Ereignis mit jedem anderen kausal verknüpft sein muss, und das ist reiner Unsinn. Vielmehr gibt es voneinander unabhängig existierende Kausalketten, an deren Ende zwei Ereignisse stehen - wie die relative Größe von Sonne und Mond - aber das eine Ereignis ist nicht die Ursache des Anderen, in keiner Richtung. Es existiert keine kausale Verknüpfung zwischen den Gliedern verschiedener Kausalketten, nur eine in ein und derselben Kausalkette.

Jetzt können wir klären, worum es sich bei den anderen Dingen handelt:

Als Glück bezeichnet man ein unwahrscheinliches Ereignis mit positivem Ausgang (für den Betroffenen). Man könnte sagen: Eine Koinzidenz mit vorteilhaften Resultaten, da man bei Glück nicht davon ausgeht, das es auf Geschick oder Tatkraft beruht. Es wird durch das Verhalten oder die Charaktereigenschaften des Betreffenden nicht beeinflusst.

Ein Wunder ist ein Ereignis mit positivem Ausgang, von dem man die Ursache nicht kennt (wie beim Glück), oder eines, dass besonders zum Staunen anregt. Wie in "Wunder der Technik" oder "Wunder der Natur".

In der religös-esoterischen Welt wird das alles wieder anders definiert. Dort ist ein Wunder zwar ebenso ein Geschehen mit guten Resultaten, und auch eines, dessen Ursache man nicht kennt. Statt aber zu sagen: "Wir wissen die Ursache nicht" ist man sich sicher, dass es einen außer- oder übernatürlichen Einfluss gab, der das Ereignis ausgelöst hat. D. h., man weiß die Ursache nicht, gibt aber vor, sie zu wissen. Hinzu kommt, dass ein religiöses Wunder angeblich irgendwelche Naturgesetze verletzt. Da aber Naturgesetze keine Gesetze sind, sondern abstrakte Beschreibungen des Verhaltens der Natur, ist das purer Unsinn. Man könnte allenfalls sagen, dass es gegen die bekannten Naturgesetze "verstößt", oder eigentlich, dass es sich mit aus den bisherigen unvollständigen Beobachtungen abgeleiteten mutmaßlichen Regelmäßigkeiten nicht vereinbaren lässt. Dann muss unser Verständnis der Naturgesetze angepasst werden, so dass es auch die neuen Beobachtungen mit einschließt.

Zufall ist das ganze Leben.

(So funktioniert z.B. die Evolution.)

Glück ist die Teilmenge des Zufalls, die zu positiven Erlebnisse führt.

Unglück die Teilmenge, die dabei übrig bleibt.

Wobei man einrechnen muss, dass es subjektiv ganz unterschiedlich empfungen werden kann, was ein positives und was ein negatives Erlebnis ist.

Es gibt also kein absolutes Glück, sondern nur relative Einschätzungen.

Wunder ist eine oft religiös geprägte Interpretation der glücklichen Zufälle, aber auch von glücklichen kausalen Abfolgen und ersetzt dabei oft mangelndes Wissen über die kausalen oder zufälligen Zusammenhänge.
Manchmal wird dies auch durch die fälschliche Annahme gestützt, die Wissenschaft wüsste alles und könnte alles beweisen. In Wirklichkeit wissen wir das meiste nicht und werden wir das meiste auch nicht wissen - und es gibt es trotzdem.
Umgekehrt lassen sich zu viele Menschen ein X für ein U vormachen und wollen lieber an Wunder glauben - da sind wir wieder da, dass Wunder halt eine gewisse Form der Erklärung von beobachteten Phänomenen sind.

Glück (nicht im Sinne von "glücklich sein", sondern von "Glück haben") und Zufall würde ich als das Gleiche bezeichnen.

Ein Wunder (ausgenommen es beruht auf Betrug) ist ebenfalls Zufall, der aber aufgrund seiner Ideologiebezogenheit glorifiziert wird.