Token behinderte?
Warum denken normalos jeder kann mit Behinderung sehr erfolgreich im Leben werden, und nennen dann Token behinderte wie zb. Stephen Hawking. Nick vujicic und andere, die seltene Exemplare sind, oft gesegnet mit hoher Intelligenz.
Die sagen dann wenn die es schaffen dann kannst es auch du.
Aber warum verallgemeinern sie? Und das baut ja auch Druck und minderwertigkeitsgefühle.
Weil man weniger behindert ist als dir aber ein loser der trotzdem nichts erreicht.
Ist ihnen das bewusst?
Ausserdem habe ich hawkings Intelligenz und nicks Charisma nicht.
Ist es fair zu sagen wenn die es schaffen kann ich es auch schaffen?
5 Antworten
Warum denken normalos [ jeder ] [ kann ] mit Behinderung sehr erfolgreich im Leben werden
[ Jeder ]
Ich stimme Ihnen zu. Jeder kann es nicht. Es gibt Behinderungen, die so schwerwiegend sind, dass beruflicher Erfolg nicht beliebig möglich ist. Das gilt auch für Normalos, auch die sind nicht immer beliebt genug, oder intelligent genug, oder geschickt genug, um beruflich erfolgreich zu sein.
[ kann ]
Die Möglichkeit gibt es für alle anderen, auch wenn die Chancen manchmal sehr schlecht sind. Können heißt nicht, müssen.
Mit "kann sein" sind also auch Wahrscheinlichkeiten beschrieben, die nur 0,005 % groß sind.
Ohne Behinderung kann auch jeder sehr erfolgreich im Leben werden - und, werden sie es? Erfolg ist immer unfair, denn es ist das was einer hat und andere nicht.
Ich denke das ist eher so gemeint, dass die Behinderung kein Hindernis sein muss und es Leute gibt die sich gegen das Schicksal aufgelehnt haben und erfolgreich wurden. Vielleicht hatten die etwas was man selbst nicht hat aber sowas sieht man immer bei anderen Menschen, bei sich selbst eher nicht. Denke das liegt an dir ob du dich dadurch minderwertig fühlst wenn jemand sowas sagt oder es als Antrieb/Motivation für dich nutzt.
"Hund beißt Mann" ist keine Nachricht, "Mann beißt Hund" ist eine.
Die nahezu Alle, die es nicht schaffen, werden nur in Statistiken erwähnt, die Wenigen, die es schaffen, werden (oft) berühmt.
Im Märchen "Dornröschen" wird nur über den einen Prinzen ausführlich berichtet, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, die vielen Vorgänger, die beim Versuch, die Hecke zu überwinden, gestorben sind, werden nebenbei erwähnt.
Hinzu kommt noch, dass man jemandem mit einer deutlich erkennbaren Behinderung glaubt, dass er bestimmte Dinge nicht kann, und ihn entsprechend fördert, Leute mit nicht offensichtlichen Behinderungen gelten als "selber schuld".
Lottowerbung: bisher ist noch jeder Jackpot geknackt worden, also wirst auch du einen Jackpot knacken, wenn du es nur oft genug versuchst.
Als Motivation "auch unter widrigsten Umständen hast du noch eine Chance" sind Märchen wertvoll, als "wenn sogar dieser Depp/Schwächling/Unterprivilegierte/... das schafft, dann schaffst du das erst recht (und wenn nicht, bist du einfach nur faul)" eher ... kontraproduktiv.
Hollywood-Lektion: Jeder Loser kann in jedem Wettbewerb den ersten Platz machen, wenn er nur motiviert genug ist. Folgerung: der wahre Blödmann ist der Zweitplatzierte - der hätte sich nur ein ganz kleines Bisschen mehr anstrengen müssen.
DU bist der Einzige der sich hier Grenzen steckt. Diese Menschen haben sicher nicht drüber nachgedacht was sie NICHT können, sondern darüber was sie können. Das ist ein riesen Unterschied.