Thema Gott , Tod und Glaube?


16.03.2025, 20:56

Und noch eine Frage,

kann ich gläubig sein und dennoch dinge wie homosexualität tolerieren? Oder auch dingr wie abtreibungen etc

20 Antworten

Hallo Yolooo590,

es mögen jetzt schwere Worte sein: das Christentum hat sich auch nicht gegen Religionismen erwehren können. So mag manches, was wir in der Bibel finden, bereits religionistisch motiviert sein und wie ein "Plan Gottes" erscheinen.

Doch ist es gerade das Christentum, das von der Liebe Gottes spricht. Die Liebe bekommen wir aus heutiger Sicht als Aussagen zu unserer Seele in deren höchsten Abstraktion aus plausiblen Grundaussagen wiederum plausibel und geschlossen dargestellt, ohne da etwas glauben zu müssen. Wir wenden die Liebe einfach über die Seele auf Menschen - allgemein zumindest bewusste Lebensformen - an.

Es zeigt sich dann, dass so manche Christliche Glaubensinhalte auf die Liebe passen. Es zeigt sich aber auch, dass die Liebe Gott selbst nicht "braucht" - also Gott etwas anders als bisher geglaubt sein könnte. Damit wäre auch der "Plan Gottes" durchaus zu hinterfragen. Letztlich löst sich die sogenannte Theodizee-Frage - warum lässt Gott so manches Leid zu - auf.

Nur kurz angedeutet: wir leiten die Liebe rein aus Raumzeitlosigkeit über die Vermutung von etwas Raumzeitlosem in uns selbst über unsere Identität her. Die Frage nach unserer Identität lässt sich mit natürlichen raumzeitlichen Mitteln nicht mehr beantworten und motiviert so den Blick über diesen "Tellerrand".

Dann ergibt sich ein raumzeitloses Sein als Betrachtungsgegenstand, das wir sofort mit unserer Seele assoziieren dürfen: wir leben nicht nur, wir sind auch. Nur - die Frage nach der Identität beantwortet sich noch nicht - aber wir haben das Sein und die Liebe gewonnen.

Die Liebe ist dann nichts anders als ein Überbegriff einiger Aussagen zu dem Sein: alle Seins sind eins, es kann von einem Sein nur etwas ausgehen, etwas das Sein auch erreichen. Dabei gilt trivial, dass ein Sein mich sich selbt eins ist, dass etwas, was von dem Sein ausgeht, das "eigene" sein immer erreicht.

Das wirkt in Menschen in der Art, dass liebende Menschen immer gleichermaßen für alle Einheit, Fülle und größtmögliche Freiräume schaffen, bewahren und auch nur achten. Damit haben wir ein absolutes "Maß" - im Vergleich zu dem relativen "gut" oder "schlecht" oder "böse".

Gott lässt sich allenfalls noch als so ein raumzeitloses Sein postulieren - und wir damit sofort zu Liebe. Nur - unter Zeitlosigkeit sind keine Prozesse mehr darstellbar sind (außer, dass die Methodik des Sein abstrakt keinen Prozess benötigt, aber wie einer aussehen mag). Somit hat Gött keine Möglichkeit, irgendetwas zu tun.

So lassen wir das zunächst stehen und betrachten einige Dinge, die Du angeführt hast, im Licht der Liebe.

Der "Plan Gottes" wäre universal - d.h. überall und immer gültig - ja sogar hyper-universal die Liebe. Das ist jedoch, bis es sich in z.B. Menschen konkretisiert, ein abstraktes Modell. Ich komme dann gleich noch auf Deinen Vater zurück.

Was wäre jetzt mit Homosexualität? Das ist menschlich gesehen eine Neigung unter bestimmten geschlechtlichen Identifikationen, die Nähe unter diesen Menschen begünstigt. Damit steht darauf Liebe geschrieben.

Nähe ist sehr gern ein Ausdruck von Einheit, wobei bei es nicht darauf ankommt, wie nahe man sich gegenseitig sein kann. Hier hilft eine Neigung der Wahrnehmung der Einheit auf die Sprünge. Lieben wir in unserer Neigung, erfüllen wir sie mit Liebe. Unbenommen ist, dass Menschen ihre Neigung auch für Nähe außerhalb der Liebe - also für eigene Bedürfnisse - gebrauchen könnten.

Etwas komplizierter wird es mit der Abtreibung. Da nimmt man einem neuen Leben zunächst den Freiraum des Lebens selbst - und wäre außerhalb der Liebe. Das Thema wird dann grenzwertig und kann dies noch innerhalb der Liebe sein, wenn dieser Freiraum dem Menschen jegliche andere Freiräume wegen z.B. gesundheitlicher Gegebenheiten nehmen würde. Da müsste man schon sehr viel wissen - und vielleicht gilt hier so was wie "in dubio pro vita".

