Umfrage- Wie würdet Ihr mit Rentner/innen, Menschen umgehen denen so langweilig ist, dass die nichts anderes zu tun haben als dem Umfeld hinterherzubeobachten?

Das Ergebnis basiert auf 34 Abstimmungen

ignorieren 71%
mitmachen 12%
Andere Option 12%
witzige Bemerkung machen 3%
Mitleid/Mitgefühl zeigen 3%
heimlich lachen 0%
nachfragen 0%

12 Antworten

Von Experte rotesand bestätigt

Oh man, ja das kommt mir sehr bekannt vor und manchmal braucht es da Nerven wie Drahtseile.

Eine ältere Nachbarin klingelt des öfteren, oftmals unter dem Vorwand, sich etwas ausleihen zu wollen, so wie Milch, Zucker, usw..

Dann verwickelt sie mich in einem Gespräch, wobei sie einem nicht zu Wort kommen lässt, immer ihr Leid klagt, wie schlimm es ihr gesundheitlich geht und daß ihr einzigster Sohn sie so selten besucht.

Wie es einem selbst geht interessiert sie nicht und auch auf die Vorschläge, deshalb die angebotenen Senioren Nachmittage zu besuchen ,geht sie ebenfalls nicht drauf ein.

Dann gibt es da noch ein älteres Nachbar Ehepaar, welches immer rein zufällig auch zu sehen sind, wenn ein anderer Nachbar z.B: neue Möbel, usw. bekommt oder wenn jemand aus unserem Mehrparteien Haus auszieht und der Umzug in vollem Gang ist.

Dabei sind sie auch so neugierig und quetschen dann diejenigen aus und wollen alles wissen, warum ,weshalb und wohin .

Mit der älteren Nachbarin halte ich es mittlerweile so, daß ich nur noch ein kurzes Schwätzchen halte und dann mich höflich verabschiede.

Das andere neugierige Nachbar Ehepaar ignoriere ich und wenn sie mich neugierig über andere Nachbarn im Haus ausfragen wollen, so gehe gar nicht darauf ein und sage denen dann auch noch, das sie selbst fragen sollen, wenn sie etwas wissen wollen.

Andere Option

So was hatte ich in meiner Heimat erdulden müssen, bis ich weggezogen bin - und wie man da auch immer drauf reagiert hat, es war sowieso falsch; wenn man nix gemacht hat, war man das Opfer solcher Leute und wenn man was gemacht bzw. gesagt oder einfach irgendwie eine Reaktion gezeigt hat, wurde es noch schlimmer. Wer mitmacht, lebt eventuell am besten bzw. wird eher geachtet (aber nicht verschont), begibt sich damit aber menschlich auf ein gaaaanz tiefes "Niveau", das kein Niveau mehr ist, sondern unterste Schublade. Tut mir leid, aber das kann ich nur so formulieren.

"Heimlich lachen", diese Leute nicht ernst nehmen und den Herrgott einen guten Mann sein lassen ist wahrscheinlich die beste Lösung für sich selber, aber dafür braucht man einen breiten Buckel und mitunter kann das schwierig sein - wenn solchen Leuten langweilig ist, werden sie übergriffig und streuen unmöglichste Gerüchte, die an einem nicht immer spurlos vorübergehen. In meiner Heimat wurden von solchen "Rentnern" sogar Leute für tot erklärt, obwohl sie wussten, dass das gar nicht stimmte - da ging es nur um dummes Getratsche, Wichtigtuerei und Diffamierung von Leuten, "die man ja nicht mochte" bzw. "die man bestrafen muss" für scheinbar ungerechtes eigenes Erleiden - meist ging's um Neid, etwa wenn Nachbar XYZ das schönere Auto hatte oder beim Gewinnspiel vom Edeka um die Ecke einen 20-Euro-Gutschein oder wenn Nachbar ABC auf einem Zeitungsfoto zu sehen war wegen einer Vereinsehrung, für die er eine Urkunde ausgehändigt bekam - es waren Banalitäten, es war objektiv ganz einfach peinlich.

