Tipps Arthrose Pferd?
Hi, vor ein paar Monaten wurde bei meinem 25 Jährigen Haflinger Arthrose diagnostiziert und leider hat er auch einen Chip im Sprunggelenk.
Habt Ihr Tipps, womit ich Ihn am besten Unterstützen kann z.b. Zusatzfutter oder Übungen?
Freue mich über jede Antwort! 😊
Vielen Dank euch allen für die ganzen Tipps!
Das hilft mir schon um einiges weiter 😊
Vielen Dank euch allen für die Tipps! 😊
Hat jemand von euch Erfahrung mit St Hippolyt lamin forte und movicur? 😊
7 Antworten
Bewegung, Bewegung, Bewegung. Ich musste bei meinem alten Wallach keine Sorgen mehr haben, als er wirklich Bewegungsanreize 24/7 hatte und im Stall täglich 16 bis 20 km zurücklegte. Vorher in Boxenhaltung konnte er nach 4 Stunden stehen schon keine Hufe mehr geben. Wie ich später erfahren habe, wurde er beim Vorbesitzer für den Schmied sediert.
Offenstall hat bei uns auch Wunder bewirkt. Ich habe das Glück, dass meiner bisher nur einmalig eine Gelenksinjektion bekam und seitdem mit Futter entsprechend unterstützt werden konnte.
In (Paddock-)Boxenhaltung war er ständig lahm, kaum haben wir den Stall gewechselt und er stand im Offenstall war sämtliche Lahmheit weg. Nur wenn er sich vertritt, hat er manchmal einen kleinen Schub.
Moderate, gleichmäßige Bewegung ist der Schlüssel zu allem bei diesem Tier. Am besten steht das Pferd den ganzen Tag und auch die Nacht über draußen, Offenstall-Leben, aber bitte mit guten Böden, nicht zu steil oder rutschig.
Die gleichmäßige Bewegung hält die Gelenke geschmiert und lindert die Probleme, die das Pferd beim Anlaufen hat, wenn es stehen musste.
Vor jeglicher Arbeit steht eine laaaange Aufwärmphase, mind. 25 Minuten Schritt, gern im Laufe der 25 Minuten etwas zügiger. Große Wendungen (wenn überhaupt), am besten draußen im Gelände warm gehen, ohne enge Wendungen.
Arbeit auf dem Zirkel darf nur in möglichst großen Radius stattfinden. Enge Wendungen und schnelle Richtungswechsel sind tabu!
Das Pferd muss sich einlaufen, das sieht nicht immer schön aus, aber lass dich nicht entmutigen, es wird dem Tier gut tun!
Futtertechnisch solltest du darauf achten, gutes Mineralfutter beizugeben, aber auch Weißdorn, Melisse, Kamille und Teufelskralle können helfen. Nicht jedes Pferd frisst das und es geht auf Dauer auch ggf. auf den Magen - hier gut auf das Tier achten!
Sprich mit TA und Schmied, was man unterstützend noch tun kann!
täglich lange im schritt bewegen. falls noch nicht geschehen, haltung auf aktivstall umstellen.
bis ein arthrosepferd sich im winter "eingelaufen" hat, kann es durchaus eine stunde dauern. wenn das pferd beginnt, gut zu laufen, kann man aufsitzen oder einfach weiter mit ihm laufen. mindestens eine weitere stunde.
am besten im gelände auf hartem boden im schritt und etwas trab.
longieren und generell reiten auf dem platz möglichst vermeiden.
entsprechende schmerzmedikation muss bei bedarf wie mit dem tierarzt abgesprochen, gegeben werden.
glucosamine sollen angeblich helfen - bei den pferden, denen das gegeben wurde, die ich kenne und kannte, war das einzige die gute akzeptanz, weil das zeug halt von natur aus süss ist.
grünlipp und teufelskralle gehen leider extrem auf den magen. ich würde das nicht füttern.
unterstützen kann man mit arnica globuli oder du kannst auch rhus tox D12 versuchen.
und bevor jetzt wieder der allseits bekannte hate kommt - hintergrundstrahlung gab es schon immer, aber erst sehr spät hat man die röntgenstrahlung entdeckt und noch später konnte man sie erklären. also bitte halblang.
Wie hier bereits geschrieben wurde, ist Bewegung bei Arthrose das A und O. Am besten eignet sich hierfür ein Offenstall/Aktivstall mit vielen Bewegungsanreizen, aber natürlich nur so, dass dies für das Pferd machbar ist - zB nur schräg am Hang oder so etwas, ist nicht günstig. Vermeide tiefe, rutschige Böden - sei es auf der Koppel/Paddock oder auch auf dem Reitplatz/Halle. Wenn du noch reiten kannst, vermeide enge Wendungen, keine Volten, nicht springen, keine Blitzstarts, keine Spins, keine Stopps, auch mit Seitengängen Vorsicht. Verzichte auf Longieren. Viel gerade aus, IMMER sehr gut aufwärmen (Wärme tut Arthrosepferden ohnehin gut) und eher ruhig (Schritt).
Das Pferd sollte kein Übergewicht haben und gute Hufbearbeitung (keine Eisen) ist super wichtig. Ebenso ein guter Muskeltonus, eine gute Mineralsierung. Spezielle für bzw. gegen Arthrose gibt es ja genug an Futtermitteln, Teufelskralle und Co, geht aber geht aber auf den Magen. Also auch hier vorsichtig. Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit MSM und auch Collagen kann seinen Teil beitragen. Aber bitte immer bedenken - nur das Gesamtpaket kann dem Pferd Linderung verschaffen. Allein durch Futter aber dann zB Boxenhaltung oder Reiten als wenn nichts wäre, klappt nicht.
Am besten du besprichst dich mit dem TA und Osteo, auch weil es da ja noch den Chip gibt.
Ein Haflinger in dem Alter hat Arthrose. Das ist normal. Arthrose heißt erstmal einfach nur "Gelanksabnutzung" und ja, mit 25 ist das Pferd eben keine knackellige 5 mehr.
Ergo: altersentsprechende Bewegung!
Gelenke schont man außerdem indem man ihnen unnötige Belastung erspart. Schau also mal eher, ob dein Pferd tatsächlich mehr Zusatzfutter benötigt oder doch eher das Gegenteil. Haflinger neigen gerne mal dazu moppelliger als notwendig zu sein aber auch generell sind so gut wie alle Hobbypferdchen um mindestens 20% fetter als sie sein sollten.
Ansonsten das was du eh schon auch weißt: wer rastet der rostet! Kontinuierliche Bewegung aber ohne Überanstrengung!
Wie findest du Weidenrinde zum dazu füttern? Wir haben einige im Stall die ihren Arthrose Pferden das dazu geben