Umgang mit russischstämmigen Menschen - Ist das Nötigung/Diskriminierung?

8 Antworten

ja, so ist manchmal unser hoch gelobte Meinungsfreiheit. "Willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dir den Schädel ein"
Natürlich ist das, was du beschreibst Nötigung oder auch Mobbing.
Problem dabei ist, das einem Gericht auch zu beweisen.
Wenn dann auch noch der Chef zu diesen "Kleingeistern" gehört, dann ist es kompliziert.
Hier bei gutefrage.net funktioniert "schwöre ab oder du kannst gehen" nicht.
Es gibt aber genügend GF-Benutzer, die werten jeden nachdenklichen Kommentar als Beweis, dass man Putinknecht ist.

Das, was du schreibst, wird genau den Russen vorgeworfen, die die Abstimmung in der Ukraine und im Donbas durchgeführt haben. Die Wähler wurde durch die Russen zur Wahl getrieben und, wenn sie falsch abgestimmt hätte, nach Sibirien deportiert.

Da kann ich mir schon vorstellen, dass hier Menschen (Kinder) mit umgekehrten Vorzeichen bearbeitet wurden und werden.

Jeder versteht eben etwas anderes unter Meinungsfreiheit.

Schwierige Situation, sehr schwierige Situation seit dem Ukraine-Krieg wie mit Russen und auch Russland-Deutschen in Deutschland umgehen. Sie dazu auffordern, ihre Meinung abzugeben, halte ich für falsch. Nur wenn sie von selbst ihre Meinung dazu sagen, dann kann man mit ihnen darüber diskutieren. Andernfalls eine pauschale Vorverurteilung auch gegenüber Russen und Russland-Deutschen halte ich nicht nur für falsch sondern auch gefährlich.

Erstmal - die russische Community in Deutschland ist zweigeteilt in ihrer Einstellung zum Ukraine-Krieg, manchmal verläuft der Riss mitten durch Familien.

Es geht natürlich nicht, dass russische Kinder in der Schule zu Bekenntnissen genötigt werden. Dass darüber berichtet wird zeigt aber auch, dass die kritisch gesehen wird.

Auch geht einem Chef nichts an wie seine Mitarbeiter privat zum Ukraine-Krieg stehen. Das ist Gesinnungsschnüffelei/Kontrolle wie in Russland.

Was nicht geht sind öffentliche Sympathiebekundungen für den Krieg z.B.mit Autokorsos. Das ist unzumutbar für Ukrainer am Straßenrand, die gerade Angehörige verloren haben und ihr Haus und die um ihre Männer bangen, die zuhause ihr Land verteidigen.

Eigentlich - im Großen und Ganzen gehen die beiden Communities relativ sensibel mit einander um. Ich hab gehört - bei Berlin gibt es einen Fußballverein mit ausschließlich russischen/ukrainischen Spielern, die weiter miteinander trainieren und sich gegenseitig schätzen. Die sollten Putin vielleicht mal eine Postkarte schicken...

In Russland werden auch deutsche Staatsbürger in die Mangel genommen, seitdem unsere Regierung offiziell Stellung bezogen hat. Das ist eben Politik und bei uns wurde kürzlich auch ein Kasache rausgeworfen, weil er sich immer mit Russland solidarisiert hat.

Das war ein Vier-Augen Gespräch und deine lauschende Kollegin hätte das für sich behalten müssen. Im Prinzip hat der Chef recht, und es war ja keine Kündigung, nur ein Hinweis. Politische Gespräche am Arbeitsplatz sind nicht grade erwünscht und erst recht nicht, wenn es sich um brisante Themen handelt. Wenn es dadurch zu einer Störung des Betriebsfriedens kommt, wäre eine Kündigung möglich und darauf hat er wohl hingewiesen. Die Schule ist wieder ein anderes Thema. Ich finde es nicht gut, wenn es sich um Kinder handelt. Die überblicken ja die ganze Situation nicht.

smartguy92 
Fragesteller
 17.01.2023, 21:00

Danke. Klingt tatsächlich soweit nachvollziehbar/logisch. Wenn der Mitarbeiter tatsächlich gegen den Krieg gewesen wäre, hätte er das dem Chef wahrscheinlich schon glaubhaft gemacht und zugesichert, in der Firma, erst gar kein Wort zu dem Thema zu verlieren.

Aber da er danach wutschnaubend gekündigt hat und abgezogen ist, bestärkt dann wiederum irgendwie den Verdacht, dass er genau andersrum gepolt war und sich mit seinem ursprünglichen Heimatland und dem Angriffskrieg solidarisiert hat.

Wäre jetzt zumindest meine persönliche Vermutung....

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