Tod des Hundes - Wann habt ihr alles weggeräumt?

11 Antworten

Es ist trotz allem eine persönliche Frage wie man damit umgeht. Ich meine nur weil ihre Sachen nicht mehr da sind heisst das nicht, dass ich nicht immer wieder ich sag mal backflashes habe und denke, dass wenn ich gleich die Tür öffne sie anfängt zu bellen und mir entgegen rennt, was sie früher immer getan hat und das ist bereits über Monate her. Natürlich ist es traurig aber ich will einfach nicht immer wieder ihre Sachen sehen und daran erinnert werden, dass sie nicht mehr da ist. 

michi57319 
Fragesteller
 05.05.2015, 00:01

Danke Pentex. Mir macht es nichts aus, daß ihre Meditüte noch auf dem Wohnzimmerschrank steht, der Body immer noch im Bad über der Heizung hängt, die Leine habe ich nahezu täglich in der Hand, weil ich an den Schrank ran muß, an dem sie hängt. Es gibt immer mehr Tage, die nicht tränenblind enden. Es gibt aber auch noch reichlich Tage, wo es mich abends umhaut. Dann fühle ich mich so einsam, verlassen und am nächsten Morgen unverstanden von den Menschen, die mich umgeben :-(

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Hallo michi57319,

Hier im Haus befinden sich Leinen welche schon vor fast 30 Jahren für einen meiner Vierpfötler gekauft worden sind. Eine wunderbare Lederleine hab ich iregendwo draussen liegen lassen, weg war sie. Darum bin ich heute noch betroffen.

Leinen finden immer wieder einen Grund verwendet zu werden. Halsbänder hebe ich auf, sie werden nicht alle weiter verwendet. Manche sind Erinnerungsstücke.

Liegeplätze gehören allen Hunden, Fehlkäufe welche kein Hund je mochte werden dem Tierheim gespendet

Wenn aber alles unberührt bleibt weil Du nicht loslassen kannst so möchte ich Dir einen Tipp geben womit Du über das Festhalten an allem Materiellem hinweg kommen kannst.

http://www.portraitzeichnungen.com/html/hunde.htm

Sieh Dir diese Seite ganz genau an. Von dieser Künstlerin habe ich einige meiner Begleiter, welche ich hoffentlich einst wieder sehen und in die Arme nehmen kann, zeichnen lassen. Es hilft mir darüber hinweg zu kommen, diese nie wieder sehen zu können. Es ist etwas komplett anderes als ein Foto anzusehen.

Räume also erst einmal alles weg, bringe Medikamente für Hund und Futterreste ins Tierheim, auch Körbchen und Hundedecken werden immer dringend gebraucht.

Brustgeschirr, Halsband und Leine hebe Dir als ein Andenken auf. Hänge die Kohlezeichnung deines Seelenhundes dorthin wo Du dich am häufigsten aufhalten wirst. Sie blickt dich an, auch wenn Du am Bild vorüber gehst...

Diese Technik ein Portrait zu zeichnen ist eine Kunst. Es hat mir unglaublich geholfen über den Verlust von meinen Weggefährten hinweg zu kommen.

michi57319 
Fragesteller
 08.04.2015, 21:50

Liebe Yarlung Tsangpo,

herzlichen Dank für deine Antwort. Deinen Link habe ich natürlich auch schon besucht, die Bilder sind wirklich wunderschön! Mir kamen auch direkt wieder die Tränen. Ich werde mir das abspeichern und wieder aufrufen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

Ich finde es interessant, daß du das Halsband als persönlichstes Objekt behalten hast. Ich hatte zwar mehrere, aber natürlich auch eines, welches ich hauptsächlich verwendet habe. Ich würde es sogar an den nächsten Hund vererben. Ohne das Geklimper von der Marke ist es für mich wertlos. Ich horche immer auf, wenn ich dieses Geräusch auf der Straße höre.

Ich habe eine alte Marke von Aisha am Schlüsselbund, als Talisman.

Die Medis und Hilfsmittel gebe ich situativ an Freunde ab, Futterreste möchte ich auch ebenso an interessierte Menschen verschenken. Die Kühltruhe wurde kurz vor ihrem Tod erst gefüllt. Ich habe roh gefüttert und es ist noch so einiges vorhanden.

Mittlerweile komme ich mir auch nicht mehr wie ein Verräter vor, wenn ich über einen anderen Begleiter nachdenke, den Bachblüten sei Dank.

Mal sehen, wohin die Reise geht. Ich habe beschlossen, es wird sich finden, wenn es so sein soll. So lange bleibt alles stehen, hängen, liegen, bis es mich an dieser Stelle stört und ich es wegräumen möchte.

