Über die christliche Demut?

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

Nein, weil ... 60%
Weiß nicht 40%
Ja, nämlich ... 0%

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein, weil ...
aus ursprünglich konservativ presbyterianischen Familie kommend, also einer schottischen Kirche calvinistischen Ursprungs, andere würden auch sagen aus dem Bereich der Hugenotten

Hugenotten waren französische Calvinisten, was haben die denn mit Schottland zu tun? Du könntest genauso die reformierten, also auch calvinistischen, Schwaben erwähnen …

dass man in ganz Amerika mit der Frage „Was halten sie von der Königin?“ erkennen könne, auf welcher Seite jemand politisch steht.

Welche Königin? Wenn das so ohne Kontext gefragt wird, ist sicher die Queen gemeint, und dann sollte englisch queen nicht mit „Königin” übersetzt werden, sondern unübersetzt als Queen stehen bleiben.

Mag sein, dass das zur Zeit von Nixon (um 1970) eine Frage war, an der man Dems und Reps voneinander unterscheiden konnte. Kann mir schlecht vorstellen, dass das heute noch so ist. Jetzt dürfte „Was halten sie von Trump?” wohl aussagekräftiger sein. Oder vielleicht „Soll eine Frau auch in der 20. Schwangerschaftswoche noch abtreiben dürfen?”

Damals war D noch so nahe an einem Zweiparteiensystem (CDU/CSU und SPD, außerdem ein bisschen F.D.P. und evtl. noch NPD, der Rest war unter 1%), dass es in D auch garantiert solche Fragen gab. Ich tippe mal auf „Was halten sie von den Ostverträgen?”.

Aber heute? Mit einer Frage zu erkennen, ob jemand links, sozi (SPD), grün, (neo)liberal (FDP), konservativ (CDU/CSU) oder völkisch (AfD) ist? Den Rest der Parteien lass ich außen vor, denn die sind (fast?) alle unter 1%.

Ich vermute, in A ist es ähnlich: Damals gabs vermutlich (eine welche?) Frage, die aussagte, ob jemand ÖVP oder SPÖ war - nur gibts da wie bei uns heute so viele andere ähnlich große Parteien, dass es wohl kaum so eine Frage gibt.

FreigeisterM 
Fragesteller
 15.12.2022, 17:38

Wenn Du das gelöst hast, sag es mir: Es ist überraschend, dass sich die Hugenotten in Frankfurt/Main für die Rückkehr der Stuarts eingesetzt haben. Sie hatten also mit Schottland zu tun. Nur: In welcher Weise? Das ist mir auch noch unklar.

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helmutwk  15.12.2022, 17:45
@FreigeisterM
Es ist überraschend, dass sich die Hugenotten in Frankfurt/Main für die Rückkehr der Stuarts eingesetzt haben.

Da hätte ich gerne noch ein paar Infos. Hugenotten in Ffm konnten ja nur Flüchtlinge sein - fragt sich wann? Sind sie während der Hugenottenkriege geflohen, oder erst unter Ludwig XIV.? Und um welche Rückkehr geht es da konkret (schottischer oder englischer Thron? Calvinistische oder katholische Stuarts? Jahreszahl?)?

Das hatte auf jeden Fall was mit europäischer Politik zu tun, in die sich (diese!) Hugenotten demnach auch eingemischt haben. Aber ich bin kein studierter Historiker und habe jetzt nicht auf den Schirm, worum es da konkret ging.

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FreigeisterM 
Fragesteller
 15.12.2022, 18:55
@helmutwk

Da bin ich zwar wieder einmal bei der Familiengeschichte aber OK. Die Behaghel flohen aus Flandern, weil sie Hugenotten waren. Wann diese flohen wissen wir also. 1562.

https://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Behagel

Und der Urneffe von Daniel Jakob Wilhelm Behaghel von Hack gründete mit Baron Gotthelf von Hund und Altgrottkau die Strikte Oberservanz,

https://books.google.bg/books?id=ySQZAAAAYAAJ&pg=PA400&lpg=PA400&dq=Jakob+Wilhelm+Behaghel+von+Hack&source=bl&ots=5IwwCETNys&sig=ACfU3U3bxHaqn6RAbAGeXvZTK69q-JYnhQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj35ITgseH3AhWUQ_EDHTGtC3QQ6AF6BAgeEAM#v=onepage&q=Jakob%20Wilhelm%20Behaghel%20von%20Hack&f=false

die auf die Stuarts ausgerichtet war.

https://de.wikipedia.org/wiki/Strikte_Observanz

Das ist aber nur einer der Linien in welcher die Hugenotten mit den Stuarts zu tun hatten. Ein anderer Behaghel Gustav Behaghel von Adlerskron, den Zusammenhang der Familie kann man sich beim Historiker Alexander Dietz anschauen:

http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/57-1505-4-1/0320/image

ist Hausfreund von Friedrich Schiller. Von dem wir wiederum wissen, dass er sich für die Stuarts einsetzte:

https://books.google.bg/books?id=o18VAAAAMAAJ&pg=PA75&hl=de&source=gbs_toc_r&cad=3#v=onepage&q&f=false

Nun kann man sagen: Zufall. Sind halt zwei Familienmitglieder mit der Rekonstruktion der Stuarts beschäftigt. Aber ein Indiz dürfte es sein.

