Umfrage - Findest du Ärzte manchmal inkompetent?

Das Ergebnis basiert auf 47 Abstimmungen

Manchmal schon, ja 74%
Andere Meinung 13%
Nein, habe immer gute Erfahrungen gemacht 9%
Ja finde ich komplett inkompetent 4%

27 Antworten

Manchmal schon, ja

Viele nehmen sich keine Zeit mehr. Das was erlebt wird sind endlose Untersuchungen, die sich meist gut abrechnen lassen. Danach dann Medikamente deren Nebenwirkungen wieder mit anderen Medikamenten behandelt werden. Oft auch die Gabe von Antibiotika (nicht umsonst ist die Entwicklung von multiresistenten Keimen auf dem Vormarsch)

Vielleicht ist der Ausdruck "Inkompetenz" nicht der richtige und wirklich zu hart, oft jedoch gefühlt unfähig einem wirklich zu helfen - meiner Meinung dennoch schon.

Nur, wie soll jemand, der nur noch das macht was er gelernt hat, dem nichts anderes vermittelt wurde, auch anders handeln?

Das System, der Praxisablauf - die Bürokratie - Dokumentation etc. frisst die Fähigkeiten und die Lust am heilen/helfen einfach auf. So entstehen gefühlt "Geschäfte", in denen man keine Gesundheit, sondern meist nur noch Diagnosen kaufen kann.

Daran, dass der Mensch gesund ist oder wird, hat mMn genaugenommen doch niemand echtes Interesse mehr. Aus dem einfachen Grund, dass man dann an und mit ihm kein Geld mehr verdienen kann. Für 25 € oder wenig mehr (?) im Quartal gibt es halt nicht mehr.

Die Zeit der Robert Kochs vergangener Tage ist meiner Ansicht nach wohl endgültig vorbei. Heute meist nur noch herzlose Apparatemedizin, die mehr quält, als dass sie hilft.

Ich habe persönlich schon sehr viel unterschiedliches erlebt, von einem Arzt, der mir wahrscheinlich nicht wegen Inkompetenz - er gilt allgemein als einer der besten - sondern wegen absoluter Oberflächlichkeit eine falsche Diagnose gestellt und der mir mit der dadurch bedingten falschen Behandlung erheblich geschadet hat. Ein anderer Arzt hat mir mit großer Kompetenz die richtige Diagnose gestellt und mir geholfen, aber als ich bei dem ersten Arzt vorstellig wurde, nur um ihm mitzuteilen, dass seine Diagnose falsch war, was er auch zugegeben hat, habe ich nochmals für eine "Visite" bei ihm zahlen müssen. Dennoch glaube ich, dass die meisten Ärzte kompetent sind und sich auch sehr bemühen, ihren Patienten zu helfen. Einzelne schwarze Schafe gibt es in allen Berufen.

Andere Meinung

Würde ich jetzt nicht unbedingt so formulieren. Denn die haben ihr Diplom ja schließlich nicht in der Lotterie gewonnen.

Aber ich habe sehr häufig die Erfahrung gemacht, dass man eine unterschiedliche Hilfe bei seinen Wehwehchen erhält. Mitunter recht unangenehme.

Beispielsweise wollte eine Hautärztin mal bei mir eine aufwendige Eigenblutübertragung durchführen. Ich hatte aber schon vorher verschiedenste Hautärzte konsultiert, die mir lediglich eine Salbe aufschrieben, die innerhalb von Tagen geholfen hatte.

Auch wollte eine Augenärztin mir bei einer Oberlidinfektion etwas operativ entfernen und dann die Haut wieder zusammennähen. Da bin ich dann nicht mehr hingegangen. Ein anderer Augenarzt gab mir lediglich Tropfen zum Anwenden und auch dabei gab es nach kürzester Zeit bereits eine völlige Heilung.

Immerhin hat man heutzutage über das Internet die Möglichkeit eines Ärztevergleichs. Man kann sich die Bewertungen einzelner Fachärzte ansehen. Und man sollte sich bei seinen Symptomen ebenfalls auch genauestens darüber informieren, damit man dem jeweiligen Arzt auch Fragen stellen kann. Ein guter Arzt erklärt einem alles Relevante mit viel Verständnis und in Ruhe.

