Der Gedanke lässt mich nicht los?

3 Antworten

Yes yes yes, das haben viele heutzutage. Ich übrigens auch :)

Mitunter ein Grund, warum die Zeit so schnell vergeht, ist das Internet. Man ist nicht mehr so oft mit sich selbst beschäftigt, sondern ist immer abgelenkt und dürstet nach Informationen, Input und Unterhaltung. Je tiefer man in etwas drinsteckt, desto mehr vergisst man die Zeit. Es scheint so, als wäre wenig Zeit vergangen, aber tatsächlich ist viel mehr Zeit vergangen, als man annimmt. Das liegt daran, dass wenn man auf etwas konzentriert ist, einzelne Gegebenheiten, Ereignisse und generell "Dinge, die passieren", weniger im Gedächtnis verbleiben. Während man sich in der Konzentration von Punkt zu Punkt hangelt, denkt man ständig an den nächsten Punkt und wie man diesen erreicht, statt den Moment an sich in sich aufzunehmen. Ich formuliere mit Absicht so allgemein, denn das passiert einfach die ganze Zeit: Beim Essen am Handy, im Zug oder im Bus am Handy, beim Autofahren Musik und Radio, Videospiele, Serien auf Netflix, einfach überall.

Ein anderer Grund ist das Älterwerden. Meine Großmutter erzählt mir häufig, dass für sie die Zeit in ihrer Kindheit viel zu langsam vergangen ist, und im Alter immer schneller vergeht. Klar ist das irgendwo beunruhigend und angsteinflößend, ich kenne schließlich dieses Gefühl. Aber Tatsache ist, dass man die Zeit nicht aufhalten kann. Je mehr man daran denkt, dass die Zeit vergeht und der Tod näher rückt, desto weniger hat man eine Chance, die wertvolle Zeit, die man hat, dafür zu nutzen, um das beste aus sich und seiner Umgebung zu machen. Ich bin auch dabei, mich damit abzufinden und habe auch Gedanken wie: "Warum gehe ich arbeiten und will noch den Bachelor nachschieben, wenn ich am Ende eh verrecke?" oder "Wenn ich dann einmal tot bin, kräht eh kein Hahn mehr danach, was ich gemacht und geleistet habe. Warum bemühe ich mich also überhaupt?"

Versteh mich nicht falsch: Das sind Fragen, die bei jedem Menschen aufkommen und auf die wir alle eine Antwort suchen. Meine Antwort darauf ist folgende:

Dass die Zeit vergeht und das wir irgendwann alle sterben, kann man nicht schön reden oder sonst irgendetwas daran ändern. Es ist hart, aber wahr, es ist absolut, greifbar und völlig real. Unumstößliche Fakten. Aber der Mensch, der in sich geht und weißt, was ihn erfüllt und wie er da hin kommt, gehört zu den glücklichen Menschen. Der Mensch, der nach antworten auf die Fragen sucht, von denen er weißt, dass er sie beantworten kann, gehört auch zu den glücklichen. Der Mensch hingegen, der in sich geht und den Tod fürchtet, versucht eine Frage zu beantworten, die er nicht beantworten kann. Er fokussiert seine limitierten Ressourcen auf ein unlösbares Problem.

Wir müssen das Beste aus dem machen, was wir haben. Wir müssen das machen, was uns erfüllt. Manche Menschen gehen raus und machen Musik, andere Menschen gehen raus und töten andere und fügen anderen Leid zu. Aber wenn du es einfach einmal komplett nüchtern betrachtest und es nicht bewertest, dann gehören beide Menschengruppen zu den glücklichen, wie absurd und ekelhaft das auch klingen mag. Aber die Gruppe Menschen, die sich nur ständig vor dem Tod fürchtet, hat gar keine Chance, glücklich zu sein. Für diese Menschen vergeht die Zeit schneller, weil sie sich versuchen, von diesen Gedanken abzulenken, sich Hals über Kopf in alle möglichen Aktivitäten stürzen, von denen sie sich erhoffen, dass sie sie erfüllen, aber während dessen trotzdem denken, dass der Tod sie irgendwann einholen wird und es deshalb nicht genießen können.

Der Trick ist zu lernen, im Moment zu leben. Jede einzelne Tat und jedes einzelne Ereignis ist ein "atomares" (lat. für "einzeln vorliegend, nur einzeln vorhanden") Ereignis, das als solches geschätzt und respektiert werden soll. Beim Essen Handy weg, beim Autofahren aufs Fahren konzentrieren, beim Vögeln den Partner genießen und die Liebe (oder die Geilheit) in sich aufnehmen. Jedes Ereignis hat seine eigene Daseinsberechtigung und soll durch kein anderes "ergänzt" oder "manipuliert" werden. So bleiben alle Ereignisse in Erinnerung und die Momente werden länger. Außerdem muss man mit dem Tod abschließen. Es ist schwer, aber man muss irgendwie die Angst vor dem Tod besiegen. Wie? Keine Ahnung alter, ich bin selbst auf der Suche danach und hab selbst die Hosen voll vom Tod, ist einfach so. Aber das ist eine Frage, auf die kann es eine Antwort geben. Man kann die Angst besiegen, man muss es nur immer versuchen und schauen, welcher Weg zu einem passt.

Wenn man das nicht macht, ist die Konsequenz ein Leben in ständiger Angst und Verzweiflung, und die kurze Lebenszeit ist das einfach nicht wert.

Wünsche dir viel Erfolg auf deiner Suche! Bleib stark und lass dich von meinem Text nicht so f***en...

Ja, das haben viele Menschen.

Zurecht sobald man etwas zutun hat geht die Zeit unglaublich schnell vorbei.

Meine Meinung:

Es ist gut wenn wir darüber nachdenken wie schnell die Zeit vergeht, denn dadurch schätzen wir unsere Zeit viel mehr.

Ich hab das auch glaub ich. Ich habe dann so Momente in denen ich sozusagen ein leerer Körper bin und alles sich nicht echt anfühlt. Dieses Gefühl ist so komisch ich kann es nicht beschreiben

sniffroses 
Fragesteller
 05.03.2023, 22:37

ya genau irgendwie betrachtet man alles als außenstehender

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RoobyWoobyBooby  05.03.2023, 22:44
@sniffroses

Ich hab das oft so, als würde ich alles durch eine Glasscheibe sehen, alles ist ein Film, fühlt sich dumpf und "weit weg" an. Manchmal bekomme ich davon Panikattacken, aber in letzter Zeit habe ich sehr gut damit umgehen gelernt und die letzte Panikattacke ist fast ein Jahr her.

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