Telekom-Techniker kommt und installiert den Anschluss wegen fehlender Dose nicht? Was tun?
Hallo,
Ich bin Eigentümer eines neu renovierten Mehrfamilienhauses und habe soeben die Info von einem Mieter bekommen, dass sein DSL-Anschluss nicht installiert werden konnte. Der Telekom-Techniker soll gekommen und sofort wieder gegangen sein, als er sah, dass eine TAE-Dose an der Wand fehlte. Kurios, dass er eine TAE-Dose da gelassen haben soll. Ausserdem soll er gesagt haben, dass das Kabel, das aus der Wand herausguckt, nicht geeignet sei. Es handelt sich um ein Kabel mit den Daten 8 x 6 x 0.12mm (Zu dünn).
Jedenfalls habe ich bei dem Anbieter O2 angerufen und sie konnten mir nicht sagen, was die Anforderungen sind. Ausserdem sagten sie mir, dass eine TAE-Dose vom Eigentümer installiert werden muss. Ist das wirklich so?
Kann mir wer sagen, was für ein Kabel ich verlegen muss, damit alles funktioniert?
6 Antworten
Hallo rivendu, das sind ja spannende Fragen auf leeren Magen. ;-)
Aber im Ernst: Wenn das Kabel, welches in die Wohnung führt, einen Durchmesser von 0,12mm hat, dann ist das wirklich zu dünn. Es sollte mindestens 0,4mm, besser 0,6mm Durchmesser haben.
Zur TAE: Hier ist, auch wenn es für dich jetzt "doof" klingen mag, der jeweilige Anbieter in der Pflicht. Da dein Mieter ein Vertragsverhältnis mit einem Mitbewerber hat, müssen alle Unklarheiten über diesen Anbieter geklärt werden.
Gruß Kai von Telekom-hilft
Ohne "Telekom hilft" vorgreifen zu wollen - nein. Hier muss das Kabel insgesamt getauscht werden. Je nach örtlichen Gegebenheiten kann das reichlich kompliziert, aufwendig und teuer werden.
Oha...ich denke, dass die "Umgehungslösung" mit dem Verdrillen von vier Einzeladern keine so gute Idee ist. Oder direkter: Das kann ich nicht empfehlen. Gerade bei DSL sind saubere Übertragungsleitungen sehr wichtig. Ich rede von der Dämpfung auf dem Kabel. Daher empfehle ich, dass du ein neues Kabel verlegst.
In dem Zusammenhang rate ich gleich auf 0,6 mm umzuschwenken. Dann bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Ja.. Inhausverkabelung jeglicher Art ist Aufgabe des Hauseigentümers. Gleiches gilt für Wasserleitungen , Stromkabel und Antennenkabel sowiel Gasleitungen...
Jeglicher Anbieter hat seine Pflicht beim Hausübergabepunkt erfüllt. Basta.. Unterputzkabel für DSL hat in der Regel 4x2x0,6 bzw. 2x2x0,6 doppelt geschirmt.
Ich bin Eigentümer eines neu renovierten Mehrfamilienhauses
Bist Du das schon länger, oder hast Du es kürzlich erst erworben?
und habe soeben die Info von einem Mieter bekommen, dass sein DSL-Anschluss nicht installiert werden konnte.
Das ist natürlich schlecht.
Der Telekom-Techniker soll gekommen und sofort wieder gegangen sein, als er sah, dass eine TAE-Dose an der Wand fehlte.
Aber nicht deswegen, sondern...
Ausserdem soll er gesagt haben, dass das Kabel, das aus der Wand herausguckt, nicht geeignet sei. Es handelt sich um ein Kabel mit den Daten 8 x 6 x 0.12mm (Zu dünn).
...genau deswegen. Die Verkabelung zur WAD ist mit 0,12mm Aderstärke schlicht zu gering, um eine störungsfreie Verbindung aufzubauen. Das ist "Klingeldraht" und wurde evtl. zu einem früheren Zeitpunkt mal als NSt zu einer Telefonanlage o.ä. genutzt. Für einen eigenen Anschluss muss die Kabelstärke wenigstens 0,4mm, regulär 0,6mm betragen.
Jedenfalls habe ich bei dem Anbieter O2 angerufen und sie konnten mir nicht sagen, was die Anforderungen sind.
Der technische Support wüsste das schon. Da aber O2 - wie auch fast alle anderen Anbieter - kein eigenes Personal für den technischen Außendienst bereithält (und bezahlt...), geht das nur über die Technik der Telekom.
Ausserdem sagten sie mir, dass eine TAE-Dose vom Eigentümer installiert werden muss. Ist das wirklich so?
Das ist korrekt. Der Eigentümer ist verpflichtet, einen Telefonanschluss bereitzustellen.
NEIN! Ich habe mich informiert und erfahren, dass die erste TAE-Dose IMMER von der Telekom installiert wird!
Es ist so, dass die Telekom beim Schalten einer Leitung diese immer mit einer 1.TAE für den Kunden bereitstellen muss, so viel ist richtig.
Aber: Das heisst nicht, dass ein Elektriker beim Verkabeln der Wohnung nur überall die Kabel hinlegen darf und dann zwingend jemand von der Telekom kommen MUSS, um noch die jeweilige 1.TAE anzubringen. :-) Montieren und anschliessen darf die jede Elektrofachkraft.
