Therapie Erstgespräch?


01.07.2025, 23:09

Und ich wollte fragen wie Therpeuten so reagieren wenn man weint ?

2 Antworten

Hallo und danke für deine ehrliche Frage – das ist ein wichtiger Schritt, den du da gehst. Als jemand, der seit vielen Jahren Menschen therapeutisch begleitet, möchte ich dir ein paar Gedanken mitgeben, die dir hoffentlich etwas Sicherheit geben:

Was passiert im Erstgespräch?

Das Erstgespräch (oft auch „psychotherapeutische Sprechstunde“ genannt) ist in erster Linie ein Kennenlernen. Es geht nicht darum, sofort tief in die Therapie einzusteigen oder „durchleuchtet“ zu werden. Sondern:

  • Du schilderst deine aktuelle Situation und warum du Hilfe suchst
  • Die Therapeutin stellt dir Fragen – z. B. zu Symptomen, Lebenssituation, bisherigen Erfahrungen
  • Ihr schaut gemeinsam, ob eine Zusammenarbeit passt
  • Du darfst natürlich auch Fragen stellen (dazu gleich mehr)
Wie kannst du dich vorbereiten?

Es braucht keine perfekte Vorbereitung, aber hier ein paar hilfreiche Ideen:

1. Mach dir Stichpunkte
  • Was belastet dich gerade konkret?
  • Seit wann hast du die Symptome (z. B. Angst, Panik, Schlafprobleme, Rückzug)?
  • Gibt es Auslöser oder Situationen, die es verstärken?
  • Was hast du bisher versucht, um dir zu helfen?

Du musst das nicht wie ein Referat aufsagen – einfach ein paar Gedanken notieren, um im Gespräch klarer zu sein.

2. Formuliere deine Hoffnung

Viele Menschen kommen mit dem Gefühl „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll“. Sag das ruhig – das ist menschlich.

Eine gute Frage für dich wäre: Was wünsche ich mir durch die Therapie? Was soll sich verändern dürfen?

3. Frage auch du zurück

Zum Beispiel:

  • Welche Therapieform nutzt die Therapeutin (z. B. Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch etc.)?
  • Wie läuft eine typische Sitzung ab?
  • Wie oft finden Termine statt?
  • Wie wird gemeinsam an Ängsten gearbeitet?

Das Gespräch ist auch für dich – du darfst prüfen, ob du dich sicher und gesehen fühlst.

Noch ein Gedanke zum Schluss:

Viele Menschen mit Angststörung befürchten, im Gespräch „nicht gut rüberzukommen“, „zu viel“ oder „zu wenig“ zu erzählen. Aber: Du musst nicht funktionieren. Du darfst einfach du sein – mit allem, was gerade da ist.

Und wenn du beim Termin zitterst, stockst oder weinen musst – dann ist das kein Problem. Das zeigt nur, dass du fühlst. Und genau das gehört in eine Therapie: Echtheit.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich helfe Menschen, ihre innere Balance wiederzufinden

0000piiuuuu 
Beitragsersteller
 02.07.2025, 08:00

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!!

Dir werden erstmal oberflächliche Fragen gestellt umd Deine Situation verstehen zu können. Sowas wie: wie geht's dir, was is das größte problem, was erhofft du dir von der Behandlung, wann hat due Symptomatik angefangen etc. Geh also vielleicht im Kopf nochmal die Zeiten durch, das hilft mir immer um sortiert Antworten zu können:)

Wenn du schonmal in Therapie warst kannst du berichte zum erstgepräch mitnehmen. Im Normalfall sagt dir die Therapeutin aver falls du was mitbringen sollst.

Das Patienten weinen is für Therapeut\innen total normal!! Sie wird dir vielleicht ein Taschentuch anbieten und fragen warum du weinst, das is aber garnichts schlimmes.

Viel glück, Web du noch fragen hast frag gern

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

0000piiuuuu 
Beitragsersteller
 02.07.2025, 07:58

Vielen Lieben Dank für die ausführliche Antwort! Ich war noch nie in Therapie deswegen bin ich so nervös 😅.

kerze1234455  02.07.2025, 14:06
@0000piiuuuu

Versteh ich voll! Aber wenn du an eine kompetente Therapeutin geraten bist wird das schon werden!