Steht im Koran, dass man die Nichtmuslime töten soll?
8 Antworten
Man muss die Jihadverse mit Kontext lesen. Es ging ja um die heidnischen Mekkaner, die die ersten Muslime aus Mekka vertrieben. Der Koran gibt Richtlinien zum Kriegführen, etwa zu den Fragen, wer kämpfen soll und ausgenommen ist (48:17; 9:91), wann der Krieg aufhören muss (2:192) und wie Gefangene behandelt werden sollen (47:4). In der 60. Sure steht in Vers 7 und 8:
7Vielleicht setzt Allah zwischen euch und denjenigen von ihnen, mit denen ihr verfeindet seid, Zuneigung! Und Allah ist Allmächtig. Und Allah ist Allvergebend und Barmherzig.
8Allah verbietet euch nicht, gegenüber denjenigen, die nicht gegen euch der Religion wegen gekämpft und euch nicht aus euren Wohnstätten vertrieben haben, gütig zu sein und sie gerecht zu behandeln. Gewiß, Allah liebt die Gerechten.
Selbst der berüchtigte "Schwertvers" hatte einen defensiven Offenbarungsgrund gehabt. Der Islamwissenschaftler Rainer Hermann erklärt:
Diese Theologen fordern, auch den jeweiligen Kontext im Koran zu berücksichtigen. So beziehe sich etwa Koran 9:5 nicht auf „Götzendiener“ im allgemeinen, sondern – wie Koran 9:7 erläutert – auf jene „Götzendiener“, die mittels eines Vertrags einen Bund mit den Muslimen geschlossen hatten, diesen aber einseitig brachen. Aus dem Kontext genommen, klingen einzelne Textstellen wie Tötungslizenzen. Dass sie das nicht sind, zeigt auch die historische Erfahrung: So sind in der Geschichte des Islam die Yeziden, die für die Muslime „Götzendiener“ sind, nie systematisch verfolgt worden; das geschieht erst heute.
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/der-koran-toetungslizenz-und-aufruf-zur-gewalt-13359933.html
Vers 6 und 7 derselben Sure:
6Und wenn jemand von den Götzendienern dich um Schutz bittet, dann gewähre ihm Schutz, bis er das Wort Allahs hört. Hierauf lasse ihn den Ort erreichen, wo er in Sicherheit ist. Dies, weil sie Leute sind, die nicht Bescheid wissen.
7Wie sollte es denn für die Götzendiener bei Allah und bei Seinem Gesandten einen Vertrag geben, außer (für) diejenigen, mit denen ihr bei der geschützten Gebetsstätte einen Vertrag abgeschlossen habt? Solange sie sich euch gegenüber recht verhalten, verhaltet (auch) ihr euch ihnen gegenüber recht. Gewiß, Allah liebt die Gottesfürchtigen.
Nirgendwo steht was von Töten. Mohammed hat das wahllose Töten von Unschuldigen verboten, solche Dinge stehen auch in der Überlieferung:
2653 - ... Anas, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
”Der Prophet, Allāhs Segen und Friede auf ihm, wurde über die grössten Sünden
gefragt, und er sagte:
»(Es sind): Die Beigesellung Allāhs (Širk), das Ungütigsein gegen die Eltern, die
Tötung eines Menschen und das falsche Zeugnis.« ...“
3015 - ... Ibn ‘Umar, Allāhs Wohlgefallen auf beiden, berichtete:
”Eine Frau wurde in einer Schlacht, die der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und
Friede auf ihm, unternahm, tot aufgefunden. Und der Gesandte Allāhs, Allāhs
Segen und Friede auf ihm, verbot das Töten von Frauen und Kindern.“438
Quelle: https://d1.islamhouse.com/data/de/ih_books/single/de_Auszuege_aus_Sahih_Al_Bukhari.pdf (S. 231 und S. 253)
Laut Sure 9:29 sollen die "Leute der Schrift" jedoch unterworfen werden. Dieser Vers wurde "offenbart", als die Arabische Halbinsel schon erobert war.
also das habe ich schon einmal in Aussagen des Koran gelesen.
Könntest du also im Koran selbst nachlesen und damit dort finden.
Du, laut dem koran werden alle als Muslime geboren deswegen kannst du auch nicht zum Islam konvertieren sondern nur zurückfinden (aus islamischer sich)
Lg Lina
Der Koran ist friedfertig.
Es tauchen aber immer wieder solche Aussagen auf:
Ibn Ishaq: 992 – „Bekämpft jeden auf dem Weg Allahs und tötet diejenigen, die nicht an Allah glauben.“
Definitiv: Nein!!!
Der Koran befiehlt nicht, Nichtmuslime einfach so zu töten. Im Gegenteil, er betont Frieden, Gerechtigkeit und Toleranz. Viele Verse werden aus dem Kontext gerissen und missverstanden.
„Es gibt keinen Zwang in der Religion.“ (Koran 2:256)
Das bedeutet: Niemand darf zum Islam gezwungen oder aus Glaubensgründen angegriffen werden.
„Und wenn sie sich dem Frieden zuneigen, dann neige dich ihm auch zu und vertraue auf Allah.“ (8:61)
Das bedeutet: Der Islam fördert Frieden, wenn die andere Seite nicht feindselig ist.
Ja, es gibt Verse über Krieg, aber sie haben einen spezifischen Kontext:
Sie beziehen sich auf Verteidigung gegen Angriffe.
Der Koran erlaubt es, sich gegen Unterdrückung zu wehren, aber nicht, Unschuldige zu töten.
„Und kämpft auf dem Weg Allahs gegen diejenigen, die euch bekämpfen, doch überschreitet nicht die Grenzen. Wahrlich, Allah liebt nicht die Übertreter.“ (2:190)
Das bedeutet: Muslime dürfen sich nur gegen Angriffe verteidigen, aber nicht übertreiben oder Unschuldige schaden.
„Wenn sie aber aufhören (zu kämpfen), so gibt es keine Feindschaft, außer gegen die Ungerechten.“ (2:193)
Das bedeutet: Sobald der Feind den Kampf beendet, soll auch der Muslim den Kampf einstellen.
Was ist mit „Tötet die Ungläubigen, wo ihr sie findet“ (Sure 9:5), den Vers, den viele anbringen?
Dieser Vers spricht über eine spezifische historische Situation, als einige heidnische Araber die Muslime verraten und Verträge gebrochen hatten.
Er gilt nicht allgemein für alle Nichtmuslime!
Der Koran spricht oft über bestimmte Ereignisse zur Zeit des Propheten Muhammad.
„Wenn sie aber bereuen, das Gebet verrichten und die Abgabe entrichten, dann gebt ihnen den Weg frei.“ (Sure 9:5, direkt nach dem umstrittenen Teil)
Das bedeutet: Es geht um Menschen, die die Muslime verraten hatten – nicht um alle Ungläubigen.
Der Koran schützt das Leben aller Menschen:
„Wer ein Leben tötet, so ist es, als hätte er die ganze Menschheit getötet.“ (5:32)
Das bedeutet: Töten ist im Islam eine riesige Sünde, es sei denn, es ist in Selbstverteidigung oder als Strafe für Mord oder Verbrechen.