Manchmal schon, ja

Nur finden? Ich habe es direkt erlebt. Der Augenarzt, bei dem ich in meiner Kindheit war, hatte mal so was von überhaupt keine Ahnung. Es ist ein Wunder, dass er mir mit seinen Methoden nicht meine Augen verloren hat. Als ich ihn dann auf die Probe stellte, war es für ihn ganz aus.

Manchmal schon, ja

Hirntumor dreifach übersehen (trotz Beschwerden und zwei MRTs), dann inkompetent behandelt worden, mehrere falsche Diagnosen, mir mit U18 gesagt (und bei vorliegender Panikstörung die ich auch betonte) dass ich wahrscheinlich einen Tumor im Rückenmark habe, eine vorliegende Erkrankung über die ich 5 Minuten sprach ignoriert da unbekannt und Brustkrebsverdacht auf die Überweisung geschrieben ohne mit mir zu sprechen, Lumbalpunktion mit zu kurzer Nadel was zu höllischen Schmerzen führte, 5 Jahre eine Immunerkrankung ohne Behandlung da Ärzte sie nicht kannten, mir gesagt dass ich "öfter spazieren gehen soll" als ich sagte dass meine PTBS gerade sehr schlimm ist, denn das hilft, da braucht man keine Therapie.

Alles in allem war das meistens katastrophal was dazu geführt hat dass ich es nicht mehr so mit Arztpersonal habe.

Dass es so viele schlechte Erfahrungen damit habe liegt natürlich auch einfach daran dass ich wesentlich öfter als der Durchschnittsmensch mit Arztpersonal zu tun habe, klar. Trotzdem ist der Prozentsatz an Inkompetenz, und wenn es nur auf menschlicher Ebene ist, riesig.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – ex. Altenpfleger*in
249761  27.10.2021, 11:08

Ohgott, mein Beileid! Kann ich deine Meinung gut verstehen, ist doch nicht normal, da fragt man sich, ob die ihren Doktor bei der Lotterie gewonnen haben und ob die wissen, dass es regelmäßige Fortbildungsangebote gibt, die ein Arzt einfach mitmachen muss.

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Kabisa  27.10.2021, 11:12
@249761

Meistens können die Personen selber eher nich so viel dafür - da herrscht unglaublich viel Druck, es gibt riesigen Mangel in Gesundheitsberufen, Zeitdruck, dann müssen Praxen manchmal Kosten tragen die nicht im Budget drin sind... und, was in meinen Augen ein großes Problem ist: interpersonelle Inkompetenz.

CW: Offene Wunden

Hatte mal eine Wunde die offen verheilen musste, das heißt auch jeden Tag Tamponade wechseln, das musste der Arzt machen. Einer hat mir so daran rumgefuhrwerkt dass ich angefangen habe zu heulen (und die Wunde zu bluten) und meine Begleitperson einschreiten musste da der Arzt das vollkommen ignoriert hatte und noch meinte ich sollte mich nicht so anstellen. Die selbe Praxis hatte mich auch schonmal an der falschen Stelle operiert. :D
Bin danach zu einer anderen Praxis und da ging das komischerweise ohne Schmerzen.

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249761  27.10.2021, 12:06
@Kabisa

Ja verstehe. Unglaublich, was man sich an fahrlässigen Körperverletzungen gefallen lassen muss und wie ignorant und unverschämt mediz. Personal manchmal reagiert. Nicht überall versteht sich aber doch erschreckend oft. Hatte es auch schon, dass ich falsch behandelt wurde, 4x gestanzt wegen falscher Diagnose und trotz harmloser Laborbefunde, im Endeffekt war es aber was anderes und obwohl ich genau darauf hinwies, wurde nicht darauf untersucht sondern einfach gestanzt aber die Ärztin hatte etwas später auch ein Berufsverbot.. Das war aber nicht das Einzige, gabs immerwieder Probleme und nicht nur bei mir selber, auch im gesamten Umfeld immerwieder Probleme mit Arztbesuchen. Oder beim Kinderarzt, fällt mir grad ein, Grippeimpfung bekommen, 3 Wochen lang Fieber gehabt, ich habs mit sämtlichen Mitteln nicht runtergekriegt aber hauptsache der Arzt wollte mir immerwieder diese Impfung andrehen, hab ich jedes Mal abgelehnt.

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