Umfrage: An die Transgender, wie läuft oder lief die Partnersuche?
Die Frage richtet sich an Transgender mit teilweiser oder vollständiger Geschlechtsangleichung.
Sehr viele Menschen wollen nur mit Personen zusammen sein, die im gewünschten, biologischen Geschlecht geboren wurden, und verlangen gleichzeitig, dass man immer ehrlich ist, und solche Sachen nicht verschweigt.
Ich bin männlich/cisgender und mich interessiert, wie es euch diesbezüglich geht.
Zu den Fragen:
Läuft oder lief eure Partnersuche relativ gut?
Ob und wann habt ihr euch vor eurem Date geoutet?
Gab es abweisende und angewiederte Reaktionen von potentiellen Partnern?
7 Antworten
Ich hab ehrlich gesagt noch nie wirklich Probleme gehabt. Ich hatte schon mehrere Beziehungen und bin derzeit auch seit mehreren Jahren in einer festen Partnerschaft.
Läuft oder lief eure Partnersuche relativ gut?
Wenn ich das mit den Erfahrungen meiner cis Freunde Vergleiche, dann nicht wirklich anders. Mal probiert man vielleicht Onlinedating aus, mal lernt man wen auf einer Feier (pre-Corona) kennen, manchmal einfach in alltäglichen Situationen. Da sind dann die üblichen Pannen dabei, aber auch schöne Erfahrungen.
Ob und wann habt ihr euch vor eurem Date geoutet?
Für üblich habe ich meinen Bekanntschaften davon erzählt, wenn man sich bereits nicht mehr vollkommen fremd war, aber auch noch nicht von sehr ernsten Interesse sprechen kann. Quasi wenn man merkt, dass man sich sympathisch ist und in Zukunft öfter treffen möchte.
Gab es abweisende und angewiederte Reaktionen von potentiellen Partnern?
Zum Glück noch nie angewiderte. Das wird aber sicherlich damit zusammenhängen, dass ich selbst sehr wählerisch war, was potentielle Partner anging. Das waren meist Leute, die beim Kennenlernen schon sehr offen und tolerant rüberkamen. Kann man natürlich nie so ganz wissen, aber bisher lag ich meist ganz richtig. Ablehnung auch nicht so wirklich, wobei ich das schwer beurteilen kann. Manchmal hat man sich, aus meiner Sicht, einfach aus den Augen verloren, oder es gab andere Gründe, weshalb etwas ernsteres nicht in Frage kam. Es könnte natürlich dennoch sein, dass mein trans Hintergrund ein No-Go für sie waren, aber das nicht offen gesagt wurde. Ich bin aber eben auch in meinen Zwanzigern, da ist es sicher nochmal einfacher.
Ich persönlich sehe meine Transgeschlechtlichkeit einfach nicht als Handicap. Ja, es reduziert den möglich Dating-Pool deutlich. Ist das schlimm? Ich denke nicht, ich hab ja selbst auch meine Anforderungen
Was Partnersuche angeht, hatte ich nie wirklich Schwierigkeiten oder Probleme. Zwar gab es mal den ein oder anderen Kontakt, der dann auf Freundschaft hinauslief (obwohl von meiner oder von der Gegenseite Interesse an mehr bestanden hätte) - das hing häufig daran, dass es allgemein nicht gepasst hat oder unterschiedliche Ansichten/Erwartungen hatte.
Geoutet habe ich mich nie und das war auch nie nötig, da die Personen mein Geschlecht schon vorher kannten. Umgekehrt wusste ich auch immer sicher, dass mein Gegenüber trans ist, da ich die meisten Dates und Beziehungen bei einen Stammtisch kennengelernt habe.
Wäre das mal nicht der Fall gewesen und ich hätte unwissentlich einen Cismann gedatet, hätte ich schon erwartet, dass er mir das vorher mitteilt, damit ich das Ganze beenden kann. Das würde ich voraussetzen, gerade dann wenn der Kontakt enger wird oder es auf eine Beziehung bzw intimen Kontakt hinausläuft. Es zu verschweigen geht für mich absolut gar nicht. Aber das war bis jetzt zum Glück noch nicht der Fall, da ich das normalerweise vorher abkläre, ehe ich jemanden date.