Es ist das Leben für uns Menschen, wie wir beobachten können, endlich. Es wird aber daran geforscht. Wir können plausibel davon ausgehen, dass unsere Seele mit unserem Leben beginnt. Damit hätten wir schon mal etwas Zeitloses in uns, und unsere Seele würde über unser Leben hinaus bestehen.

Jetzt haben wir ja die Einheit, die über Raum und Zeit hinweg gilt. Sie besteht immer zu Deinem Vater, auch wenn er nicht mehr unter uns weilt. In der Einheit ist Dein Vater immer bei Dir, Du aber auch bei ihm (seiner Seele).

Es hat sich gezeigt, dass Gott nichts machen kann. Dafür können aber wir Menschen sehr viel aus Liebe heraus machen. Z.B. können wir forschen, damit wir Krankheiten wie Krebs besiegen und somit den Menschen wieder Freiräume schaffen. Wir sind da schon sehr weit - aber noch lange nicht da, wo wir gern hinwollen. Aber auch die Forschung, wie sich generell ein Leben verlängern kann, mag wieder Freiräume eröffnen.

Schauen wir jetzt nochmals auf dieses Postulat über Gott. Was können wir damit anfangen? Es ist beobachtbar, dass Menschen eine Manifestation der Liebe in der eigenen Gedankenwelt als eine Persönlichkeit Gott wahrnehmen. Damit ist Gott wieder "da" - aber etwas anders als geglaubt.

Ich nenne daher Menschen, die lieben, Göttliche Menschen. Sie sind zwar keine Götter, aber es ist ja die Liebe, der sie den ihnen gerade möglichen Ausdruck verleihen.

Das, was ich hier gesagt habe, geht über das Christentum schon weit hinaus. Es ist selbst keine Religion mehr, da es sich auf Plausibilitäten beruft - auch wenn da kaum Beweise möglich sind oder sofort gefunden würden. Es steckt aber vielles von dem auch in der Message Jesu - und ich gehe davon aus, dass er damals schon mehr verstanden hatte, als dass überliefert wurde.

So seist Du sehr herzlich eingeladen, zu lieben und somit Göttlich zu sein. Ich gehe auch - wieder auf Beobachtungen beruhend - davon aus, dass wir alle Göttlich geboren werden, die Göttlichkeit aber bewusst oder unterbewusst und auch rasch aufgeben. Auch dazu hat Jesus die eine oder andere Geschichte wie überliefert erzählt. Denken wir auch an die alte Geschichte mit Eva und Adam.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Ich bin glöubig und kann dir gerne mal meine kleine Geschichte erzählen.

Ich bin 19.

Ich wurde 13 Jahre gemobbt, habe keine Freunde, wurde schwer misshandelt (psychisch & physisch), missbraucht und mache mein Abi zeitnah. Ich leide unter schweren Depressionen, PTBS, einer Angststlrungen und habe noch Verdacht auf andere Problematiken. Und ich muss mindestens ein freies Jahr machen um psychsich zu regenerieren und weil ich bei KEINER ausbikdungsstelle oder ähnlichem angenommen wurde

Mein Vater hat alle wichtigen Personen seines Lebens zwischen 11 und 30 verloren. Regelmäßig verstorben die wichtigsten Personen seines Lebens. Er vermisst sie unfassbar aber er sagt immer, dass ohne die Tode, wäre er nicht der, der er ist. Er ist ein toller Vater. Sehr motiviert und bestrebt alles gut zu machen usw. Er ist ein toller Mann. Und das war er nicht schon immer.

Der Opa meines Freundes ist leider vor kurzem verstorben, aber es hilft ihm zu realisieren, wie wichtig es ist, die Dinge nicht aufzuschieben und wie wichtig es ist, an den kleinen schönen Dingen fest zu halten.

Was ich sagen will - ohne Leid gibt es kein Glück. Aus Leid udn Fehlern lernt man so so so viel. Du weißt es nur noch nicht. Aber in Zukunft wirst du merken, dass dir auch der Tod deines geliebten Vaters irgendwie helfen wird. Sei es zu deiner Selbstständigkeit, zum weitergeben der Liebe die du für ihn spürtest usw.

Nichts im Leben passiert ohne Grund. Und ich finde dieser Gedanke gibt einem viel Kraft. Sieh sein Tod außerdem nicht als Leid an. Er ist jetzt an einem wunderschönen Ort mit eventuell bereits verstorbenen geliebten. Er würde dich nicht leiden sehen wollen und ist zu 100% sehr stolz auf dich. Vielleicht bekommst du auch eines Tages Zeichen von ihm.

Den Glauben kann man nicht erzwingen, aber alleine dass es dich interessiert ist ein wunderschöner Schritt. Ich spreche mein tiefstes Beileid aus. Wenn du Fragen hast, kannst du mir sehr gerne schreiben.

Ich denke seit über 1,5 Jahren viel pber den Tod und den Glauben nach und habe/hatte auch viele Zweifel.

