Unmöglich zu schaffen?
Der Bau der Cheopspyramide soll nur 20 Jahre gedauert haben.
Ich kann mir das nicht vorstellen, denn sehr viele Fakten sprechen für mich dagegen.
Hat man damals einfach Technik und Wissen besessen um dies zu tun, was aber dann verloren ging und wir es darum nicht finden können?
Im Vergleich soll die Sonnenpyramide ca.100 Jahre Bauzeit haben.
Was meint ihr? Fehlt uns dazu noch zu viel Wissen oder ist alles längst geklärt?
Es handelt sich um ca. 2,3 Millionen Blöcke mit einem Durchschnittsgewicht von 2,5 Tonnen.
Und man bedenke dass man damals nur Steinwerkzeuge hatte angeblich
Wie kommst du darauf, dass man nur Steinwerkzeuge hatte? Es gab auch Kupferwerkzeug.
Ich hatte das so in Erinnerung. Aber ok, es gab wohl schon Kupferwerkzeug, was dennoch zu weich ist zur Steinbearbeitung meiner Meinung nach.
8 Antworten
Der Bau der Cheopspyramide soll nur 20 Jahre gedauert haben.
Man muß sich vor Augen führen, wieviele Leute da beim Bau der Pyramide mitwirkten. Das sind nicht nur ein paar Dutzend bis einige Hundert, so wie bei einem Zweifamilienhaus - nein, damals waren neueren Schätzungen zufolge 20.000-40.000 Arbeiter beteiligt.
Und man bedenke dass man damals nur Steinwerkzeuge hatte angeblich
Steinwerkzeuge benutzte man damals nicht mehr, da waren bereits kupferne Werkzeuge im Einsatz.
Es handelt sich um ca. 2,3 Millionen Blöcke mit einem Durchschnittsgewicht von 2,5 Tonnen.
Die schweren Steinblöcke waren leichter zu transportieren, als Du jetzt denkst, denn der Nil verlief damals anders als heute. Damals verlief der Nil nicht weit vom Gizeh-Plateau entfernt, so daß man praktisch nur noch einen nicht allzulangen, ausreichend breiten und tiefen Graben ausheben mußte, um die tonnenschweren Blöcke quasi bis zur Haustür liefern zu können.
Im Vergleich soll die Sonnenpyramide ca.100 Jahre Bauzeit haben.
Der Vergleich zwischen der Sonnenpyramide von Teotihuacán und der Cheops-Pyramide hinkt ein wenig, da die örtlichen Gegebenheiten nur schwer vergleichbar sind. Auch die Verwendung ist unterschiedlich. Bei der Cheops-Pyramide handelt es sich um das Grabmal eines Pharaonen, während die Sonnenpyramide eher eine Kultstätte war.
Was meint ihr? Fehlt uns dazu noch zu viel Wissen oder ist alles längst geklärt?
Ich denke, die Alten Ägypter (oder generell die frühen Hochkulturen) verfügten bereits über Wissen, welches schlicht und einfach im Laufe der Jahrtausende verlorengegangen ist. Nimm doch nur mal die Hieroglyphen - da hatte man ja auch irgendwann vergessen, wie diese zu entziffern sind. Erst Jean-François Champollion konnte dank des Steins von Rosette in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Hieroglyphen wieder lesbar machen.
Da ist noch lange nicht alles geklärt - aber gerade das ist ja das Faszinierende: Immer wieder wird Neues entdeckt, immer wieder müssen sogar altgediente Theorien revidiert werden! Ich finde das sehr spannend!
Die Sprüche vom "verlorenen" Wissen klingen immer schön mystisch und ziehen "Interessierte" an wie ein Kadaver die Fliegen.
Man sollte etwas realistischer sein. Ja, manches ging verloren. War es wertvoll? Ein Großteil war magisch-esoterischer Art, irgendwelche Beschwörungsformeln oder Jenseitsvorstellungen. Wenn das ein Verlust ist, dann eher kultureller Art. Es ist nicht die Lehre vom Bewegen der Steinblöcke mittels Teleportation!
Ein weiterer Teil betrifft falsches bzw. überholtes Wissen, Modeerscheinungen und einfach nicht mehr benötigte Fertigkeiten, weil wir inzwischen andere Materialien und Fertigungsmethoden besitzen. Über die Verarbeitung von Mammutfell müssen wir heute so wenig wissen wie über die Opfervorlieben des Sonnengottes.
Wenn wir das Wissen brauchen, können wir es aber aufgrund unseres umfassenden und vernetzten Wissens neu finden, womöglich optimierter. Wir kennen auch nicht mehr jedes Heilkraut, schon gar nicht von ausgestorbenen Gewächsen der Eiszeit. Wir aber wissen um die Inhaltsstoffe und ihre Wirkungen weit mehr als die Menschen damals und wir können reine Tabletten mit konzentrierten Wirkstoffen herstellen - nur so als Beispiel.