Wenn Du da mehr wissen willst, haben wir ein gemeinsames Interesse. Das versuche ich auch zu erforschen.

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helmutwk  15.12.2022, 19:28
@FreigeisterM
Da bin ich zwar wieder einmal bei der Familiengeschichte aber OK. Die Behaghel

Ach du bist das …

Und der Urneffe von Daniel Jakob Wilhelm Behaghel von Hack gründete mit Baron Gotthelf von Hund und Altgrottkau die Strikte Oberservanz, … die auf die Stuarts ausgerichtet war.

Das hat viel mit Herrn Gotthelf von Hund und Altgrottkau zu tun. Dieser Hund hat doch glatt behauptet, diese Observanz würde auf die Templer zurückgehen. Die waren aber „gute” Katholiken (in einer Zeit, als ein guter Katholik fast zwangsläufig ein schlechter Christ war), wegen ihrem Reichtum verleumdet und schließlich als angebliche Ketzer verurteilt worden.

Hund hat oft angedeutet, dass die strikte Observanz was mit den Stuarts zu tun hatte. Diese Verbindung geht auf ihn zurück. Er stammte aus Schlesien und war selbst katholisch, hat also nichts mit Hugenotten zu tun. Und Behagel hat da mitgemacht, aber auch das hat nichts mit Hugenotten zu tun. Die Stuarts waren ja damals alle katholisch …

Nun kann man sagen: Zufall.

Vermutlich. Schließlich gibt es keine einzige direkte Verbindung. Sondern einmal über den Hund (auf Grund seiner Lügen hat der nicht verdient, ausführlicher benannt zu werden), das andere mal über Schiller.

Und beide haben mit den Stuarts nur ein wenig zu tun: Beim Hund waren es Andeutungen, die zu der Vermutung führten, die (real nicht existierenden!) „Geheimen Oberen” würden dem Haus Stuart angehören, und bei Schiller besteht die Verbindung in historischen Forschungen, die dann auch den Theaterstücken über Wallenstein und Maria Stuart zugute kamen.

Und selbst wenn es kein Zufall war: Mit Hugenotten hat das nix zu tun. Ich ziehe ja auch keine Verbindung zwischen Hugenotten und der Linkspartei, obwohl der Schweizer Calvinist Barth zwar theologisch recht konservativ, aber politisch links war, und Lafontaine, ein Gründer der Linkspartei, wie die Behagels ein Nachfahre von Hugenotten (zwei deutlich stärkere Verbindungen als das, was du anführst).

Ob es in deiner Familie mehr als eingebildete (eingebildet von Jakob Wilhelm Behaghel von Hack) Verbindungen zu den Stuarts gab, weiß ich natürlich nicht. Nur hat das, wie gesagt, nichts mit Hugenotten zu tun.

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FreigeisterM 
Fragesteller
 16.12.2022, 08:00
@helmutwk

Du, das ist möglicherweise noch nicht einmal so falsch. Glaube ich den Forschungen, dass die de barry auf Richard de bures zurückzuführen wären, so war sie dies tatsächlich. Nämlich durch Jakob Wilhelm Behaghel von Hack.

http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2019/14212/pdf/MOHG_77_1992_S247_278.pdf

Interessanterweise kommen all die Familien, die da in Frankfurt/Main wieder zusammentreffen und kreuz und quer heiraten die de barry, die behaghel und die von flammerdinghe aus Flandern.

Und die Uni in Giessen behauptet, die marie de barry, die Mutter von Jakobea Magareta von Flammerdinghe wäre eine direkte Nachfahrin des Bruders von Richard Brice de Bures gewesen. Ob es stimmt weiss ich nicht. Musst Du die Uni fragen.

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helmutwk  16.12.2022, 12:53
@FreigeisterM
Glaube ich den Forschungen, dass die de barry auf Richard de bures zurückzuführen wären

Richard de bures wird in der von dir verlinkten PDF überhaupt nicht erwähnt. Sie sagt im Gegenteil, dass der Name auf ein Dorf zurückgeht. Also entweder ein Adelstitel (des Grundherrn, dem das Dorf samt Leibeigenen darin gehörte, und seiner Nachkommen) oder Herkunftsbezeichnung.

Brice (Brisses) de Bari, der erste urkundlich erwähnte de Barry (mit abweichender Schreibung, was damals normal war), war zwar beim 3. Kreuzzug dabei, aber von einer Verbindung mit Templern steht da nix. Ob Richard de Bures da schon geboren war, ist unsicher, aber allzu alt kann er damals nicht gewesen sein, wenn man bedenkt, dass er wohl 1247 in einer Schlacht gefallen ist (also noch kein Greis war).

Der nächste bekannte (bzw. in der PDF erwähnte) de Barry war Ubaldus, der wohl nie aus Flandern herauskam und de Bures zeitlich überlebte.

Welcher „Forscher” sieht denn da eine Verbindung? Das klingt eher nach einer nachträglich frisierten Familiensaga.