Und zu deiner Frage der Toleranz :

Nicht der Glaube ist das Problem, welcher die Toleranz einschränkt, sondern das Umfeld in dem man sich bewegt. Katholiken, orthodoxe sowie Zeugen Jehovas tolerieren honosexualität, Sex vor der Ehe usw. Absolut nicht. Bei den Evangelen sieht es etwas anders aus. Der Islam ist von Grund auf intolerant. Aber auch da gibt es einzelne Personen die ihren flauben der Zeit anpassen. Glaube ist individuell und an NICHTS gebunden außer an Vertrauen und Vorstellungen sowie verständnis.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Recherche durch Zweifel ✝️

Das ist sehr traurig mit deinem Papa. Das tut mir sehr leid, vor allem, weil er wohl noch recht jung war und du auch so jung bist. Das ist dann besonders schwer und macht mich besonders traurig.

Warum nun Gott einige Menschen früher sterben lässt, weiß man nicht. Ich kenne eine Begebenheit aus dem Zweiten Weltkrieg. Da haben Eltern ihren Sohn als Soldaten im Krieg verloren. Er ist gefallen. Sie fragten dann einen katholischen Seher, warum ihn Gott nicht beschützt hat, er sei ja noch so jung und ein so guter Christ gewesen. Der Seher sagte, dass, wenn Gott das nicht zugelassen hätte, er später wegen schweren Sünden, die von Gott trennen, in die Hölle gekommen wäre. So habe ihn Gott vor der Hölle gerettet. Weiter erzählte der Seher, dass ihr Sohn als er vor Gott stand, ihm dafür unglaublich dankbar war.

Alles Liebe!

Das ist sehr kompliziert, aber sehr stark runter gebrochen - dein Vater hat einen eigenen Willen und wollte nichts von Religion und Glauben wissen. Es gibt sogar Menschen, die noch im Totenbett fluchen. Dein Vater hat ALLES geglaubt, was die Gesellschaft zu Gott zu sagen hat und aus der SAAT kommt die Frucht. Meine Mutter und mein Vater haben ebenfalls diese Probleme. Meine Mutter unterbricht sogar wütend jeden und jede im ersten Satz, die irgend was sagt, was ihr nicht passt - auch bei politischen Dingen.

Es ist auch nicht logisch Atheist zu sein, denn ein Atheist steht nun mal vor verschiedenen Möglichkeiten was nach dem Tod kommt (Wiedergeburt, Nichts, Himmel und Hölle) und da von Wissen zu sprechen oder von DER Wissenschaft ist nur beklo**t und man müsste viel heftigere Worte finden, die es gar nicht gibt

Leid entsteht, weil die Menschen Gottes Wege nicht gehen. Auch die meisten Gläubigen, die den echten Gott gefunden haben (und doch mal sollte es erzwingen!), machen pausenlos Dinge gegenteilig von dem was Gott sagt.

Die Bibel ist glasklar von Gott. Ich könnte das wohl stundenlang begründen. Hier nur EIN Begründungsmuster: Die Bibel bezeichnet sich selbst als LEBENDIGES Buch. Sie kann in das Herz und in das Leben eines Menschen sprechen, wenn dieser genau dies wünscht. Man liest also regelmäßig die Bibel, sagt Gott, das man Ihn sucht und das man möchte (ERLAUBNIS!), dass die Worte Gottes beim Lesen LEBENDIG werden (WUNDER!) und ins Herz und ins eigene Leben sprechen. Es kann auch nicht schaden regelmäßig Spazieren zu gehen und Gott FRAGEN über Jesus und seine Liebe zu stellen und dann Gott etwas Zeit ein zu räumen Fragen zu beantworten.

Auch kann man die folgende Erlaubnis geben: Heiliger Vater im Himmel, bitte nimm jede Finsternis und Bosheit von meinem Herzen und zeige mir bitte Dinge, die ich nicht weiß, die DU in DEINEM Willen mir zeigen willst. Bitte lass mein HErz (Wunder!) sehen, hören, fühlen was DU mir zeigen willst. Bitte hilf mir durch Zeichen und Wunder zur Erkenntnis zu kommen zum Beispiel über Sünde und wie du darüber denkst.

Von Nichts kommt Nichts. Was dir fehlt, dafür kannst du beten - zum Beispiel für Mut durch den Geist Gottes

Lerne doch mal verschiedene Gemeinden kennen. Manche sind liberaler als Du vermutlich denkst. In einigen ev. Kirchen gibt es auch die gleichgeschlechtliche Ehe.

Ich finde das Christentum schön und kann Dich dazu nur ermutigen! Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern. Der christliche Glaube kann eine Motivation sein, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen. Ich finde am Christentum u.a. schön, dass man an einen liebenden, gnädigen Gott glaubt und das die Nächstenliebe sehr wichtig ist.