Studium Forstwirtschaft - viel Biologie?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Als Förster*in beschäftigst du dich mit dem Wald. Wenn du dich mit diesem System befassen willst, dann geht das nicht, ohne dich mit den Lebewesen zu befassen, die es bilden. Wenn man das in ein Schulfach einordnen müsste, dann wäre das sicher häufig das Fach Biologie.

Aber ich glaube, ich verstehe dein Problem nicht ganz. Hast du Schwierigkeiten damit, dich mit Dingen zu befassen weil es um Lebewesen geht, und in anderen Zusammenhängen könntest du ähnlich schwierige Fragestellungen leicht bearbeiten? Wäre es so, dann wäre Forst sicher nichts für dich! Ich zweifle aber daran, dass man das allein an deinen bisherigen Schulnoten ablesen kann. Ich denke, das Talent für Sprachen äußert sich in ähnlichen Sprachen nicht extrem unterschiedlich. Und trotzdem gibt es das, dass jemand beispielsweise in Englisch super Noten hat und in Französisch durchfällt. Da spielt es dann einfach eine sehr große Rolle, wie man in der Schule jeweils den Zugang gefunden hat, vielleicht auch die jeweilige Lehrkraft, etc. Wohlmöglich wäre es bei derselben Person in einer anderen Konstellation genau umgekehrt gewesen.

Von daher finde ich es viel wichtiger, dich zu fragen, interessierst du dich für den Wald, willst du dieses komplexe Zusammenspiel von belebter und unbelebter Natur verstehen? Wenn du das mit einem ehrlichen Ja beantworten kannst, dann könnte Forst das Richtige für dich sein. Dann wirst du dich da auch durchbeißen, unabhängig davon, ob die jeweilige Fragestellung im Studium eher dem Schulfach Bio oder Chemie, Erdkunde, Wirtschaft, was auch immer zuzuordnen wäre.

Ganz im Vertrauen: Forst ist ein ziemliches Außenseiterfach. Es gibt insgesamt nur ganz wenige von uns. Deshalb hat man uns auch nicht so auf dem Schirm. Unser Wissen ist Spezialistenwissen, das man größtenteils erst nach der Schule erwirbt (oder als nutzlosen "Ballast" durch die ganze Schulzeit geschleppt hat.) Deshalb kann eine Uni auch in viel geringerem Maße auf das aufbauen, was man von der Schule mitbringt. Das Bio- Wissen aus der Schule ist nicht auf das Forststudium optimiert, viel eher auf andere, viel häufigere Studienfächer wie Sport, Medizin,... Deshalb wird sich ein "Defizit" im Schul- Bio hier wesentlich geringer auswirken, sofern es nicht darauf beruht, dass du kein Interesse an Pflanzen und Tieren hättest. Wenn dem aber so wäre, dann könnte ich gar nicht verstehen, warum du dich überhaupt für ein Forststudium interessieren könntest

NikoJ 
Fragesteller
 27.03.2021, 09:30

Vielen Dank, also ich interessiere mich schon für den Beruf. Allerdings mache ich mir Sorgen, ob ich überhaupt das Studium schaffe, wenn ich in Bio so zu kämpfen hatte. Mir fällt es besonders schwer, die Fachbegriffe von z.B. Zellen zu merken und zuzuordnen... also ich wüsste jetzt nicht, was die Chromosomen wären und wie ich diese zuordnen kann. Wenn es allerdings darum geht die einzelnen Pflanzen zu identifizieren, kann ich in dem Bereich gut abschneiden, weil mir das einfacher fällt. (Vermutlich wird in dem Studium bestimmt dann noch der Lateinische Begriff dazu kommen, was das ganze schwieriger macht). Aber anscheinend hat das Studium ja wenig mit dem "normalen" Schulbio zu tun.

Also wie schon gesagt, interessiere ich mich für den Beruf. Aber zugegeben wäre es meine 6 oder 7 Wahl gewesen. Meine ersten Wahlen sind übrigens wieder ein ganz anderes Thema ;-) Ursprünglich wollte ich zur Polizei, jedoch wird mir dies wahrscheinlich nicht gelingen, da ich zu schlechte Augen habe. Nun bewerbe ich mich noch beim Zoll, will mich aber nicht alleine auf eine Stelle verlassen. Und da ich mir einen abwechslungsreichen Beruf wünsche und ich eigentlich schon so gerne in der Natur bin, denke ich, dass der Beruf als Forstwirt auch das Richtige sei.

LG

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Pomophilus  27.03.2021, 23:55

🌟Vielen Dank!!

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Bin gelernter GaLaBauer und habe vor eher in die Arboristik zu gehen, könnte natürlich in die Forstwirtschaft gehen, aber zu meiner persönlichen Meinung studiere lieber Arboristik, da die Jobchancen besser als als reine Forstwirtschaft. Mit einem Arboristik-Studium kannst du auch als Förster arbeiten (nicht micht Forstwirt verwechseln)

Zu deiner Frage:

JA, Biologie ist vorhanden, viel sogar, da es sich um einen grünen Beruf handelt. Die grünen Berufe werden immer mehr auf ökologische Varianten setzen, zum Bespiel die Verwendung von Douglasien (also halt Alternativen), Baumbiologie ist aufjedenfall dabei, Waldschutz, Landschaftspflege, Vegetationskunde, Wildtiermanagment sowie auch Umweltsicherung.

Überlege dir das nochmal, ob du das studieren möchtest, sei es wegen der Zukunft oder wegen persönlichen Gründen.

Normaleweise empfehle ich dir eher den Forstwirt zumachen, dann halt den Forstwirtschaftsmeister oder halt Arboristik studieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin gelernter Gärtner mit der Fachrichtung Landschaftbau