Strom aus dem analogen Telefonnetz anzapfen?

9 Antworten

theoretisch anzapfen

Rein technisch: Die Versorgungsspannung liegt zwischen 48 V und 60 V, 48 V im Ruhezustand, die Leistung ist aber gering, hier geht es um max. 250 mA.

Diese Werte sind einerseits so gewählt, um gerade die ausreichende Menge an Energie für die TAE zur Verfügung zu stellen und um außerdem eine Gefährdung durch elektrischen Strom auszuschließen.

Es handelte sich früher um Gleichstrom. Das Anklemmen von Endgeräten verändert den Status der Leitung abhängig vom Endwiderstand also auch der Leistungsabnahme. Wird mehr als nur ein normaler Leistungsverlsut abgenommen, so wird die Leitung als belegt gewertet. Ist eine Leitung dauerhaft belegt, wird sie zurück gesetzt. Lässt sie sich nicht zurücksetzen, wird sie abgehängt. Danach muss dann ein Techniker prüfen, was los ist.

Darüber hinaus: Der Eingriff in öffentliche Telekommunikationsanlagen ist zwar nicht mehr nur einer "Bundespost" vorbehalten und darf im Prinzip von jedem mit Fachkunde ausgeführt werden, für eine Zweckentfremdung steht allerdings noch im StGB §317 als Störung von Telekommunikationsanlagen:

(1) Wer den Betrieb einer … Telekommunikationsanlage dadurch verhindert oder gefährdet, daß er die für den Betrieb bestimmte elektrische Kraft entzieht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
(3) Wer die Tat fahrlässig begeht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Ob das hier in Anwendung gebracht werden müsste, wäre vlt. erst einmal zu klären. Zwar gilt, "wo kein Kläger, da kein Richter", aber es ist auch nicht davon auszugehen, dass ein Telekommunikationsdienstleister übermäßig begeistert wäre, wenn er jemenschen auf die Schliche käme. Vermutlich würde das wg. Geringfügigkeit beim ersten Mal nicht weiter verfolgt werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Also ich habe mal gesehen das man damit die alten Miniglühbirnen mit 2,5 Watt oder so damit betreiben kann.

Allerdings muß man da schon basteln und es ist auch keine echte Versorgungsspannung.

das geht, sind aber nur ganz wenige mA das reicht nicht mal aus, um ein telefon mit den rudimentärsten comfortfunktionen zu speisen z.B. freisprechen und so. höchstens um das display ein wenig leuchten zu lassen oder der gleichen.

lg, anna

"Strom" hat jeder Telefonanschluss, auch dein DSL.

Analog ist Gleichstrom, ISDN Wechsel, beides hat um die 40V,

Mehr wie paar Milliampere würden sie drähtchen wohl nicht verkraften

Zum Handy laden würde es reichen, zu mehr auch nicht

Und die Versorger würden sehr schnell merken, wenn da ne Lampe oder ein anderer Verbraucher dranhängt. Würde wahrscheinlich auch Störungen verursachen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mein IQ entspricht dem einer vegetarischen Fleischwurst
Nobbe54  13.07.2021, 12:16

Das Handy laden ? Wenn du ein paar Tage Zeit hast, 🤩

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Die Leerlaufspannung ist meist 48V oder 60V DC.

Bei Belastung (bis zum Kurzschluss) kann man höchstens 50-100mA Strom ziehen. Das reicht, um einen kleinen Akku langsam zu laden.
Das kannst du übrigens gut mit einem Amperemeter messen, einfach direkt auf Strommessung und dann an die Leitung, dann siehst du den Maximalstrom.

Wenn man aber Strom zieht, so gilt die Leitung als belegt.
Wer den Anschluss anrufen will, bekommt das Besetztzeichen. Man kann also in diesem Zustand nicht telefonieren, es ist, als hätte man den Hörer neben das Telefon gelegt, also nicht eingehängt.
Dem "Amt" ist das aber wurscht.

Wenn man Strom ziehen will, ohne dass die Leitung belegt, muss man das austesten, das sind wohl nur 2 - 5mA. Und das könnte "das Amt" theoretisch merken, allerdings misst da keiner und es gibt wohl bei den alten Zentralen auch keine automatische Überwachung.

Am meisten Energie kommt, wenn jemand anruft, dann kommen 50-80V AC.
Aber eben, das kommt nur, wenn der Hörer vorher aufgelegt war oder kein DC-Strom gezogen wude, und ist ebenfalls nicht stark belastbar, denn durch das Abheben des Hörers wird ja der Anruf entgegengenommen, sonst würde das Telefon ja brummen.