Am schlimmsten waren in meiner Heimat aber nicht mal die typischen 85-/90-Jährigen, sondern zwei Zielgruppen: "Neurentner" bzw. Altersteilzeitler um die 60, noch recht rüstig, vielleicht auch zu früh in Rente gegangen; denen war daheim langweilig, also fingen sie an, Leute zu bespitzeln und Gerüchte zu streuen. Manche von denen standen mit dem Fernglas am Fenster, ich habe es mit eigenen Augen gesehen; andere führten wirre Protokollbücher über das, was sie in der Siedlung sahen - etwa dass meine damalige Freundin am Wochenende manchmal erst um acht Uhr den Rollo hoch ließ, was nicht gut ankam, "weil ja da die Arbeiter schon längst im Schrebergarten arbeiten". Das andre Extrem waren Sudetendeutsche aller Altersklassen vom "Neurentner" bis zum verbitterten 90-jährigen "Berufsvetriebenen", der großzügig abgefunden wurde und immer noch jammerte. Ich hatte mit denen im Allgemeinen (war da nicht allein) viel Ärger und muss sagen ... wenn ich auf der Arbeit einen Kunden mit einem sudetendeutsch klingenden Nachnamen auf der Liste sthen hatte wusste ich, das gibt Probleme oder gab schon Probleme bei meinem Vorgänger oder meinen Kollegen - und ich wurde fast immer bestätigt zumindest bei denen, die aus dem Böhmerwald stammten. Wobei man räumlich trennen muss: Die Süd- und Nordmährer oder die vom Altvatergebirge oder von der Iglauer Sprachinsel waren durchweg in Ordnung, die Böhmerwaldler waren fast durchweg schlimm. Ich kannte nur zwei, die gut drauf waren und mit den anderen auf Distanz gingen. Einer hat mal versucht, aus Hass bei mir in die Garage einzubrechen, um meinen damaligen Mercedes C180 zu demolieren ... er warf mir vor, ich sei "nicht demütig genug", weil ich mir als junger Mann das Auto gekauft habe, das er sich nach jahrelangem Vom-Munde-Absparen zur Rente erst leisten konnte und er wollte mein Auto beschädigen, "damit ich vernünftig und demütig werde". Das hat er auch rumerzählt.

Eine Morddrohung gab es aus diesen Kreisen auch (nachdem ich mir nicht alles habe gefallen lassen) und meine damalige Partnerin wurde einem infamen "sudetendeutschen Lauschangriff" ausgesetzt, der mit zum schrittweisen Verlust ihres Selbstwertgefühls beitrug (es war tragisch, das führte leider mit zur Trennung) - alles war natürlich nach außen hin so herrlich nett, katholisch mit rosenkranzartiger "ich weiß ja net, so halt"-Frömmelei; ach so nett, zünftig, volkstümlich und sudetendeutsch, "mir hörn auch gern Volksmusik", aber das Maß war einfach nur noch voll.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ignorieren

Mit Ignoranz tust Du Dir das Beste an, alles andere wird eventuell Ärger und/oder Reibereien geben.

Wenn es freundliche Nachbarn sind, und ich gerade draußen bin, dann erfolgt auch mal ein freundlicher Wortwechsel...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Finde die lustig. Als Kinder haben wir im Nachbar Dorf bei einer Oma die immer hinterm Fenster stand vor dem Haus geklatscht und wenn sie kam und böse rausgeschaut hat sind wir weggelaufen.

Ein kurzes freundliches Wort kostet mich nichts und tut jeder Seele gut.

Immerhin interessieren sie sich noch für andere Menschen und spätestens wenn etwas passiert und sie rufen Hilfe, ist jeder dankbar.

Wir werden alle mal alt.