Der Hauseigentümer muss die Voraussetzungen dafür schaffen, dass in einer Wohnung ein handelsüblicher Telefonanschluss geschaltet werden kann. Dafür stellt er geeignete Leitungen bereit, die, wie Starkstrom- und Wasserleitung auch, der Infrastruktur des Hauses zuzurechnen sind. Eine TAE kann er, wie z.B. eine TV-Anschlussdose auch, dann selbstverständlich auch gleich montieren lassen, und wenn er mag, aus dem gleichen "Schalter- und Steckdosenprogramm" wie alle anderen Lichtschalter und Stromanschlüsse, damit alles gleich aussieht. ;-)
nöööö..... wird sie nicht.... und du kannst ja noch etwas streiten wegen 5 min arbeit.. dann hast du da nie DSL.... :D
Erstens habe ich diesbezüglich gar keine Aussage getroffen, und Zweitens ist Dein Statement formal nicht korrekt. Richtig ist, dass üblicherweise die erste WAD (TAE) eines Anschlusses bei der Erstinstallation durch den beauftragten Techniker (i.d.R. Telekom, aber eben nicht zwingend!) mit gesetzt wird. Ds gehört zum Leistungsumfang. Aber: Der beauftragte Techniker ist nicht dafür zuständig, eine geeignete Leitung vom Hausanschluss zum Verlegeort zu ziehen. Das ist alleine Sache des Eigentümers respektive des Auftraggebers. Und - wie auch "opatios" bereits schrieb - wenn Du schon einen Fachmann mit der Leitungsverlegung beauftragt hast, dann kann der natürlich auch vor Ort gleich die WAD setzen. Wenn nicht, erledigt es die Telekom mit.
Das verlegte Kabel sollte, wie schon hier geantwortet wurde, eines mit verseilten Adern von mindestens 0,4mm Durchmesser sein. Gängig ist 2x2x0,6.
Die TAE wird vom Infrastrukturbetreiber gestellt. Gewöhnlich wird ein Anbieter wie O2 die Leitung von der Deutschen Telekom anmieten, diese stellt sie bis inkl. der 1.TAE bereit. Das heißt: Aufgabe der Telekom ist es dann, die Leitung vom Hauptverteiler im Stadtteil bis zum Anschlußstandort (hier: Ein Zimmer im Haus des Kunden) durchzuschalten und mit einer TAE zu versehen.
Der Techniker hat nun eine "ungeeignete Endleitung" vorgefunden und die Schaltung nicht abgeschlossen. Wenn Du nun das Kabel ersetzt hast, muss es eh am APL (dem Verteiler, wo das Kabel ins Haus reinkommt) angeklemmt werden und dazu muss nochmal ein Telekom-Techniker kommen. Liegt das ungeeignete Kabel nur bis zu einem Zwischenverteiler, an den jeder rankommt, kann eine damit beauftragte Elektrofachkraft den Anschluss des neuen Kabels vornehmen und die (vom Techniker dagelassene) TAE grad installieren.
Du Irrst... der Netzbetreiber ist bis zum Hausübergabepunkt in diesem Fall der APL zuständig.
Inhausverkabelung muss ausgelöst werden vom Hauseigentümer bei seinem Elektriker.. der Anschluß des Kabels an den APL erfolgt dann wiederum vom Techniker des Netzbetreibers...
Die TAE fällt ebenfalls in den Aufgabenbereich Eigentümer...
Ohne BAUAUFTRAG vom EIGENTÜMER = Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung .. :D nun hast du wieder dazu gelernt.
Hauseigentümer wissen was ich meine .. das gleiche Gilt für Gas , Strom ,Kabelfernsehen etc.. :D
Lies hierzu den Kommentar von FordPrefect weiter unten.
Auch wenn unbestritten die Verlegung der "Endleitung" vom APL bis zur TAE als "Infrastruktur des Hauses" ins Ressort des Hauseigentümers fällt (wie die Wasserleitungen auch), ist die 1.TAE das Ende des "Hoheitsgebietes" der Telekom (man nennt es auch "Monopolbereich") und wird als solches von einem Telekom- oder beauftragten Techniker in einer speziellen Ausführung installiert, die man nicht einfach so im Baumarkt zu kaufen kriegt. Die 1.TAE enthält einen Passiven Prüfabschluss (zur vereinfachten Durchgangsprüfung der Leitung von aussen) und besitzt Schneidklemmen anstatt Schraubklemmen.
Und nicht zuletzt: Wir reden hier über eine durch einen anderen Carrier angemietete Leitung. Da ist vertraglich festgelegt, dass eine Teilnehmeranschlussleitung mit einer TAE versehen werden muss wenn noch keine vorhanden ist.
Nachtrag: Da hat wohl mal wieder jemand am falschen Ende gespart. Siehe:
http://www.gutefrage.net/frage/ist-ein-8x6x012mm-fernmeldekabel-dsl-geeignet
Danke für die Antwort.
Das Kabel, das ich verlegt habe, enthält acht Leitungen. Kann z.B. durch Bündelung von jeweils vier Adern eine ausreichende Dicke pro Leitung erreicht werden (0.12mmx4=0.48mm)?
Es sind ja für DSL+Telefon zwei Adern nötig.