Stimmt es das viel mehr Ausländer Kriminell sind?

18 Antworten

Zu Kriminalität habe ich noch einen gefunden der gestern mal wieder Thema war:

http://tinyurl.com/8433as2

Unser Umgang mit Finanzen, gerade mit öffentlichen Finanzen, ist ja spätestens seit Helmut Kohl sich weigern konnte preiszugeben wer die CDU gekauft hat, immer bedenkliche geworden. Der in dem Beitrag dargestellte Teilaspekt zeigt auf, was von Statistik auch diesbezüglich zu halten ist.

Und da wir hier einen Menschen haben der sich offiziell dazu bekennt Abschiebebeauftragter gewesen zu sein würde ich in dem Zusammenhang das Archiv des stern empfehlen: Dort wird immer wieder seit vielen Jahren berichtet, wie sehr gut Integrierte gegen den massiven Protest deutscher Bevölkerung ausgewiesen werden während wir zeitgleich jene durchaus auch amtlich fördern, welche sich weigern, sich zu integrieren.

Was man bei der Auswertung solcher Statistiken bedenken sollte:

  • Manche Gesetze können überhaupt nur von Ausländern gebrochen werden (z. B. durch illegale Einwanderung oder unerlaubten Aufenthalt außerhalb von Gebieten, in denen sich Asylbewerber aufhalten dürfen (ist m. W. das Bundesland, in dem das zuständige Asylantenheim liegt)

  • Junge Männer sind unter sonst gleichen Bedingungen öfter kriminell als Frauen oder ältere Männer. Unter Ausländern ist der Anteil junger Männer besonders hoch.

  • Ähnliches gilt mit Blick auf soziale Schichten: Unter sonst gleichen Bedingungen sind Angehörige der Unterschicht öfter kriminell als wohlhabendere Menschen. Da Deutschlands erste Migrantengeneration v. a. ins Land geholt wurde, um in gering qualifizierten Berufen zu arbeiten, sind Ausländer in unteren sozialen Schichten überrepräsentiert.

Wer keinen Rechtspopulismus betreiben will, sondern an einer sachlichen Analyse interessiert ist, darf also nicht einfach die Kriminalitätsraten von Ausländern und Inländern en bloc gegenüberstellen, sondern muss all dies berücksichtigen. Man muss also erstmal die ausländerspezifischen Vergehen rausrechnen, und dann die Kriminalität von Ausländern mit der Kriminalität ausschließlich derjenigen Deutschen vergleichen, die den Ausländern in anderen relevanten Merkmalen gleichen (z. B.: ausländische männliche Hart-IV-Empfänger zwischen 20 und 30 mit Hauptschulabschluss vs. deutsche männliche usw.)

Das ist dann zwar alles etwas komplexer, und passt nicht mehr so gut zu gewissen Vorurteilen, aber das liegt nicht daran, dass "Gutmenschen" Probleme leugnen wollen, sondern daran, dass die Realität eben komplexer ist, als manche Leute denken.

frank1968  11.04.2012, 19:03

Differenzierteste Antwort und beste Antwort. Dem ist nichts hinzuzufügen!

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dawala  11.04.2012, 19:32
@frank1968

Mit den sozialen Schichten irrst Du. Je mehr ein Mensch hat, je gieriger und krimineller wird er. Zuerst wurde dies etwa Mitte der 1980-iger Jahre als Nebenergebnis eine Metastudie in USA über einen Zeitraum von 20 Jahren bei 100.000 Teilnehmern beobachtet. Vor kurzem hat dies eine neue Studie aus neurobiologischer Sicht bestätigt.

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Mimimat  11.04.2012, 20:12
@dawala

Das ist sicher prinzipiell richtig. Nur ist es hier zu kurz gedacht. Die untere soziale Stufe ist ja meist deshalb erreicht, weil man keine Möglichkeit hat, es anders zu machen. Und da spielt die fehlende Erziehung, fehlende Lernbereitschaft etc. eine groe rolle. Wer dann straffällig wird, der wird es wohl auch, wenn er mehr Geld hat. Das nennt man dann kriminelle Karriere. ;-)

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RealSausi  11.04.2012, 23:41

Hervorragend vorgetragen. Als ehemaliger "Abschiebebeauftragter" eines Landkreises liegt mir sehr daran, hier so differenziert zu betrachten. D.H.