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Lass die Sachen da, solange es dauert, niemand sagt, dass du sie wegräumen musst.

Ich habe die Sachen erst nach 1,5 Jahren und trotz neuem Hund weggeräumt. Sie liegen jetzt in einer Kiste in meinem Kleiderschrank und da bleiben sie auch. Es hat wieder schlimme Heulerei dabei gegeben aber jetzt sind die Sachen nicht mehr in meinem Blickfeld.

Aber Bilder, die stehen hier rum, ich sehe sie jeden Tag. Ach ja, das noch. Mir ist es erst nach 5 Jahren besser gegangen, egal wie sich das jetzt für Einige anhört. Es war eben so, das muss niemand verstehen.

Der Hund ist jetzt bald 9 Jahre tot und wir besuchen sie immer noch auf dem Tierfriedhof.

michi57319 
Fragesteller
 08.04.2015, 22:02

Hallo vanillakuss,

damit hast du wohl Recht. Niemand sagt mir "räum das mal weg". Eine Kollegin war jetzt da und bemerkte, daß ja alles noch so steht, wie am Tag X. Sie selber hat auch lange gebraucht, ehe sie die Sachen ihrer Katze Lucy wegräumen konnte. Ihre Lucy habe ich beerdigt, weil sie es nicht konnte. So helfen wir uns gegenseitig.

Ich sitze häufig in der Küche, betrachte die einstaubenden Näpfe und sinniere über Menüzusammenstellungen, die meiner Maus gefallen hätten.

Die Tage war ihr Kumpel samt meiner Nachbarin da und hat sich im Wohnzimmer mal eben ihr letztes Lieblingsspielzeug geklaut. Ich habe es Honey wieder abgenommen. Auf der anderen Seite überlege ich wirklich, ob es bei ihm nicht besser aufgehoben ist und ob ich es ihm nicht besser schenke. Er fand Aisha's Spielzeuge schon immer toll.

Mein Lieschen steht immer noch im Schrank. Das wird auch so lange so bleiben, bis ich ein gutes Gefühl damit habe, sie der Erde zu überantworten.

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vanillakuss  10.04.2015, 23:20
@michi57319

Ja, genau. Mach es so, wie du dich gut dabei fühlst. Gib nichts weg wenn du noch nicht soweit bist, es hat Zeit. Und die braucht es auch.

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ich habe nix weggeräumt, der Wuff war von meiner Frau, inzw. haben wir zwei neue. Nicht mehr brauchbare Gegenstände wurden halt weggeworfen, brauchbare weiterverwendet. Wenn du jetzt keinen hast und du sie nicht wegwerfen willst pack sie in eine Schachtel. Ich wüsste aber jetzt auch nicht was von unserem vorherigen Wuff ist, wir sind inzw. aber auch übersiedelt (mit den beiden neuen)

michi57319 
Fragesteller
 08.04.2015, 22:05

:-)

Ja, ich denke es vermischt sich sehr schnell, wenn neue Begleiter ins Leben treten. Ich persönlich hätte mittlerweile auch nichts dagegen, wenn ein anderer Hund "besitzergreifend" wäre.

Ich konnte mich bislang allerdings nicht aufraffen, die alten, kaputten Bälle, Socken und Zerrtaue wegzuwerfen.

Vielleicht mag ja noch ein anderer Hund (mein nächster?) damit spielen.

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Als mein Hund starb habe ich ihre Sachen nach 1 Tag weggeräumt. Ich hätte es einfach nicht ertragen jedes mal, wenn ich ins Wohnzimmer gehe zu sehen wo sie einmal gelegen hat usw. Danach habe ich mich gut ne Woche täglich betrunken und konnte langsam damit abschliessen. Die Urne allerdings steht im Schlafzimmer, immerhin will ich ja, dass sie immer noch "hier" ist. 

michi57319 
Fragesteller
 04.05.2015, 23:58

Ich war jetzt auf unserer Insel und habe mich sehr eingehend mit der Schuldfrage beschäftigt. Habe bei der Rückkehr die Urne "begrüßt". Bekloppt, sicherlich, aber sie war auf Juist bei allen Spaziergängen neben mir. Nur bei der Klärung der Schuldfrage war sie nirgends spürbar. Leine und Halsband habe ich fast täglich auch im Griff, weil ich an den Schrank gehe, an dem das alles hängt. Es löst aber nicht mehr so starke Emotionen aus. Vielleicht, weil es immer noch dort hängt und hängt und hängt und der Schmerz langsam nachläßt. Was weiß ich. Ich kann mich auch nach 14 Wochen noch hinsetzen, an sie denken und in Tränen aufgelöst auf den Boden einer Brandyflasche abtauchen. Trauer kann schwimmen, wie jedes andere Gefühl auch.

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