Tochter will ständig Kleidung ich kann nicht mehr wie unterbinden?
Hallo meine Tochter ist fast 12 und weint jeden Tag sie bekäme nicht genug schicke Kleidung. Dieses Verhalten geht uns extrem auf die Substanz.
Wir waren erst neulich mit ihr einkaufen und haben uns winterlich mit dem nötigsten eingedeckt.
Jetzt kommt da die eine Freundin die ihr ständig erzählt, wie oft sie neue Klamotten bekommt. irgendwelche Screenshots von Parfüm und Kleidungsstücken. Ich bin mir sicher ok das Mädchen bekommt Zuviel. Aber viel ist auch erlogen wie zum Beispiel. Sie waren in den Sommerferien in Dubai oder sie waren in New York und haben dort Sephora Schminke gekauft. .  Die Mutter weiß von nichts. Ich hab gefragt, wo wart ihr denn Urlaub? Sie meinte in der Türkei ..
Findet ihr das angemessen, mit der Mutter darüber zu reden, dass ihre Tochter meiner Tochter ständig  dokumentiert was sie bekommen hat und was nicht?
Welche Schritte könnte ich für meine Kinder tun?! Das sie mit dem Geld besser umgehen lernen und dass sie sich im Klaren sind ohne Fleiß kein Preis. Den aktuell sie lernt absolut gar nix … hilft auch nicht im Haushalt mit . Meint warum soll ich deine Wohnung putzen. Die Pubertät ist was anstrengendes und wie’s bei meiner Tochter aussieht kommenden Jahren wird es eine Höllenfahrt

12 Antworten
Klares Nein und nicht auf Diskussionen einlassen bezüglich der Klamotten.
Würde mich ehrlich gesagt nicht dabei einmischen wenn ihre Freundin rumlügt - denn ob sie lügt oder nicht ist egal. Deine Tochter muss lernen, im Leben nicht alles zu bekommen und dazu gehört auch dass Andere mal "bessere Klamotten" oder "schönere Urlaube" haben.
Und wenns keine Hilfe im Haushalt gibt, gibt es kein Taschengeld und keine Extrawürste allgemein. Und das Durchziehen selbst wenn sie erstmal einen Tobsuchtsanfall bekommt.
Die Diskussionen kenne ich von meinem Sohn auch, willkommen in der Pubertät. Wir haben uns irgendwann darauf geeinigt, dass ich die notwendigen Basics im normalpreislichen Bereich bezahle ( Shirts, Hosen, Jacken, etc. ), alles darüber hinaus was nicht zwingend nötig ist oder er meint dringend zu brauchen ( Schnickschnack, teure Marken, Trendzeugs ) kann er sich vom Taschengeld ersparen bzw. zuzahlen.
Natürlich wird immer versucht gegen diese Regelung vorzugehen oder sie auszuweiten, aber da muss dann ein klares "Nein" erfolgen und dabei auch hart geblieben werden. Und lass dich nicht von Tränen erpressen. Wenn du konsequent bleibst, wird der Tag der Einsicht irgendwann kommen, auch wenn's Nerven kostet.
Was die lügende Freundin angeht kannst du durchaus die Mutter darauf hinweisen, damit sie informiert ist. Aber auch das ist ein Stück weit normal, was andere alles haben und alles "dürfen". Erzählt man das mal den Eltern, haben die meistens nie was davon gehört oder alles hat sich ganz anders zugetragen.
Derzeit wohnt ein Enkel bei mir, der gerne und viel zockt.
Als er einmal hungrig aussehend in der Küche aufgetaucht ist und nach Essen gefragt hat, hab ich bloss gesagt: "heute hast du dir aber noch kein Essen verdient!" Da hat er etwas kapiert und seither geht er mir in Garten und Haushalt bereitwillig zur Hand.
Irgendwann verstehen auch die dümmsten Kinder, dass ihre Freunde, die Alles in den Alllerwärtesten gestopft kriegen nicht besser dran sind, als sie. Bis dahin, muss man halt konsequent sein und kämpfen.
Viele Spieleabende mit Kindern, viel Outdooraktivitäten, Wälder, Seen, Lagerfeuer, viel Sport, eventuell Pfadfinder, Musikunterricht usw. ist für Kinder wichtig, damit sie sinnvoll beschäftigt sind. Manchesmal hilft auch Holz Hacken hinterm Haus.
Man darf Kinder nicht wie Kraut und Rüben aufwachsen lassen, man muss sie sinnvoll beschäftigen.
Würde ihr ein kleines Taschengeld jeden Monat geben und wenn sie was möchte muss sie dafür etwas tun. Kein Haushalt oder putzen.. das finde ich eine allgemeine Aufgaben eines Familienmitglieds. Sondern soll sie irgendwo Rasen mähen oder jemand was helfen..
Darüber gibt es eine ganz eine liebe Geschichte. Befreundete Mütter (jaja, immer die Mütter; die Väter könnten und sollten auch dabei mitarbeiten!) hatten dieses Problem und haben darüber beraten. Sie haben beschlossen, das Taschengeld und die Höhe davon von Mithilfe im Haushalt (die genau aufgelistete wurde) abhängig zu machen. Nach einigen Wochen haben sie sich zu einem Erfahungsaustausch sich wieder getroffen. Ergebnis war: sie haben jede Menge Taschengeld eingespart!
