Umgang mit Geschenken von toxischen Großeltern?
Guten Abend,
ich befinde mich seid fast zwei Jahren im No Contact zu meiner toxischen Mutter - 'Anlass' war ursprünglich, dass ich sie gebeten hatte, mich nicht mehr ständig emotional zu erpressen, sie dies abgestritten, meine Grenzen mit Füßen getreten, sich als Opfer dargestellt und mich schlussendlich ignoriert hatte.
Nun habe ich eine kleine Tochter (8 Jahre)...
Anfänglich habe ich alles getan, dass der Kontakt zwischen ihr und meiner Mutter weiter bestehen kann - schließlich kann meine Tochter am wenigsten dafür, wenn ihre Oma und ihre Mutter 'Streit' haben. Doch meine Mutter hat sich jedes Mal unter aller Sau verhalten z.B. hat sie das Kind von allen anderen isoliert und an ihrem 6. Geburtstag ein Drama vom Feinsten hingelegt, was für ein armes Opfer sie doch sei und wollte bei meinem Mann über mich ablästern - während ich daneben stand und von ihr ignoriert wurde. Da habe ich das erste Mal deutlich eine Grenze gezogen, dass ich mir solche Lügen verbitte (sie hatte behauptet, ich hätte ihr verboten bei uns anzurufen, absoluter Bullshit) und sie nicht die Geburtstagsfeier ihrer Enkelin zu ruinieren hat - sie ist dann beleidigt von dannen gerauscht.
Danach wollte sie alleine etwas mit meiner Tochter unternehmen. Ich hab mich dabei nicht wohl gefühlt, aber zugestimmt. Bei dem Treffen hat sie das Kind dann von vorne bis hinten manipuliert und ihr als Höhepunkt eingeredet, ich würde ihr verbieten zu ihrer Einschulung zu kommen, obwohl sie ja sooo gerne kommen würde - dabei hat sie weder mich noch meinen Mann jemals gefragt, ob sie kommen dürfte... Wir es ihr also nie verbieten konnten.
Nach diesem Vorfall wurde sie allerdings wirklich nicht zur Einschulung eingeladen und hat meine Tochter auch nicht mehr gesehen - allerdings hatte sie seitdem auch nie wieder gefragt bzw. generell Kontakt aufgenommen.
Zum Geburtstag meiner Tochter und zu Weihnachten kommen aber regelmäßig Karten mit Geld.
Heute kam statt der üblichen Karte ein kleines Geschenk. Ich weiß nicht, was sich darin befindet und bin unschlüssig wie ich damit umgehen soll.
Letztes Jahr habe ich meiner Familie, inklusive meiner Mutter ein Geschenk zu Weihnachten geschickt. Sie hat sich nicht einmal bedankt, sondern es direkt entsorgt weil "billig" und ich "undankbares Miststück will mich nur einschleimen". Wir haben es zufällig erfahren, meine Tochter war total traurig, weil sie das Geschenk ausgesucht hatte... und ich bin ehrlich gesagt froh, dass sie nicht mehr ständig nach 'der Oma' fragt. Das sah letztes Jahr noch anders aus, obwohl sie selbst gesagt hat, dass sie sich bei den Treffen alleine mit ihr unwohl fühlte.
Eigentlich möchte ich ihr das Geschenk gar nicht geben, um keine 'bösen Geister' zu wecken. Außerdem möchte ich unser kleines Weihnachten auch für uns behalten, ohne an meine toxische Mutter denken oder mit meiner Tochter über sie reden zu müssen - was mit dem Geschenk passieren würde.
Gleichzeitig bin ich mir unschlüssig, ob das nicht moralisch doch zu verwerflich wäre... Gibt es noch andere in der Community mit demselben Problem? Wie handhabt ihr das? Ich würde mich sehr über Tipps freuen 🙏🏻
3 Antworten
Du könntest das Geschenk - wenn du dich stark genug dafür fühlst - auspacken.
Danach kannst du immer noch entscheiden, ob du
- Das Geschenk wieder einpackst und es dem Kind an Weihnachten mit Grüßen von der Oma gibst.