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dawala  12.04.2012, 00:16
@RealSausi

Mimimat:

Eine Metastudie über 20 Jahre an mehr als 100.000 Menschen ist sicher nicht zu kurzb gedacht. Schon gar nicht, wenn das Ergebnis Jahrzehnte später neurobiologisch belegt werden kann ohne dass auch nur im Ansatz danach gesucht wurde. Was für die Objektivität beider Ergebnisse spricht.

Deine Argumentationskette habe ich noch nie als langfristiger als von Zwölf bis Mittag erlebt. Da werden mal eben ein paar Schablonen aneinander gereiht die in den Kram passen. Mit Tatsachen hat das nur am Rande zu tun.

Und was nennst Du fehlende Erziehung? Hier in Karlsruhe erlebe ich immer wieder den Vorwurf, nicht für irgendein dahergelaufenes schlecht erzogenes Schwänzchen das sich einbildet mich als Besitz haben zu müssen zur Verfügung zu stehen. Was ich diesbezüglich schon an krimineller Energie erlebt habe - ich bin da längst nicht die einzige weibliche Person in diesem Land. Dass alleinestehende, vor allen Dingen Frauen, von der Gesellschaft so sehr gehetzt werden dass hier und da von Folter im Sinne der Menschenrechtskonvention auf welche wir uns verpflichtet haben geschrieben werden muss, interessiert nicht mal am Rande eine Statistik.

Dass Pflegepersonal, welches sich nicht davon abhalten lässt, Grund- und Menschenrechte im Dienst zu beachten, sich immer wieder an den Menschengerichtshof des Europäischen Gerichtshofs wenden muss um in D Gehör zu finden kannst Du im Archiv des EUGH nachlesen. Neben manchem anderen Verstoß gegen Rechte der uns wo vorbei geht. Gerne zahlen wir verhängte Strafen von unseren Steuergeldern auch in Millionenhöhe. Die Hauptsache, wir können auf Fremde losprügeln mit unseren Vorurteilen.

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himako333  12.04.2012, 12:15

DH...nur .. Unter sonst gleichen Bedingungen sind Angehörige der Unterschicht öfter kriminell als wohlhabendere Menschen....Wohlhabende sind anders(raffinierter) kriminell...m.lieben Gruß himako

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hondabiker  16.04.2015, 19:49

Zitat

'"Manche Gesetze können überhaupt nur von Ausländern gebrochen werden"

Hier darf nicht vergessen werden dass Gesetze die sich um Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Volksverhetzung, Arbeitsrecht, Mietrecht oder ähnliches drehen, nur Deutschen angelastet werden. Insofern dürfte sich das so ziemlich wieder ausgleichen und diese Vergehen müssten bei Deutschen auch herausgerechnet werden.

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Gib doch bitte mal den Begriff

kritische Polizisten

in die Suchmaske ein. Und dann lese einfach die Artikel der ersten Seiten durch.

Ich fasse Dir gerne zu diesem Thema zusammen, was ich im Kopf habe:

Hier wird kritisch die Erfassung von Statistiken hinterfragt.

Zunächst gibt es keine einheitlichen Kriterien, nach denen überhaupt Strafanzeige entgegen genommen wird. Die normale Polizei geht schon davon aus, dass nur jeder 5. Wohnungseinbruch aufgeklärt wird. Was dann mal absolut Nichts zu Tätern aussagen kann. Denn vier von fünf Wohnungseinbrüche werden gar nicht aufgeklärt. Wenn es aber Nachbarn aus dem gleichen Stockwerk sind? Und die sich einen Spaß daraus machen, jemand ausgekuckt zu haben, der / die als Bedienladen regelmäßig missbraucht werden kann oder einfach auch mal, um Zerstörung leben zu können. So lange die Polizei sich weigert auch nur Anzeige entgegen zu nehmen sieht es schlimm aus. Das ist aber oft genug Alltag in Deutschland.

