Tipps: Ideale Firmengröße und -bereich für angenhemen IT Job?
Hi!
Ich fange bald an als ITler zu Arbeiten und hätte mehrere Angebote:
- C# Entwickler in kleiner wie auch großer Firma
- C# Entwickler + ASP und Typescript in mittelgroßer Firma mit Option später auf Projektmanagement oder Consulting
- Python Entwickler im Bereich NLP/ML
Das Studium war hart. Ständig nebenbei gejobbt, nie genug Geld, kein Bafög bekommen, etc. Habe Erfahrung gesammelt und ein bisschen Skills zu bieten. An Angeboten fehlt es nicht.
Was ich will:
- idealerweise wäre es für mich, wenn ich eine klare Aufgabe habe und so für mich daran arbeiten kann (darf ruhig Fullstack sein; erstelle gerne GUIs aber tüftle gerne auch an Algorithmen) und angenehme Arbeitswese (nicht übel viel Stress, aber auch keine Langeweile); Abwechslung wäre auch sehr gut (langatmige Projekte deprimieren und demotivieren mich)
- ich kann mir auf Dauer auch vorstellen, zB nach 2-3 Jahren den Bereich oder die Tätigkeit zu wechseln (Consulting, IT-Beratung, irgendwas mit Kundenterminen, etc). Ich war vor dem Studium auch mal im Außendienst. Bin zwar n ruhiger Typ und kein typischer Drücker-Verkäufer, allerdings liebe ich es rumzukommen, auch mal Kontakt zu Menschen zu haben und nicht den ganzen Tag am Scheibtisch gefesselt zu sein.
- große Konzerne wo man für jede kleine Aufgabe eine Genehmigung braucht und den ganzen Tag fast nur Zeit totschlägt und Alibi-Arbeit macht will ich auf keinen Fall (hatte ich bisher genug)
- die täglichen langweilligen Meetings in großer Runde wo man Kamera anmachen muss stressen mich übel, aber na ja, wenn's sein muss.
Ich hätte ein Angebot von einer kleinen Firma, wo ich viele Aufgaben übernehmen kann, was durchaus interessant wäre, aber leider liegt das in einer Stadt wo die Mieten sehr teuer sind und ich ungern dahin will.
In einer anderen Stadt wo die Mieten gut sind, hätte ich ein Angebot für C# in einer großen Firma (laut Kununu viel überstunden und klassisch patriarchalisch aufgebaut, wo man gesagt bekommt vom Chef was genau zu tun ist und man sich fügen muss und durchbeißen muss; dafür gutes Geld und viele Benefits) oder für Python Entwickler in einer mittelgroßen Firma (schlechtere Bezahlung aber bessere WorkLife Balance).
Für die Python/ML Stelle fühle ich mich aktuell garnicht so wirklich qualifiziert (da kein Doktor oder Master in dem Bereich vorhanden). Außerdem wäre es eine Einschränkung im Lebenslauf, da Python Entwickler aktuell seltener gefragt sind als C# Entwickler.
So ganz ideal ist bisher kein Angebot, aber es sollte zumindest kein totaler Reinfall sein.
Falls es hier ITler gibt, rein vom Bauchgefühl her, wozu würdet ihr mir raten?
2 Antworten
(...) idealerweise wäre es für mich, wenn ich eine klare Aufgabe habe und so für mich daran arbeiten kann (...)
Wie die konkrete Arbeitsweise ist, musst du je Arbeitgeber erfragen. Es gibt vereinzelt Unternehmen, in denen alle Aufgaben via Pair programming bearbeitet werden oder eine Rotation der Tasks stattfindet (d.h. Tasks, die innerhalb von 1-2 Tagen nicht fertiggestellt wurden, werden neu verteilt). Grundsätzlich ist man daran interessiert, dass sich die Kollegen untereinander unterstützen und Aufgaben zügig gelöst werden können.
Bezüglich deiner Anforderung (klare Aufgabeneinteilung) wäre es gut, dies in deiner Bewerbung zu formulieren. Fokussiere dich zudem vorerst nur auf einen Bereich (entweder Backend oder Frontend). Wenn du unbedingt beides machen möchtest, wäre ein kleines Unternehmen/eine kleine Abteilung mit wenig Mitarbeitern tendentiell besser, da man dort Aufgaben weniger gut trennen kann.
In Entwicklung mit größeren Teams hingegen wird meist klar aufgeteilt, nicht zuletzt da die Projekte in diesen Fällen eine entsprechende Komplexität angenommen haben. Die Verantwortungsbereiche sind in diesem Umfeld besser verteilt.
(...) nicht übel viel Stress, aber auch keine Langeweile (...)
Du kannst im Voraus nachhaken, wie groß dein zukünftiges Projektteam sein könnte und wie viele Kunden man derzeit betreut. Ein Probetag wäre ebenso hilfreich, da du dann die Chance hättest, mit Entwicklern direkt ins Gespräch zu kommen. Ansonsten findest du am ehesten über die Probezeit heraus, wie der Hase im jeweiligen Unternehmen läuft.