- Das Geschenk wieder einpackst und unter den Christbaum legst und dem Kind sagst, es komme vom Christkind.
- Das Geschenk in irgendeinen Schrank legst und dem Kind bei Gelegenheit mal unter dem Jahr gibst.
- Das Geschenk spendest.
- Das Geschenk wegwirfst.
Du solltest es aber aufheben und wenn deine Tochter älter ist kann sie selbst entscheiden ob sie die Fotos ansehen möchte oder nicht. Deine Mutter wird nicht ewig leben, mit Abstand sieht man die Vergangenheit manchmal anders.
Wir haben dieses Weihnachtsfest einen ähnlichen Schrecken erlebt.
Unsere Kids glauben mit 8 und 6 Jahren immer noch ans Christkind und das haben wir meinem Vater und seiner Frau auch gesagt.
Zum Background: Wir haben aus verschiedenen Gründen auch keinen Kontakt mehr zu meinem Vater und Frau, da auch hier sehr toxisch agiert wurde und auch keinerlei Einsicht da ist oder mal eine Entschuldigung kam.
Naja, gestern stand ein Päckchen schön verpackt mit den Namen der Kinder vor der Tür. Zum Glück haben wir es zuhause für später unter den Weihnachtsbaum gelegt - wir waren vorher woanders feiern, wo dann das Glöckchen klingelte und das Christkind heimlich da war.
Als wir nachhause kamen lag dann das von uns heimlich platzierte Geschenk da und die Kids freuten sich mega dass das Christkind auch heimlich noch da war. Sie machten es auf und es steht riesengroß noch mal extra unter dem Papier "Frohe Weihnachten wünschen Opa und Oma" + ein Brief. Die Kids waren enttäuscht/ verwirrt und dazu hatten wir die jeweiligen Geschenke schon.
Deswegen rate ich jedem vorher die Geschenke vorher zu öffnen und dann zu entscheiden.
Ein Kontaktabbruch mit meinen Eltern würde für mich auch bedeuten, ihnen kein Kontakt mit meinen Kindern zu erlauben.
Auch Geschenke werden als Kontaktversuch abgelehnt.
Menschen, die ich aus gutem Grund nicht respektieren kann, denen würde ich niemals meine Kinder anvertrauen.
Der Verwandtschaftsgrad spielt für mich gar keine Rolle.
Vielen Dank für deine Vorschläge 🙏🏻
Ich war mir so unsicher, ob ich überhaupt ein Geschenk öffnen 'darf' wenn es nicht für mich bestimmt ist... Ich bin jetzt aber sehr froh, es getan zu haben.
Es befindet sich ein Fotobuch (Werbegeschenk) darin, mit "Erinnerung an die OMA" Aufschrift...
Wie oben bereits geschrieben, seit dem letzten Ausflug mit meiner Tochter hat sich meine Mutter auch nie wieder von sich aus gemeldet, dass sie etwas mit ihr unternehmen möchte etc. (deshalb bin ich auch so überzeugt davon, dass sie zu 100% weiß, was sie da absichtlich angerichtet hat), sondern ist von sich aus dazu über gegangen, sich auf Geburtstags- und Weihnachtskarten zu beschränken - denn erzählt, was vorgefallen ist, hat meine Tochter erst, als meine Mutter schon lange weg war bzw. am nächsten Tag.
Darum finde ich es gerade so mega frech... Sie schafft es nicht, sich wie ein vernünftiger, erwachsener Mensch zu benehmen und versucht nun das Kind mit einem Erinnerungsbuch dazu zu bringen, nach ihr zu fragen und ggf. neue Treffen zu vereinbaren - also wieder absolut manipulativ und toxisch! Mich triggert das gerade total, weil sie früher auch nie Probleme mit meinem Vater direkt klären konnte, sondern mich dafür immer manipuliert und als 'beste Freundin' eingespannt hat...
Ich denke, ich werde meiner Tochter das Geschenk nicht geben. Es würde nur eine alte Wunde aufreißen, außerdem ist sie ein Kind und kein Spielball, den meine Mutter nach Herzenslust manipulieren kann.