Mein Gott, habe ich "pflegeleichte" Töchter gehabt. Bei mir als Alleinerziehende, bei der das Geld unregelmäßig reinkam (selbständig), war das Geld ständig knapp. Als die beiden richtig rechnen konnten, habe ich ihnen die Haushaltskasse offen gelegt. Ich habe ihnen vorgerechnet, was reinkommt und wie viel jeden Monat an Fixkosten rausgeht. Wenn sie etwas gern haben wollten, dann musste das Geld an anderer Stelle eingespart werden. Das wurde dann gemeinsam beschlossen. Meine beiden stellten deshalb keine unangemessenen Forderungen, schließlich sahen sie ja selbst, wie viel Geld zur Verfügung stand und wie viel man leisten muss, damit Geld in die Kasse kommt.
Als die beiden 14 wurden, trugen sie das Wochenblatt im Dorf aus und übernahmen Babysitter-Dienste bei den Nachbarn. Wenn dann tatsächlich mal in einem Monat das Geld sehr knapp war, überwiesen sie von ihrem Konto die Telefon- oder Stromrechnung oder bezahlten auch mal den Essenseinkauf.
Schon als Kleinkinder halfen sie freiwillig im Haushalt mit. Mein teures Geschirr und die Kristallgläser wurden eben eingemottet und ein Billiggeschirr aus dem Kaufhaus besorgt und aus Billiggläsern getrunken. Wenn dann mal etwas zu Bruch ging, entlockte mir das nur ein: "Nichts hält ewig! Mein Schatz, brauchst Du meine Hilfe beim Aufkehren?"
Meine beiden blieben mit 15 und 16 wochenlang allein zu Hause, weil ich eine Reisetätigkeit angenommen hatte. Ich hatte den beiden eine eigene Karte und den Pincode für mein Konto gegeben, sodass sie vollkommen selbständig einkaufen gingen und das Haus sauber hielten. Wenn ich wieder im Hause war, legten die beiden mir unaufgefordert das Haushaltsbuch mit allen Rechnungen vor und waren stolz darauf, wenn sie günstig eingekauft und gespart hatten.
Noch heute, wo die beiden erwachsen sind, helfen wir uns gegenseitig in der Not aus. Das ist eine Selbstverständlichkeit bei uns. Einer für alle, alle für einen!
Wenn ich so manches Mal die Probleme mit pubertierenden Kindern lese, kann ich nur mit dem Kopf schütteln, denn solche Probleme hatte ich mit meinen beiden nicht. Die sind komplikationslos durch alle Entwicklungsstufen gegangen und Probleme, von denen man so gut wie in jedem Erziehungsbuch liest, habe ich nie kennengelernt. Beide haben nie einen Schnuller genommen, beide hatten keine Fremdelphase und keine Trotzphase, denn sie mussten mir nie ihre Selbständigkeit abtrotzen; ich gab ihnen die Entscheidungen für ihr Leben - natürlich altersgemäß - selbst in die Hand und gängelte sie so gut wie nie. Ich machte höchstens mal Vorschläge oder gab etwas zu bedenken. Das reichte vollkommen aus, die beiden zu lenken und sie zum Mitdenken anzuregen.
Die beiden waren höflich, freundlich, liebevoll, umgänglich und wussten sich zu benehmen. Schon mit meiner Dreijährigen konnte ich in ein Kirchenkonzert gehen und sie lauschte andächtig einem Zweistundenkonzert (sie hat später Musik und Gesang studiert).
Verbote sprach ich gar nicht aus. Wenn etwas absolut nicht ging, dann erklärte ich kurz und knapp den beiden den Sachverhalt, sodass die beiden aus Einsicht folgten und nicht aus Angst vor Strafe. Bei uns ging's stets locker, freundlich und fröhlich zu. Bei uns wurde weder gestraft noch gedroht, noch herumgeschrien. Wir vertrauten uns gegenseitig bedingungslos.
Kinder sind Kinder und sollen auch Kinder sein dürfen, jedoch verstehen Kinder sehr viel mehr, als Erwachsene ihnen zugestehen wollen. Meine beiden haben mit 1,5 Jahren über ihr Schlafbedürfnis und später über ihre Schulwegsentscheidungen selbst bestimmt. Ich habe mich nie um ihre Hausaufgaben kümmern müssen. Wenn sie Hilfe brauchten, haben sie diese abgefordert. Beide haben mit Bravour ihr Abi gemacht und beide haben aus eigenem Antrieb heraus studiert und sich ihr Studium auch selbst verdient.
Wenn Ihr Eure Kinder unselbständig haltet, Ihnen die Eigenverantwortung nehmt, sie bevormundet, ständig gängelt, dann benehmen die sich auch entsprechend unreif. Ich habe bei meinen beiden immer auf Verstand und Vernunft gesetzt und mich auf ihr Wort verlassen. Beide haben mich nie enttäuscht.
Also, liebe Eltern, "Erziehung" geht wahrlich anders!