Unterschied zw. Entschuldigung, Verzeihung und Es tut mir leid.

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich kann dir eine Antwort nach Sprachgefühl geben:

  1. Entschuldigung: Kurze Floskel. Würde ich z.B. sagen wenn ich einen Gleichaltrigen oder Bekannten aus Versehen anrempel/anstoße. Also wenn es nichts wirklich Schlimmes ist, die Leute dir näher bekannt sind oder eben bei Gleichaltrigen.

  2. Verzeihung: Würde ich sagen, wenn ich jemand Älteren, völlig Fremden oder Vorgesetzten aus Versehen anrempel/anstoße. "Verzeihung" empfinde ich als höflicher.

  3. Es tut mir Leid: Eher etwas herzlicher und bei schlimmeren, persönlichen Sachen. Z.B. wenn man einen Termin vergessen hat.

Eine Verantwortung leitet sich aus keinem der 3 direkt ab. Und höflich sind alle 3, da für die meisten nicht mal eins von den dreien über die Lippen kommt.

BasketMM 
Fragesteller
 20.04.2010, 07:04

Vielen Dank fuer deine Stellungnahme. Diesmal habe ich Unterstuetzungen von vielen Leuten erhalten. Verschieden Erklaerungen haben mir gewisses Gefuehl ueber Unterschiede gegeben. Ich hoffe, dass ich sie richtig verstanden habe.

Ich biite um weitere Hilfe in Zukunft. Nochmals bedanke ich mich bei dir.

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Hallo BasketMM,

Quelle: (Wikipedia)

  • Eine Entschuldigung ist im Wortsinne eine Ent-Schuld-igung, eine Form von Vergebung. Mit der Bitte um Entschuldigung gesteht jemand ein, dass eine Tat von ihm eine moralische Verfehlung war. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist eine Entschuldigung allerdings eben diese Bitte. Der Geschädigte der Tat kann die Entschuldigung annehmen oder ablehnen.

  • Verzeihung oder Vergebung (gr. a·mnestia, das „Nicht-Gedenken“) ist ein Schlüsselbegriff des Christentums und zählt auch zu den menschlichen Tugenden. Eine besondere, offizielle Art und Weise der Vergebung ist die Begnadigung. Ein verwandter Begriff zur Vergebung ist die Versöhnung.

  • Es tut mir leid
    Fehler zu machen ist menschlich – sie zu verzeihen auch.

Einfach ist die deutsche Sprache wirklich nicht.

Gruß aus Hagen

WOLF1961  19.04.2010, 12:28

Danke für DH.

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BasketMM 
Fragesteller
 20.04.2010, 07:06

Vielen Dank fuer deine Stellungnahme. Diesmal habe ich Unterstuetzungen von vielen Leuten erhalten. Verschieden Erklaerungen haben mir gewisses Gefuehl ueber Unterschiede gegeben. Ich hoffe, dass ich sie richtig verstanden habe.

Ich biite um weitere Hilfe in Zukunft. Nochmals bedanke ich mich bei dir.

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Gibt ja heute "Neudeutsch" und auch gewissermaßen einen neuen Knigge .

Also wird das Wort "Sorry" ebenfalls anerkannt -- außer in konservativen Kreisen oder innerhalb z.B Bänker oder so .

Ansonsten in echtlichen Dingen sagt man es nicht nur "Entschuldigung" mit entsprechender glaubhafter Begründung , sondern mahnt es schriftlich ab . Also fixieren in kurzen Worten -- am besten mit Beleg zustellen lassen UPS oder Einschreiben .

Für Richter ist Reue bei der Bemessung des Strafmaßes wichtig . Auch bei einem Vergleich .

Und im wahren Leben ist es genauso >> wenn man es glaubhaft versichert , bewegen sich beide Seiten aufeinander zu .


Verzeihen fällt wohl eher in den privaten Bereich .

In einer Geschäftsbeziehung würde man um Nachsicht bitten . Privat sagen , daß man die Situation falsch ein geschätzt hat und es einem leid tut .


Also für jeden Bereich ein bestimmtes Verhalten . Möglichst ehrlich ☺ Dann kommt es auch so rüber .

BasketMM 
Fragesteller
 20.04.2010, 07:06

Vielen Dank fuer deine Stellungnahme. Diesmal habe ich Unterstuetzungen von vielen Leuten erhalten. Verschieden Erklaerungen haben mir gewisses Gefuehl ueber Unterschiede gegeben. Ich hoffe, dass ich sie richtig verstanden habe.

