Stört ihr euch an "benevolentem Sexismus"?
(=wohlmeinenden Sexismus).
Ich las gerade einen Kommentar/Artikel (der mir von meinem Browser vorgeschlagen wurde) in dem darüber gemeckert wurde, und dass das ja trotzdem immer noch schlechter Sexismus sei und es wird zum Beispiel damit erklärt:
"Das kann zum Beispiel der Kollege sein, der Ihnen anbietet, eine Aufgabe zu übernehmen, damit Sie sich „als Frau nicht herumschlagen müssen“."
Mein erster Gedanke: "Jeah, super. Wenn er Bock drauf hat, mir eine Scheißarbeit abzunehmen - bitte gerne. Ich werde einen Teufel tun und ihn hindern..."
Mal ab davon, dass ich das im Alltag für ein Thema halte, das echt niemanden, außer einigen Hardcorefeministen interessiert... Wenn ich bei meinen Eltern bin und einen schweren Rucksack oder einen schweren Einkaufskorb habe, bin ich echt froh, dass mein Vater so "sexistisch" ist und mir den gerne mal abnimmt. Meine Denkweise ist also: Ja, bitte liebe Männer, wenn ihr solcher Art Sexisten sein wollt: gerne....
Daher meine Frage: gibt es wirklich Frauen die sich ernsthaft von sowas gestört fühlen?!
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8 Antworten
Es kommt bei der Bewertung was als Sexismus angesehen wird immer das Verhältnis zu der Person an.
Wie bei jeder anderen Diskriminierung auch.
Stört es mich wenn mein Mann mir die Kiste Wasser abnimmt, nein keineswegs. Das ist damit aber auch nicht gemeint.
Auf der Arbeit, klar kann man das als nette Geste verstehen, jedenfalls so lange bis es um Beförderungen geht oder Arbeitsplätze abgebaut werden und der Arbeitgeber zu recht genau hinschaut wer den was leistet. Es gibt einen Unterschied zwischen netter Geste und der scheinbaren netten Geste die im Grunde Unfähigkeit unterstellt.
Wenn ich also einen Arbeitsplatz übernehme dann gehört dazu das ich die dazugehörigen Aufgaben auch leisten kann und will. Wenn ich das nicht mache bzw. machen möchte dann schneide ich mir doch ins eigene Fleisch. Ne danke meine Herren (und Damen) das kleine hilfsbedürftige Frauchen gebe ich nicht.
Ich finde das nicht schlimm, da Frauen ja z.B. auch nicht so schwere Sachen tragen sollen.
Auf das Beispiel bezogen würde doch genauso gehen: „damit Sie sich nicht herumschlagen müssen“ fertig. Warum jetzt „Frau“…also i mean die meisten haben doch auf Arbeit genug zu tun, so dass man gerne was abnehmen kann, wenn man gerne möchte. Und wenn das eben jemand nur bei Frauen machen möchte…joa schade, aber dann kann er es ja wenigstens in der Sprache weglassen.
Ich finde einfach, man kann sprachlich besser ausdrücken, warum genau man jetzt helfen möchte. Wenn es wegen „Frau“ ist, dann sollte das überdacht werden. Denn meist sind Frauen, wenn sie in dem Beruf sind, nicht schlecht darin oder können etwas nicht.
Leider versteht niemand, dass es nichts mit dem Geschlecht an sich zu tun hat. Die ganze Sexismus-Debatte kann man in die Tonne treten.
Mir wird auch manchmal bei Dingen geholfen, die ich (z.B.) durch meine körperlichen Eigenschaften nicht so gut hinkriege wie andere.
Es ist also völlig okay einer Frau z.B. eine körperlich anstrengende Arbeit abzunehmen, da sie körperlich in der Regel dem Mann unterlegen sind. Diese Frage muss also vorher immer geklärt werden, bevor man von "Sexismus" spricht.
Sexismus aufgrund nur des Geschlechts habe ich noch nie erlebt.
Leider versteht niemand, dass es nichts mit dem Geschlecht an sich zu tun hat.
Meine eigene Beobachtung zeigt da durchaus was anderes. Nämlich dass Männer Frauen leichter und eigenständiger zur Hand gehen, als manchen Männern.
Das ist auch meine Beobachtung - aber du sagst hiermit bereits, dass du glaubst, dass es nur am Geschlecht der Frauen liegt, also an der Tatsache, dass sie Frauen sind und dass es keinen anderen Grund dafür gibt.
Es ist ein Unterschied, ob man einer Frau hilft, weil sie zu klein/schwach für etwas ist oder weil sie eine Frau ist. Und da würde eben der Sexismus beginnen.
Ein Mann mit selben Attributen/Können, müsstest du, damit es kein Sexismus ist, in der gleichen Situation genauso helfen.
Außer, dass du (als Mann) eben eine für mich unvertretbare Meinung hast, dass man die „Sexismus-Debatte in die Tonne werfen kann“. Dem kann ich nicht zustimmen, denn wir haben ein Sexismus-Problem. Man sollte vielmehr in der Debatte auf die eigentlichen Probleme eingehen, wobei ich mitbekomme, dass das von denen, die Fortschritt wollen auch getan wird, lediglich die „Antis“ sind daran wenig interessiert/haben keine Ahnung.
Mit "die" Sexismus-Debatte meinte ich die, die wir aktuell führen.
Also du wünscht dir auch lediglich eine Veränderung der Debatte? Ja dann haben wir eine sehr ähnliche Meinung.
Nun, in dem Fall wissen wir nicht, ob das "Frau" nicht die Interpretation ist.