Todesszene gut beschreibe?

6 Antworten

Wenn du beim Schreiben deiner Geschichte so saumäßig schluderst wie hier in deinem kurzen Fragetext, solltest du dir besser ein anderes Hobby suchen. Deine Rechtschreibung, Zeichensetzung und auch andere Punkte der Grammatik sind unter aller Kanone.

Ein richtiger Autor legt bei jedem Text, den er schreibt, egal ob das eine WhatsApp-Nachricht, ein Kommentar bei Facebook oder bloß seine Einkaufsliste ist, immer Wert auf eine gewisse Sorgfalt. Denn er weiß, dass Sprache - egal ob gesprochen oder geschrieben - der Kommunikation dient, und Kommunikation funktioniert nur, wenn man seinen Gegenüber auch respektiert. Einen Text einfach so hinzuklatschen und nichtmal im Ansatz auf Fehler zu überprüfen, ist ein absolut respektloses No Go, besonders für einen Schriftsteller.

Das meine ich ganz ehrlich und ohne gemein klingen zu wollen: schreiben ist Kunst. Kunst kommt von Können. Und man muss schon eine Menge Arbeit da hineinstecken, damit am Ende auch etwas schönes herauskommt. Und wer das nicht verinnerlicht, der sollte besser gar nicht schreiben. Sorry.

Um auf deine Frage zu antworten, müssten wir schon etwas mehr über den Inhalt wissen. Was passiert dort? Ist der / die Sterbende verletzt und stirbt langsam an seinen Wunden? Wird er / sie gefoltert? Ist es ein spannender Kampf um Leben und Tod? Oder doch eine langwierige, besonders schmerzhafte Krankheit? Das alles würde man nämlich auf jeweils andere in Worte gießen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Schriftsteller; arbeite freiberuflich als Lektor
guitschee  28.05.2019, 10:13

Absolute Zustimmung.

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DieMonika1980  28.05.2019, 10:44

Dankeschön. Ich dachte dasselbe.

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Wenn du einen Mord ausführlich, brutal und detailreich beschreibst, dann gerät die Szene in die Richtung Splatter. Die wenigsten Leser mögen so brutale Schilderungen. Eine Tötung an sich ist schon schlimm genug, das muss man nicht so sehr auswalzen.

Es kommt auch darauf an, wer hier mordet. Ist es dein Protagonist, mit dem sich der Leser bis jetzt hoffentlich identifiziert hat, und "freut" der sich auch noch über seine Tat, dann kommt er ab hier als Psychopat rüber. Wenn du das beabsichtigst, dann nur zu; aber die meisten Leser legen dann den Text beiseite.

Mordet dein Antagonist in der Szene, und hat danach keinerlei Gewissensbisse, dann zeigst du ihn den Lesern als "Das absolut Böse", machst aus ihm damit zugleich auch eine eindimensionale Figur.

Anders kommt es rüber, wenn hier ein Duell zwischen Ebenbürtigen stattfand, und nun der Bessere gesiegt hat. Dann ist es ein "entweder der, oder ich Dilemma". Ein "guter Mensch" bedauert hinterher dennoch, dass die Tötung notwendig war, ein Bösewicht aber nicht, der kann dann auch sarkastisch werden ...

Es gibt für dein Schreiben der Szene keinen richtigen Rat, wenn man die Story und die von die beabsichtigte Wirkung nicht kennt. Danach soll die Story ja sicher noch weitergehen. Was danach kommen soll, musst du dabei also auch mit bedenken.

Woher ich das weiß:Hobby

Länger und brutal sind keine Anzeichen dafür das etwas "besser" ist

Viel wichtiger ist die emotionale Bindung des Lesers zu den handelnden Figuren
Und diese Musst du halt vorher schon aufbauen
Evtl moralische Probleme für den Leser einbauen
Und die Todesszene selbst kann dementsprechend unterschiedlich aussehen
Und beim lesen muss es ganz oft auch nicht detailreich sein
Meist ist es wirkungsvoller die Phantasie des Lesers zu nutzen

Man muss den Leser nicht sagen das nach einem Kopfschuss Blut aus dem Kopf an die wand gespritzt ist

Man kann auch umschreiben

"Er zeichnete mit seinem Revolver wie ein Künstler. Das Bild auf der Wand , entsprungen aus der Rückseite seines Kopfes , war dominiert von rot Tönen"

MarkusPK  28.05.2019, 10:20
"Er zeichnete mit seinem Revolver wie ein Künstler. Das Bild auf der Wand , entsprungen aus der Rückseite seines Kopfes , war dominiert von rot Tönen"

Im Grunde hast du ja mit allem recht, aber wieso befolgt du dann bei deinem Beispiel deinen eigenen Tipp nicht? Das hier ist doch viel zu detailreich, viel zu geschwollen, viel zu wenig der Fantasie des Lesers überlassen.

"Sein Kopf platzte. Wie der Pinsel eines Künstlers zeichnete der Revolver ein grausiges Bild an die Wand."

Punkt aus fertig. :-)

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Dave0000  28.05.2019, 11:24

Oder so ^^
War halt ein spontan konstruiertes Beispiel

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Um Spannung zu erzeugen, zu erhalten und zu steigern sollte man sich die Erkenntnis des legendären Hollywood Studio Gründers Samuel Goldwyn beherzigen. "Mit einem Erdbeben anfangen und dann ganz langsam steigern“.

Ja. Darüber nachdenken, warum Du glaubst, dass Du so etwas machen musst.

Was ist bei Dir schief gelaufen, dass Du so etwas schildern willst?

guitschee  28.05.2019, 10:42

Wenn man schreibt, schreibt man eben auch oft, um Dinge zu "erleben" die der Alltag nicht bietet. Man kann auch nicht nur Friede und alle lieben sich und leben glücklich und zufrieden schreiben, das wäre langweilig.

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DieMonika1980  28.05.2019, 10:50
@guitschee

Du hast natürlich recht. Aber ich verstehe den Einwand von nurlinkehände schon. Manche scheinen den Kragen gar nicht voll zu kriegen von heraushängenden Gedärmen und abgesägten Fingern. Als sei dies "das" Mittel, um Spannung zu erzeugen. Mir hängt diese Gaffermentalität zum Hals raus.

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guitschee  28.05.2019, 10:51
@DieMonika1980

Das kommt drauf an, was man schreibt. Aber grundsätzlich gebe ich dir recht - man kann es auch völlig übertreiben und aus einem Buch einen schlechten Splatterfilm machen (wobei doppelt gemoppelt - denn ich finde alle Splatterfilme schlecht ;-)). Gute Todesszenen leben für mich auch von Gefühlen.

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monky408  28.05.2019, 12:41
@guitschee

Das ist richtig, , aber man muss sich als junger Mensch auch nicht mit Todesängsten beschäftigen, denn diese selber ,,erleben,, möchte mit Sicherheit niemand freiwillig.

Es gibt genug andere negative Dinge, gerade im jugendlichen Alter, aber auch welche , die man neben Tod und was mit ihm zusammen hängt, täglich in den Medien vorgesetzt bekommt. Also genugl Themen, über die man schreiben kann.

Doch Zusammenhänge mit dem Tod muss man nicht ,,erleben,, und schon mal gar nicht, wenn man jung ist und möglichst positiv sein Leben gestalten sollte.

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guitschee  28.05.2019, 12:43
@monky408

Manchmal muss aber in einer Geschichte ein Charakter auch sterben - und natürlich muss man dann, auch als junger Mensch, eine Todesszene schreiben.

Das schadet ja auch nicht, sich in Situationen hineinzuversetzen.

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