Ich biite um weitere Hilfe in Zukunft. Nochmals bedanke ich mich bei dir.

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Den obigen Antworten ist noch folgendes hinzuzufügen. Man kann sich nicht so einfach entschuldigen: "Ich entschuldige mich für xyz bei dir". Sowas ist schnell gesagt, jedoch unmöglich. Ent-Schuld-en kann nur der Gläubiger, also der demgegenüber man meint eine Schuld aufgenommen zu haben. Möglich ist daher um Entschuldigung zu bitten. Nicht jedoch, sich zu entschuldigen. Wenn man es juristisch betrachtet bedarf die Entschuldigung auch die Willenserklärung des Gläubigers, zu Ent-Schuld-en, nicht nur die des Schuldners. Wirksamer und sinnvoller ist jedoch zu sagen, dass "es einen leid tut". Hier reicht also eine einseitige Erklärung, denn für eigene Gefühle ist nur die fühlende Person ganz alleine verantwortlich. Darauf aufbauend könnte man auch noch zusätzlich um Entschuldigung bitten, falls das noch nötig ist. Schuld ist wiederum so ein problematisches Wort...

BasketMM 
Fragesteller
 30.09.2016, 23:29

Vielen Dank für deine Antwort. (Frage im Jahr
2010, und Antwort 2016. Ich lebe noch, obwohl ich bereits 81 Jahre alt bin.) Sie
hat mich deshalb beeindruckt, da das Wort „Schuld“ für mich etwas speziell ist.
Während des letzten Weltkrieges versuchte USA, die Charakter von Japaner zu
analysieren. Frau Prof. Ruth Benedict schrieb hierüber ein Buch Chrysanthemum
and the Sword.

Darin steht ein für Japaner sehr bekannt
gewordenes Wort „Japaner lebt mit shame culture und Europaeer mit guilt culture“.
Ich bin der Meinung, dass es einigermaßen stimmt, obgleich hierüber viele Diskussionen
gibt.

Hierunter ist eine Beschreibung in Wikipedia.

The
Chrysanthemum and the Sword: Patterns of Japanese Culture is a 1946 study of
Japan by American anthropologist Ruth Benedict. It was written at the
invitation of the U.S. Office of War Information, in order to understand and
predict the behavior of the Japanese in World War II by reference to a series
of contradictions in traditional culture. The book was influential in shaping
American ideas about Japanese culture during the occupation of Japan, and
popularized the distinction between guilt cultures and shame cultures.

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Den Antworten möchte ich noch eine Nuance hinzufügen. Wie schon erwähnt, sind alle drei Begriffe nur der erste Schritt bei der Übernahme von Verantwortung. Die Verantwortung kann aber auch nur zu einem Teil bestehen, sodass man es eigens erklären wird, wenn man eine finanziell-rechtliche Verantwortung für etwas übernehmen will.

  • Entschuldigung und Verzeihung: inhaltliche Bedeutung sehr ähnlich (jemandes Schuld wegnehmen - jemanden nicht mehr der Schuld zeihen = anklagen). "Verzeihung" ist gehobener, vor allem im schriftlichen Sprachgebrauch vorzuziehen.

  • "Es tut mir leid" benennt die eigenen Gefühle. Dabei muss es gar nicht unbedingt um "Schuld" gehen, denn es kann mir auch leid tun, wenn du mich nicht richtig verstanden hast oder wenn dir etwas Schlimmes passiert ist. Ob ich dafür (mit)verantwortlich bin, wird durch "es tut mir leid" nicht ausgesagt.

BasketMM 
Fragesteller
 20.04.2010, 07:05

Vielen Dank fuer deine Stellungnahme. Diesmal habe ich Unterstuetzungen von vielen Leuten erhalten. Verschieden Erklaerungen haben mir gewisses Gefuehl ueber Unterschiede gegeben. Ich hoffe, dass ich sie richtig verstanden habe.

Ich biite um weitere Hilfe in Zukunft. Nochmals bedanke ich mich bei dir.

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soust  20.04.2010, 08:53
@BasketMM

Ich danke auch, für Deine Rückmeldungen. Sie geben mir das Gefühl, dass meine Antworten von Dir gelesen und beachtet werden:o).

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