Und die Uni in Giessen behauptet

Ein Buch, dass in einer Unibibliothek steht, bzw. ein Aufsatz, der als PDF in einer digitalen Unibibliothek steht, ist kein Statement dieser Universität. Sondern erst mal eine (hoffentlich seriöse) Veröffentlichung.

Der Aufsatz stand (laut Fußzeile auf der ersten Seite) in den MOHG-NF, also den „Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Gießen”. Wenn schon, musst du den fragen.

die Mutter von Jakobea Magareta von Flammerdinghe wäre eine direkte Nachfahrin des Bruders von Richard Brice de Bures gewesen.

Der Name „Richard Brice de Bures” ist wohl eine Vermischung von „Richard de Bures”, dem Templer, und „Brice (Brisses) de Bari”, dem Ahnherrn der de Barry laut der PDF. Womit klar wär, dass da überhaupt keine Verbindung besteht, sondern nur eine (absichtliche?) Verwechslung.

Und Jakobea Magareta von Flammerdinghe wird eigentlich nur als Frau eines Abraham Jordans erwähnt. Ich habe nur noch einen kryptischen Hinweis im Netz entdeckt, der schließlich auf eine von dir gestellte Anfrage führte, in der du ein Buch von dir verlinkt hast, dass aber inzwischen nicht mehr dort ist.

Alle Hinweise im Netz auf eine entsprechende Abstammung stammen somit von dir.

Etwas Intelligenz und noch mehr Hartnäckigkeit - und du hättest das auch herausfinden können. Statt dich in Wunschträumen zu verlieren. Ich habs in etwa einer Stunde geschafft.

Jetzt kannst du nachforschen, von wem die offensichtlich falsche Identifikation von Brice de Bari mit Richard de Bures stammt, und ob da nur bei jemandem die Fantasie durchgegangen ist, weil er unbedingt eine Verbindung zu den Templern haben wollte, oder ob da eine Betrugsabsicht dahintersteckt. Entsprechend für die offenbar unbelegte angebliche Abstammung der Flamerdinghin von „dessen Bruder”.

Wenn du da fündig wirst, ist das solider, statt weiter diesen irrealen Konstruktionen nachzujagen!

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helmutwk  16.12.2022, 13:09
@helmutwk

Es hat übrigens (um zum Ausgangspunkt zurückzukommen) auch was mit christlicher Demut zu tun, sich einzugestehen, dass die Familiengeschichten über Verbindungen zu Templern und wichtigen Rollen in der Geschichte nur Konstrukte sind, die im Dunstkreis der „strikten Observanz” entstanden sind, aber keine reale Grundlage haben.

Ich kann aber nicht behaupten, dass ich demütiger wäre (ich habe nur andere „Schwachpunkte” als du) …

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helmutwk  17.12.2022, 11:37
@FreigeisterM
Weil hier wird Jakobea Magareta von Flammerdinghe als Ehefrau von Karl Behaghel genannt.

Nö, da wird nur ihr Vater als Schwiegervater erwähnt, der Name der Ehefrau steht da nicht.

Jacobea Flammerdinghe, geboren 10.12.1683, heiratete am 8.3.1707 Abraham Jordans, siehe die Genealogie der Jordans, S. 5.

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FreigeisterM 
Fragesteller
 17.12.2022, 11:43
@FreigeisterM

Gebe aber zu, dass die Frankfurter Verhältnisse der de barry, von flammerdinghe und Behaghel, die irgendwie alle zusammengehörten, wirklich schwierig zu verstehen sind.

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helmutwk  18.12.2022, 10:39
@FreigeisterM

Also wie du auf Mormonen kommst für eine Zeit, als es noch keine gab, kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe nur gesagt, was in der verlinkten Genealogie steht. Im Übrigen will ich mich jetzt nicht weiter verzetteln, so sehr interessiert mich Genealogie nicht.

Fazit: Du fragtest nach Unterstützung der Stuarts durch Hugenotten. Es stellte sich heraus, dass es die nicht gab, nur eine (wohl eher theoretische) Unterstützung durch duie strikter Observanz (hervorgerufen durch duie Lügen des Herrn v. Hund), wozu dann auch Nachfahren von Hugenotten gehörten. Wären sie der hugenottischen Lehre treu geblieben, hätten sie nie von den Lügen der strikten Observanz eingefangen werden können.

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FreigeisterM 
Fragesteller
 18.12.2022, 13:48
@helmutwk

Weil die für die Mehrehe sind. Kennst Du die Serie Sister wives nicht?

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Weiß nicht

Guten Morgen FreigeisterM

Leider bist Du bei deiner Art von Fragestellungen geblieben. Du beginnst bei Adam und Eva. Stellst eine Menge Informationen in den Raum. Doch was es mit der Leitfrage zu tun hat, das bleibt zu oft im Nebel. Bzw. man sieht vor leider Bäumen den Baum nicht mehr, auf den sich deine Frage beziehen sollte.

christliche Demut mit sich demütigen lassen verwechseln.

Da hast Du recht. Was Du noch mehr wissen möchtest, entzieht sich meiner Erkenntnis.