Angewiderte Reaktionen gab es nicht - weswegen sollte es das auch? Sowohl meine Dates/Partner als auch ich wussten immer Bescheid, wie der Stand der Dinge (Transition) ist. Und hätte mir etwas nicht gepasst oder hätte etwas gestört, wäre das sicherlich zur Sprache gekommen.
Lediglich einmal hatte ich jemanden kennengelernt, der ziemlich enttäuscht war, dass nicht mehr daraus wird und mit dem sich der Kontakt dann auch verloren hat.
Ansonsten aber sind, wenn es mit der Beziehung nicht geklappt hat, häufig schöne Freundschaften daraus entstanden.
Sehr viele Menschen wollen nur mit Personen zusammen sein, die im gewünschten, biologischen Geschlecht geboren wurden
Ja, das sind ja Transgender. Ich will auch nur mit einem biologischen, geschlechtsangeglichenen Mann zusammen sein.
Und verlangen gleichzeitig, dass man immer ehrlich ist, und solche Sachen nicht verschweigt.
Was genau meinst du? Natürlich würde ich erwarten, dass mein potentieller Datingpartner mir erzählt, wenn er cisgender ist und mir das nicht verheimlicht. So eine essentielle Information zu verschweigen geht gar nicht.
Als was genau soll ich mich bei einem Date outen? "Ach hallo, ich bin die ... und ich bin eine ganz normale biologische Frau. Angleichung ist keine geplant". Das macht keiner. Wozu sollte die Standardfrau sich bitte outen?
Einmal gab es eine abweisende, sowie auch angewiderte Reaktion von mir, allerdings schon vor dem Treffen und noch während der Online-Dating-Phase, da die Person nirgendwo erwähnt hatte dass sie cisgender ist und sich erst nach einem sehe langen Schreibkontakt geoutet hat. Nach dieser Täuschung habe ich den Kontakt sofort beendet, denn sowas geht wie oben erwähnt gar nicht.
Solche essentiellen Informationen verschweigt man nicht - bestenfalls schreibt man es gleich und Profil, damit das Gegenüber direkt weiß, woran es ist.
Ansonsten wüsste ich nicht, weshalb mein Partner abweisend oder angewidert reagieren sollte. Wenn ich Interesse an jemandem signalisiere, steht es demjenigen ja frei, ob er darauf eingehen möchte oder nicht.
Bei mir läuft es in der Partner suche schlecht. Aber auch nur weil ich mich noch auf keine Beziehung einlasse
Nach ich gehe sehr offen damit um, denn ich habe mich als non-binary groutet und ab nächster Schullhmjahr werde ich auch so leben. Dann weiß ja jeder, dass ich trans* bin und deswegen kommen auch nur die Leute auf mich zu, die auch bereit wären dazu. Es ist immer anderst. Manche kommen damit klar, aber es gibt auch deutliche Einschränkungen. Aber für ist das vollkommen ok denn es gibt auch genug offene Menschen. Und solche die es nicht sind, mit denen will ich nichts zu tun haben.
<Momentan habe ich mich noch nicht geoutet, aber nächstes Jahr gehe ich auf eine neue Schule, wo ich es tue, als würde sich auch so was verändern
Du wirst dich also nicht weiterhin in deine Geschlechterrolle fügen?
Nein, ich werde mich nicht in eine Geschlechterrolle Fügen und auch OP´s machen. Es ist nicht so, dass ich eine Männliche Frau bin sondern eben Non-Binary ^^
und auch OP´s machen.
Du bist mit deinem jetzigen Körper also unzufrieden? Kann man das überhaupt machen lassen? Soweit ich weiss, kann man sich nur von Mann zu Frau oder von Frau zu Mann operieren lassen. Eine Person die non binary ist, hat ja kein biologisch anderes Aussehen. Inwifern willst du dein Aussehen verändern?
Ich will eine Mastektomie und ich habe mich informiert. Es ist kein Testosteron von Nöten, wenn ich solch einen Eingriff vornehmen lassen will.
https://www.wpath.org/media/cms/Documents/SOC%20v7/SOC%20V7_German.pdf
Auf Seite 71 findest du die Vorraussetzungen für die Op und in einer Therapie habe ich schon angefangen
Du wirst also deinen Lebensstil verändern?