Sterben gesehen. Wie damit umgehen?
Guten Tag,
kürzlich war ich anwesend, als ein mir Nahestehender plötzlich verstarb.
Es war nicht abzusehen und kam so überraschend, und ich konnte nichts mehr für ihn tun.
Der Tod trat nach meiner Einschätzung nach dem Auftreten der ersten Anzeichen bis zum Tod schnell ein, der Anblick war von daher auch nicht belastend oder so.
Tage danach schien ich das gut weggesteckt zu haben.
Aber jetzt, es ist nun fast einen Monat her, kommen diese Bilder immer wieder. Teilweise nachts im Traum, aber auch am Tag.
Immer wieder sehe ich vor dem geistigen Auge, wie er stirbt, die letzten kleinen Bewegungen, der plötzlich leere Blick, das Aufhören des Herzschlags.
Dieser Anblick des „Entweichen des Lebens“ aus dem Körper hat mich scheinbar mehr mitgenommen, als ich es erst dachte.
Mir scheint es so, als wolle mein Hirn diese Szene verarbeiten und ruft sich deshalb diesen Moment immer und immer wieder in Erinnerung.
Nun die Frage:
Wie gehe ich am besten damit um?
Einerseits tröste ich mich damit, dass derjenige wohl offenbar einen schnellen und „angenehmen“ Tod hatte, andererseits sind die Bilder des leblos werdenden Körpers für mich belastend.
Hat jemand etwas ähnliches erlebt? Und/ oder hat jemand eine Idee, wie man damit am besten umgehen kann?
Besten Dank für eure Hilfe.
8 Antworten
Ja meine Mutter ist vor über 2 Jahren gestorben,das war ein dramatischer Tod auf den ich aber nicht näher eingehen möchte.Vielleicht solltest du denken das der Tod etwas ganz normales ist und es demjenigen wo auch immer er jetzt ist besser geht.
Ich geh mal davon aus,dass der Tod schon irgendwie erwartet wurde.Die Situation wäre sonst eine andere gewesen.
Der Tod ist eine der wesentlichsten Dinge in unserem Leben,die uns Angst machen.Segensreich sind die Jugendjahre,in denen man nicht darüber nachdenkt.Mit zunehmendenAlter wird er immer präsenter.
Du kannst es dir aussuchen,ob du dich viel damit auseinander setzen möchtest,oder ob du es lieber verdrängen möchtest.
Los wirst du wohl nicht mehr,das ist jetzt eine entscheidende Erfahrung in deinem Leben.
Es sollte aber helfen,viel darüber zu reden,dann merkst du,dass diese Erfahrung nicht allzu selten ist.In dieser oder anderer Form.
Das war scheinbar eine traumatische Erfahrung für dich, auch wenn du die Folgen erst jetzt so langsam bemerkst. Auch das ist aber normal. Bitte hol dir professionelle Hilfe (Psychotherapie, Seelsorge, Sorgentelefon etc.) und lass dich beraten, wie du am besten mit diesem Erlebnis umgehen kannst. Wenn du das nicht möchtest, kannst du auch (erstmal) mit einer Vertrauensperson darüber sprechen, das hilft oft schon sehr.
jemand etwas ähnliches erlebt?
Als ich zum ersten Mal einen Toten gesehen habe war ich 14. Danach kam ich während meiner Arbeit in Pflegeheimen, auf der Intensivstation und auf dem Rettungswagen noch mit vielen Sterbenden und Toten in Kontakt.
Das ist nicht schön und belastet einen. Aber nach einiger Zeit verblasst der Eindruck. Verschwindet jedoch nie ganz. Das ist okay und gehört zum Leben dazu.
Und/ oder hat jemand eine Idee, wie man damit am besten umgehen kann?
Akzeptieren, dass das nichts Schönes ist, akzeptieren, dass es belastet. Das Leben ist eben kein Ponyhof sondern es passiert eben auch Schlimmes
Die Belastung durch das von Dir Erlebte, wird im Laufe der Zeit immer mehr zurückgehen
Alex
Nicht darüber nachdenken.
Das ist das Leben.
Das ist der Weg. ;-)