Trotz Gefahren zur Bundeswehr gehen?

5 Antworten

Es gibt viele Menschen, meist Männer, die eben so ein Gefühl der "Vaterlandstreue" haben, und für die es eine selbstverständlichkeit ist, ihr Land, und auch die der Verbündeten in Notsituationen zu verteidigen.

Es gibt einige, die einfach das gute Geld sehen, und es gibt auch wenige, die generell Bock auf "Soldat sein" haben.

Ich habe mir in letzter Zeit viele Berichte von Soldaten aus Afghanistan angesehen, die mehrfach in Gefechte mussten und z.B. mit PTBS zu kämpfen haben.

Ja und genau das ist immer so eine Sache. Du hast ein paar Berichte gelesen. Aber sicher nicht 93.000 Berichte. So viele Soldaten waren in all den Jahren am Hindukusch im Einsatz. Die wenigsten davon haben überhaupt einen Bericht oder ein Buch geschrieben. Warum auch, für die allermeisten war es ein ganz normaler Einsatz.

Ich will nicht sagen es es das Problem PTBS nicht gibt. Aber es wird halt übertrieben. Weiter hat die Bundeswehr mittlerweile wohl das beste System zur Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen. Da sind andere Arbeitgeber noch Lichtjahre von entfernt. Und ja es gibt noch viele andere Bereiche wo man genauso oder noch schlimmer der Gefahr einer PTBS ausgesetzt ist wie bei der BW.

Rettungsdienst 33%, Berufsfeuerwehr um die 50%, Freiwillige Feuerwehr 4,8% selbst beim THW 3,8%. Die letzte Zahl welche ich von der BW gehört habe waren 1,8 %.

Mir hat mal ein Soldat erzählt dass einer der Vorteile in dem Job ist, dass man am Ende des Tages für relativ wenig Arbeit recht gut bezahlt wird.

Der kleine Fußsoldat hat in Friedenszeiten nicht besonders viel zu tun. Und Soldat kann fast jeder werden, egal wie schlecht die Schuhlnoten waren.

Wenn man sich die Statistiken etwas genauer anschaut, dann war die Sterbewahrscheinlichkeit von Männern im Alter zwischen 20 und 30 Jahren in Deutschland sogar höher als die der deutschen Soldaten in Afghanistan zur gleichen Zeit. Womöglich weil es in Afghanistan weniger Autobahnen gibt wo man sich tot fahren kann und ähnliche "Wohlstandsgefahren" ebenfalls geringer sind.

Paul05neugierig 
Fragesteller
 16.09.2023, 00:13

Naja es gab schon große Schlachten in Afghanistan, die gefährlich wurden. Aber ich habe entzwischen auch den Eindruck das der Job sehr sicher sein kann.

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JayCeD  16.09.2023, 00:21
@Paul05neugierig

Ich kenne ein paar Leute die da waren. Wenn man den falschen Job hatte war das schon nicht ohne, da hat es wesentlich häufiger gekracht, als wir das hier in den Medien mit bekommen haben. Dennoch unterm Strich ist die Heimat oft gefährlicher als ein Krisengebiet.

Selbst in der US Armee war in den letzten Jahren die Wahrscheinlichkeit im Einsatz erschossen zu werden geringer, als für Männer im gleichen Alter wie Soldaten es gewöhnlich sind in den USA selbst.

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Paul05neugierig 
Fragesteller
 16.09.2023, 11:19
@JayCeD

ok, dass beruhigt mich sehr. Es gab ja bekannte Gefechte dort unten.

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Die Möglichkeit in Gefechte zu geraten ist für BW - Angehörige im Auslandseinsatz nahe 0.

Viele gehen zur BW weil diese ein sicherer Arbeitgeber und ein Sprungbrett für eine anschließende zivile Karriere ist.

"Trotz der schweren Gefahren" - danke, Du hast mir zu einem Lachanfall verholfen 😂

Ich ging nach meiner Gesellenprüfung mit 17 Jahren als Freiwilliger SaZ4 zur BW - und langweilte mich 4 Jahre lang als uniformierter Soldaten - Darsteller zu Tode . Entlassen mit 21 als Stuffz ging ich zum richtigen Militaire. Erster Kriegseinsatz als Fallschirmjäger des 2°REP im Mai 1978 in Kolwezi, Kongo. Es folgten weitere Einsätze weltweit als légionnaire, ich blieb 6 Jahre.

Warum. ?

Weil es mir Spaß gemacht hat !

Zufrieden mit meiner ausführlichen Antwort ?

Paul05neugierig 
Fragesteller
 14.09.2023, 10:24

Auf jeden Fall. Ich respektiere das auch alles und danke für die Erklärung. Mich haben einfach solche Fragen einfach interessiert, da ich selbst keine Erfahrung mit so etwas habe. Natürlich hast ein ganz anderes Mindset

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