Die Arbeiter auf den Baustellen arbeiteten für Lohn und hatten eine Menge "Zulieferindustrie", auch durch Sklaven. Die fertigten z. B. ständig neue Kupferwerkzeuge an.
Alles weitere wurde bereits geschrieben.
Und vergiss nicht das die Blöcke auf 0,2mm Präzise sind laut Google
Und die Fundamente um 4,4cm bei Seitenlänge Höhenunterschiede beim Fundament 2cm
Bestimmt gab es da verlorenes wissen vorallem wenn man sich ansieht wann die gebaut wurden und auf welchem Stand manche eposchen danach waren
Unser aktuelles Wissen ist auch nicht sicher ob es in 100 oder 200 Jahren noch da sein wird
Cheops-Pyramide:
* Fugendicke der Verkleidung (Pyramide): 0,2 mm - 0,5 mm
* Längenmessung Gesamtbauwerk (Pyramide): Abweichung der Seitenlängen ~4,4 cm auf 230 m (~0,02%)
* Ebenheit der Basis (Pyramide): Höhendifferenz der Ecken ~2 cm auf 230 m Grundriss.
* Heutiger Hochbau (Standardmauerwerk): Fugendicke 10-12 mm. Längentoleranzen im cm-Bereich. Ebenheit 2-4 mm auf 2-3 m.
* Heutiger Tiefbau (Erdarbeiten): Ebenheit 20 mm auf 5 m. Lageabweichungen im cm- bis dm-Bereich.
Bei dünnbrett Mörtel hast 1-3mm fugendicke
Wir könnten mit heutigen Mitteln die gleiche oder gar eine deutlich höhere Präzision erreichen beim bauen aber das würde den ganzen Bau erstens in die Länge ziehen und die Kosten in absurte Höhen treiben
Bei sehr sehr langen Brücken
Oder glaß Fassaden wird mit höherer Präzision gearbeitet
Oder vorallem im Maschinenbau wird mit nochmal deutlich deutlich höherer Präzision gearbeitet
Also wie die das damals hinbekommen haben keine Ahnung aber wir haben heute andere Mittel und Messtechniken im Gebäude bau mit denen das potentiel deutlich präziser gehen würde wenn man sich die nötige Zeit nimmt und genug zur Verfügung Geld hat
Oberen Abschnitt also diesen Vergleichsteil hab ich von gemini zusammenfassen lassen
Die angebliche Genauigkeit beim Bau der Pyramiden ist eine der vielen Legenden. Tatsächlich wurde dort genau wie heute auch so genau gebaut wie es eben erforderlich war. Bilder dazu finden sich z.B. hier
Die Verkleidung war aus Kalkstein und damit deutlich einfacher zu bearbeiten und insbesondere zu glätten als der Granit. Auch im Wikipedia-Artikel findet sich ein Bild des Mauerwerks. Dort findet sich auch ein längerer Abschnitt zur Nivellierung.
Im Tunnelbau wird mit Abweichungen von wenigen cm auf Kilometerlänge gearbeitet. Die Abweichungen die du für den Hochbau zitierst gelten für geringe Maße. Ab 30m ist eine Längenabweichung von höchstens 30mm erlaubt, also das was wir auch bei der Pyramide sehen. Ähnliches gilt für Ebenheiten.
Toleranzen im Hochbau I Maßabweichungen - BAU-Index
Die Pyramide würde sich heute entgegen landläufiger Meinung selbstverständlich nachbauen lassen. Die Kostenschätzungen liegen bei ca. 250 Millionen US$ bei Verwendung von Beton
What if I wanted to build a Great Pyramid today? | HowStuffWorks
und 5 Milliarden US$ bei Verwendung von Mauerwerk
How much would it cost to build the Great Pyramid today?
Der Wiederaufbau des WTC Komplexes hat bisher etwa 20 Milliarden US$ verschlungen, alleine der One World Tower kam auf fast 4 Milliarden
One World Trade Center – Wikipedia
Die Leistung der alten Ägypter war ohne Zweifel eine große und die Archäologie hat sicher noch nicht auf alle Fragen eine Antwort. Aber für mich steht fest dass es der ägyptischen Hochkultur eben nicht unmöglich war diese zu bauen und dass man keine unnötigen Zusatzannahmen der Art "aliensdidit" benötigt.
Also ich weiß ja nicht wo du deine Fakten und Quellen her hast aber mindestens 2 deiner Fakten sind falsch.
Hier
http://pyramidengeheimnisse.de/?top=bau&page=transport
findest du ein mögliches Modell. Auf der Seite finden sich noch viele weitere populärwissenschaftliche Informationen zu den Pyramiden.
Weißt du wie präzise heute im Hoch- und Tiefbau gebaut wird? Haben wir das "verlorene" Wissen also wieder entdeckt?