So. Von daher ist also so eine Statistik eine nette Methode, uns anzulügen und uns auch noch Geld dafür aus der Tasche zu ziehen.

Nun haben wir Menschen in unserem Land mit einem anderen Hintergrund. Sie sind also nicht hier geboren. Einen Teil der Menschen grenzen wir mal von vorne herein als Ausländer aus. Da spielt es in hundert Jahren keine Rolle, ob diese Menschen besser Deutsch können als mancher Spezialist, dass sie unsere rechtlichen Regeln besser können als mancher Volljurist einfach nur, weil sie dankbar sind hier leben zu dürfen, dies gerne gelernt haben bevor sie einen deutschen Pass bekamen. Es gibt eine ganze Menge solcher Menschen in unserem Land.

Je nachdem wo sie leben geht die Polizei und auch die Staatsanwaltschaft unterschiedlich mit ihnen um. Das beste Beispiel unserer Menschenverachtung sind die Morde aus rechtsradikalem Hintergrund welche lange als kriminelle Aktivitäten von Ausländern an Ausländer in der Statistik standen.

Und damit ist jede Statistik zum Thema schon mal reiner Diebstahl am Deutschen Volk. Das ist so lange keine Beleidigung, wie die Verantwortlichen nicht das Gegenteil beweisen. Denn die Verantwortlichen sind laut Grundgesetz dazu verpflichtet transparent zu handeln. Was vom Bundesverfassungsgericht in dem einen und auch dem anderen Zusammenhang bestätigt wurde.

So. Und dann habe ich Dir noch den einen oder anderen Link. Lese Dir die Seiten mal in Ruhe durch. Drucke sie ruhig aus um in der Schule darüber zu diskutieren. Gerade zu Religion gehören diese Seiten beachtet.

http://tinyurl.com/d84wu5u

dawala  11.04.2012, 19:20
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dawala  11.04.2012, 19:26
@dawala

http://tinyurl.com/7b9r58n

Diese Kriminalstatistik sieht schon auf den ersten Blick anders aus. Dass sie falsch ist kann ich gelassen feststellen. Alleine die Karlsruher Polizei weigert sich in manchem Fall auch nur Anzeige entgegen zu nehmen. Und nach Lust und Laune wird dann eine entgegen genommene Strafanzeige nur dann entgegen genommen, wenn der Sinn und Inhalt vom aufnehmenden Polizisten verändert werden kann nach eigenem Gutdünken.

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dawala  11.04.2012, 19:23

http://tinyurl.com/cmberga

Das Bundesland hat zur Thematik die längsten Erfahrungen. Fast alle Bundesländer sonst verweigern zu manchem Thema eine Erhebung.

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dawala  11.04.2012, 19:40
@dawala

Ich bin jetzt hier auf zwei Themenbereiche in Kürze eingegangen von sehr vielen.

Wie schwierig es schon ist, alleine zu einem so scheinbar leichten Delikt wie einem Wohnungseinbruch eine konkrete Aussage zu machen hoffe ich erschließt sich von alleine.

Was die Gewalt in Familie und an Kleinkindern angeht ist ein Themenkomplex, den wir noch immer nicht bereit sind in großen Teilen der Bevölkerung auch nur wahrzunehmen.

Bis heute liegt es im Ermessen eines Kinderarztes ob er oder sie einem Öffentlichen Organ meldet, wenn ein Kind krankenhausreif geschlagen wird. Selbstverständlich liegt es auch im Ermessen des Arztes welche Diagnose gestellt wird auch bei offensichtlichem Vorliegen eines Gewaltverbrechens gegen ein Kleinkind.

116 000

die europaweite Notrufnummer für vermisste Kinder, ist wohl tatsächlich auch in Deutschland nach langen und zähen Verhandlungen eingeführt worden. Wer weiß davon?

Die gesellschaftlichen Auswirkungen sollten durchaus nicht übersehen werden auch wenn Du "nur" nach Statistik fragst. Es geht immerhin darum, wofür Ihr später zahlen sollt.

http://www.psychotherapie-prof-bauer.de/

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dawala  11.04.2012, 19:40
@dawala

Ich bin jetzt hier auf zwei Themenbereiche in Kürze eingegangen von sehr vielen.