(...) Abwechslung wäre auch sehr gut (langatmige Projekte deprimieren und demotivieren mich) (...)
Sofern ein Unternehmen die Kapazitäten hat, ist es daran interessiert, langfristige Kundenbindungen zu knüpfen. Also Projekte mit längerer Laufzeit (Neuentwicklung über mehrere Monate, gern aufgeteilt in Sprints/Meilensteine) und anschließender Wartung/Erweiterung (über mehrere Jahre). Demzufolge sind Entwickler in der Regel mit viel Wartungsaufgaben beschäftigt (Bugfixing, Anpassungen, grundsätzlicher Kundensupport).
Neue Mitarbeiter arbeitet man außerdem eher mit Hilfe von kleinen Aufgaben / Wartungsaufgaben in die jeweiligen Projekte und Arbeitsabläufe ein. Erst wenn der Entwickler besser eingearbeitet ist, kann man ihm mehr Verantwortung zuteilen. Das dauert in der Regel mehr als nur 2-3 Monate.
(...) die täglichen langweilligen Meetings in großer Runde wo man Kamera anmachen muss (...)
Ob du die Kamera anschalten musst, ist etwas, was du je Arbeitgeber klären solltest, zumal es da einzelne zu berücksichtigende Aspekte gibt (z.B. wo du dich aufhältst / ob der Videohintergrund überblendet werden kann). Um Meetings kommst du jedenfalls kaum noch herum. Das ist unter anderem Projektmodellen wie Scrum geschuldet.
(...) aber leider liegt das in einer Stadt wo die Mieten sehr teuer sind und ich ungern dahin will.
Lösungsoptionen:
- Homeoffice
- Homeoffice alternierend (z.B. je Woche zwei Tage Homeoffice und drei Tage Büro, o.ä.)
- Abhängig von der Fahrzeit: Jeden Tag pendeln
- Ziehe in den näheren Umkreis der Stadt, dann kannst du einfacher pendeln
Wenn dir keine der Optionen zusagt, scheidet dieser Arbeitgeber wohl für dich aus.
So ganz ideal ist bisher kein Angebot, aber es sollte zumindest kein totaler Reinfall sein. Falls es hier ITler gibt, rein vom Bauchgefühl her, wozu würdet ihr mir raten?
Stelle dir eine klare, nach Prioritäten sortierte Liste auf, was denn nun wirklich deine Ausschlusskriterien sind, wobei äußere Faktoren (Entfernung, Verdienst, Technologie, Unternehmensgröße, u.ä.) vorerst im Fokus stehen sollten. Innere Faktoren, die du kaum bewerten kannst (z.B. die Arbeitsmethodik) kannst du erst später ermitteln (via Probetag, Probezeit, Bewertungsportale, konkrete Nachfragen). Des Weiteren kannst du innerhalb der Bewerbung (schriftlich/mündlich) eigene Kriterien und Wünsche formulieren (z.B. klare Arbeitszeiten und Arbeitseinteilung). Von einigen Vorstellungen (z.B. häufig neue, kurze Projekte) wiederum wirst du letzten Endes Abstand nehmen müssen, da sie für einen Arbeitgeber kaum erfüllbar sind. Es sei denn, du machst dich selbstständig.
Da deinen bisherigen Ausführungen nach wohl zwei der drei benannten Optionen bereits herausfallen, wäre es nicht schlecht, noch einmal nach weiteren Stellen zu suchen.
PS.:
(...) C# Entwickler + ASP (...)
Du meinst ganz sicher ASP.NET. Andernfalls solltest du von diesem Angebot deutlich Abstand nehmen. 😉
Also mein KO-Kriterium wäre, das ich im Home Office arbeiten kann - dann ein Arbeitzimmer vernünftig einrichten:
- Großer Schreibtisch
- Wandhalterung für die Monitore
- TB-Dockingstation
- 8-Stunden-Stuhl
- Flimmerfreie LED-Panele an die Decke
So kann man arbeiten...
Mit 100% ins Büro sollten die wenigsten Unternehmen etwas dagegen haben.
Allerdings solltest du auch beachten, dass Kollegen im Büro treffen vielleicht nicht unbedingt alltäglich ist. Die Kollegen werden wahrscheinlich Home Office für ein paar Tage machen, sodass die meiste Kommunikation auch wieder per z.B. Microsoft Teams läuft.
Du wirst auf jeden Fall dein räumlich getrenntes Büro am anderen Standort haben, sodass du Arbeiten und Freizeit strikt unterscheiden kannst.
Tatsächlich bieten die meisten aktuell HomeOffice fast zu 100% an, optional.
Allerdings will ich das für die nächsten Jahre erstmal nicht mar.
War im Studium 3 Semester lang während Corona quasi nur im HomeOffice und auch bei den Werkstudentenjob und Thesis war ich fast 100% HomeOffice.
Ich will aktuell einfach nur jeden Tag aus meiner Wohnung raus und abends zuhause ankommen, von draußen, nicht vom Arbeitszimmer.