Tod der Eltern?

PsychoRolf  05.09.2021, 21:46

Oder weinst du etwa wegen dem zukünftigen Tod deiner Eltern?

Lenipippo 
Fragesteller
 10.09.2021, 14:36

Ja

5 Antworten

Hallo Linipippo,

es tut mir sehr leid, dass Du in Deinen jungen Jahren so etwas Schreckliches durchmachen musst! Mein herzliches Beileid! Es gibt sicher kaum etwas Schlimmeres, als in so jungen Jahren seine Eltern durch den Tod zu verlieren! Bestimmt hat ihr Verlust ein riesiges Loch in Dein Leben gerissen und Du weißt vielleicht nicht, wie Du mit der Verzweiflung und Trauer am besten umgehen sollst.

Weißt Du zum Beispiel, dass man sich durchs Weinen Erleichterung verschaffen kann? Wenn Dir daher nach Weinen zumute ist, dann reiß Dich nicht zusammen, sondern lasse Deinen Tränen freien Lauf! Es kann allerdings auch sein, dass Du gar nicht weinen kannst. Das ist nicht unnormal, und Du musst nicht denken, dass Du Dich zum Weinen zwingen musst.

Um die traurigen Gefühle besser zu verarbeiten, könnte Dir auch das Führen eines Tagebuchs helfen. Darin könntest Du z. B. einige schöne Erinnerungen an Deine Eltern festhalten oder notieren, was Du ihr noch gern gesagt hättest. Oder schreib zwei oder drei Fragen auf, die Du ihr noch gern gestellt hättest und versuche mit einem Verwandten oder Freund darüber zu sprechen.

Manchen jungen Leuten ergeht es so, dass sie von Schuldgefühlen geplagt werden. Da sie möglicherweise glauben, etwas zu tun versäumt zu haben, fühlen sie sich mitschuldig am Tod des Verstorbenen. Solche Gefühle können durchaus auftreten. Dennoch sind sie eigentlich fehl am Platz. Wenn der Betreffende gewusst hätte, was passieren wird, hätte er wahrscheinlich das eine oder andere anders gemacht.

Ein guter Rat ist auch, mit jemanden, dem Du vertraust, über Deine Gefühle zu sprechen. Wenn Du merkst, dass Dein Zuhörer Dich versteht und mit Dir mitfühlt, kann Dir das große Erleichterung geben. Und ganz bestimmt wird Dir Dein Gesprächspartner auch das eine oder andere Tröstende sagen!

Falls Du an Gott glaubst, dann vergiss nicht, dass Du Dich jederzeit an ihn wenden kannst! In der Bibel wird uns gesagt: "Vertraut auf ihn zu allen Zeiten. Vor ihm schüttet euer Herz aus. Gott ist uns eine Zuflucht" (Psalm 62:8). Wenn wir also mit Gott sprechen, dann brauchen wir uns nicht über unsere Worte Gedanken zu machen. Wir können ihm ganz frei alles sagen, was wir auf dem Herzen haben!

Für alle, die um einen Toten trauern, hat Gott ein sehr schönes Versprechen. Jesus Christus sagte voraus: "Das sollte euch nicht wundern, denn es kommt die Zeit, wo alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden " (Johannes 5:28, 29).

Das, was Jesus hier beschrieb, wird sich nicht im Himmel abspielen, sondern hier auf der Erde! Wir werden die Verstorbenen so sehen, wie wir sie gekannt haben. Es ist dann ungefähr so, als seien sie von einer langen Reise zurückgekehrt. Kannst Du Dir die Freude vorstellen, dann Deine Eltern wieder in die Arme schließen zu können?

Es stimmt, bis es soweit ist, haben wir alle noch unter dem Schmerz der Trauer zu leiden. Ich wünsche Dir für die die kommende Zeit viel Kraft und liebe Menschen an Deiner Seite, die sich um Dich kümmern und Dich unterstützen!

LG Philipp

Blauerhund05  06.09.2021, 19:03

So schön und so wahr, endlich auch jemand der etwas wahres aus der Bibel zitiert ❤️denke genau so

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Das ist sehr verständlich für meinen Begriff. Ich hatte auch diese Angst. Wenn es irgendwann so weit sein sollte, dann musst du damit irgendwie umgehen. Mach dich jetzt nicht verrückt deswegen. Genieße deine Zeit mit deinen Eltern und schätze dich glücklich, dass du so sehr an ihnen hängst. Nicht alle Kinder haben gute Eltern. Du bist sensibel und hast Herz. Das ist gut so. Du bist nicht krank wegen deinen Gefühlen. Weine nicht und denke daran, dass du ein eigenes Leben haben wirst und eine eigene Familie, um die du dich kümmern wirst. Du möchtest auch nicht, dass deine Kinder leiden, wenn du einmal nicht mehr sein wirst.

Die meisten haben hier geglaubt, deine Eltern wären schon gestorben. So stark ist deine Trauer um ihren zukünftigen Tod. Da kann doch was nicht stimmen!

Du scheinst deine gesamte Lebensenergie ausschließlich von deinen Eltern zu beziehen. Wie alt bist du? Das sieht so aus, als hättest du die für die Selbstfindung notwendige Pubertät noch gar nicht abgeschlossen.

Jedes Kind muss sich irgendwann abnabeln, indem es Meinungen, Haltungen und Weltanschauungen entwickelt, die sich von denen der Eltern unterscheiden. Das macht sich daran bemerkbar, dass es entweder heftige Auseinandersetzungen gibt oder dass das Kind vermeidet, mit den Eltern über bestimmte Themen zu sprechen.

Wenn es solche Diskrepanzen bei dir nicht gibt und wenn du deine Eltern in allem immer noch irgendwie bewunderst oder zumindest nie eine kritische Haltung ihnen gegenüber einnimmst, ist deine psychische Entwicklung ins Stocken geraten.

Dann würde auch ich dir eine Psychotherapie ans Herz legen; denn da kannst du lernen, dass du jemand anderes bist, und kein unabtrennbarer Körperteil deiner Eltern. Du hast eine eigene Identität.

Solange du dich aus der Symbiose nicht befreit hast, wirst du für deine eigenen Kinder keine gute Mutter sein können. Dann wirst du es deinen Eltern nachmachen und wirst den Kindern keine Abnabelung erlauben oder du vernachlässigst die Kinder emotional, indem du Fürsorge, Verwöhnung und Kontrolle mit Liebe verwechselst, weil du es so von den Eltern kennst.

Verstehe das bitte nicht als ein unumstößliches Urteil. Es liegt in deinem Ermessen, was davon zutrifft.

Aber eins ist sicher: Du hast ein Identitätsproblem.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Warum versuchst du es nicht mit einem Psychologen? Die können dir bestimmt gute Ratschläge geben, es ist ein schwieriger Schicksalsschlag seine liebsten zu verlieren, die tiefer Narbe wird immer bleiben, leider. Aber denke dort wirst du Tipps und Ratschläge bekommen wie du halbwegs damit umgehen kannst und sich etwas von der Seele zu reden ist auch für viele Seelenbalsam. Dein Freund kann dir zuhören dich versuchen zu trösten, aber wenn du sonst mit keinem sprechen kannst, dann ist es für ihn wahrscheinlich auch nicht einfach die treffenden Worte zu finden und dir zu helfen.

Hallo,

Hier sind grundsätzliche Tipps, um mit der Situation umzugehen: Trauer ist bei Menschen verschieden. Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge. Auch kannst Du zu einem Psychologen gehen.

Ich bin Christ. Der Glaube hilft bei Trauer vielen Menschen. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Alles Gute