Wie schwierig es schon ist, alleine zu einem so scheinbar leichten Delikt wie einem Wohnungseinbruch eine konkrete Aussage zu machen hoffe ich erschließt sich von alleine.

Was die Gewalt in Familie und an Kleinkindern angeht ist ein Themenkomplex, den wir noch immer nicht bereit sind in großen Teilen der Bevölkerung auch nur wahrzunehmen.

Bis heute liegt es im Ermessen eines Kinderarztes ob er oder sie einem Öffentlichen Organ meldet, wenn ein Kind krankenhausreif geschlagen wird. Selbstverständlich liegt es auch im Ermessen des Arztes welche Diagnose gestellt wird auch bei offensichtlichem Vorliegen eines Gewaltverbrechens gegen ein Kleinkind.

116 000

die europaweite Notrufnummer für vermisste Kinder, ist wohl tatsächlich auch in Deutschland nach langen und zähen Verhandlungen eingeführt worden. Wer weiß davon?

Die gesellschaftlichen Auswirkungen sollten durchaus nicht übersehen werden auch wenn Du "nur" nach Statistik fragst. Es geht immerhin darum, wofür Ihr später zahlen sollt.

http://www.psychotherapie-prof-bauer.de/

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RealSausi  11.04.2012, 23:54

Denn vier von fünf Wohnungseinbrüche werden gar nicht aufgeklärt.

Das führt tatsächlich jede Statistik ad absurdum. Interessante Information.

Je nachdem wo sie leben geht die Polizei und auch die Staatsanwaltschaft unterschiedlich mit ihnen um.

Ich war 3,5 Monate, wie es im internen Sprachgebrauch hieß. der "Abschiebebeauftragte" eines Landkreises. Was ich in der Zeit an Menschenverachtung, Rechtsbeugung und Amtsmißbrauch erlebt habe, war unerträglich. Die Kollegen waren allesamt xenophob und aggressiv gegenüber "Ausländern".

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Ausländer begehen insgesamt auch im Verhältnis gesehen nicht mehr Straftaten als Deutsche. Von den 2010 rund 2.153.000 Tatverdächtigen waren rund 472.000 Nichtdeutsche, was einem Prozentsatz von 21,9 entspricht. Der Ausländeranteil in Deutschland liegt ungefähr auf gleichem Niveau. 1993 lag der Anteil der Straftaten durch Ausländer noch bei 33,6 %, obwohl der Ausländeranteil nur 15% betrug.

Auch entspricht der Prozentanteil in den jeweiligen Altersgruppen fast den der deutschen Straftäter. Nur bei den Erwachsenden gibt es prozentual mehr ausländische Straftäter. Die meisten Straftaten werden von Ausländern der östlichen Länder begangen, leider auch die schweren Straftaten. Z.B. liegt der Anteil im Sicherheitstrakt der Justizvollzugsanstalt Oldenburg bei ca. 75%.

Allerdings: In der Bevölkerungsstatistik werden nur in der Bundesrepublik Deutschland gemeldete Ausländer und Ausländerinnen erfasst, nicht hingegen Illegale (zwischen 500.000 und 1.500.000), Touristen, Durchreisende, Besucher, Grenzpendler und Stationierungskräfte.

Das hieße aber auch, dass man einen Zusammenhang zwischen nicht aufgeklärten Straftaten und o.g. Personenkreis herstellen müsste, und das ist nicht möglich.

Rein statistisch ja, aber meist sind es Randgruppen und nicht das maß der Dinge für die Beurteilung von Ausländern , auch ist ien Problem, dass unser Staat teilweise in der ehemaligen UDSSR so rosig dargestellt wird und als Wunderland abgetan, wenn die Leute dann hier sind kommen sie mit der knallharten Leistungsgesellschaft nicht zurecht und werden kriminell. So sollten die ganzen Goethe Institute den Staat nicht nur rosarot schildern sondern wie knallhart hier die Auslese in der Schule und guten Jobs ist. Dann entstände keine falsches Bild und die Leute welche dann herkommen und die schildernungen nicht zutreffen wäre nicht enttäuscht.