Sprudelwasser einfrieren?

7 Antworten

Wenn man das mit Haushaltsmitteln macht: Nein.

Im gefrorenen Eis löst sich viel weniger CO₂ als im flüssigen Wasser, während des Einfrierens gast das CO₂ daher aus und verschwindet. Wenn das Einfrieren schnell erfolgt, bleiben einige Blasen der ausgegasten CO₂ im Eis eingeschlossen, macht das Eis trüb.

Mit einem Druckbehälter könnte man erreichen, dass das CO₂ nicht verschwindet, sondern im Behälter bleibt. Man müsste aber nach dem Wiederauftauen lange warten, bis sich das gasförmige CO₂ wieder gelöst hat. Man sollte zu Versuchsbeginn in dem Druckbehälter auch nicht Luft haben, sondern CO₂ im Gleichgewicht (also Überdruck) mit dem gelösten.

Der Druckbehälter muss Platz haben für die Ausdehnung des Wassers beim Gefrieren und noch etwas mehr für das unter Druck stehende CO₂.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hängt vom Prozess ab. Gedankenexperiment:

Wenn ich es langsam in einem ausreichend druckfesten (!) Behälter einfriere, langsam wieder auftaue, dann bleibt die Kohlensäure auch nach diesem Zyklus in Lösung. Ergo: Volles Sprudeln. ggf. fallen aber gelöste Mineralsalz aus, was den Geschmack verderben dürfte.

Bei schlagartigen Einfrieren würde, so befürchte ich, soviel Energie ins Gefüge eingebracht, dass entweder mit der Zeit durch Rekristallisation oder beim Kristallieren in der Auftauphase das amorphe Gefüge der Lösung verloren geht. Also weniger Sorudel zurück bleibt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich kann Dir zwar nicht genau sagen warum, aber es verliert seinen Großteil an Sprudelkraft. Und schmeckt dann nur noch wie tausend mal geschütteltes Sprudel.

Experiment Teil 1: Flasche mit Sprudel einfrieren

Ob sich ein abgestandenes Getränk mit Eiswürfeln aus Kohlendioxid haltigem Wasser wieder aufsprudeln lässt, kann man ganz einfach im Experiment ausprobieren: Man nehme eine ungeöffnete Sprudelwasser-Flasche und lege sie einige Stunden ins Eisfach – damit sie nicht platzt, verwenden wir eine PET- statt einer Glasflasche.

Wie aus Sprudelwasser Eis wird

Je kälter das Wasser im Eisfach wird, desto mehr Kohlendioxid löst sich zunächst darin. Sobald sich jedoch Eiskristall-Gitter bilden und aus dem Wasser ein Festkörper wird, ist keine Löslichkeit des Kohlendioxids mehr gegeben. Das CO2 findet in der Kristallstruktur keinen Platz und wird aus dem gefrierenden Wasser verdrängt. Es sammelt sich schließlich als Gas am oberen Rand der Flasche. Da diese im Gefrierfach aber von allen Seiten gekühlt wird, kann der Weg nach oben für das Kohlendioxid bereits durch eine Eisschicht versperrt sein. Dadurch werden einige Gasblasen mit in den Eis-Festkörper eingeschlossen.

Experiment Teil 2: Flasche auftauen

Nach einigen Stunden holen wir die gefrorene Flasche aus dem Gefrierfach und trennen sie mit einem scharfen Messer auf. Aus dem Eis schlagen wir einen Brocken heraus und geben ihn in das abgestandene Getränk. Und siehe da: Der Eiswürfel fängt an zu sprudeln wie eine Brausetablette. Trinkt man von dem Wasser, schmeckt es genauso laff wie vorher. Nach dem Auftauen ist nur das wenige CO2 aktiv, das in CO2-Blasen im Eis "gefangen" war. Beim normalen Sprudel ist aber jede Menge CO2 im Wasser gelöst!

Warum der Eiswürfel sprudelt

Da der Eiswürfel in dem abgestandenen Getränk langsam taut, werden die eingeschlossenen Gasblasen wieder freigesetzt. Das nehmen wir als kurzzeitiges Sprudeln wahr. Eisklumpen, in denen mehr Kohlendioxid-Blasen eingeschlossen wurden, sprudeln länger. Das Gas hält sich allerdings nicht in dem umgebenden Wasser, sondern steigt an die Oberfläche.

Warum das schale Wasser nicht zu Sprudelwasser wird

Wieviel Kohlendioxid sich in Wasser löst, hängt von der Temperatur und dem Druck der Umgebung ab. Bei normalem Umgebungsdruck wird nur eine minimale Menge des freigesetzten Kohlendioxids im Wasser bleiben, der Großteil entweicht sofort in die Luft.

Oft ist beim Sprudel von "Kohlensäure" die Rede. Nach unseren Recherchen ist diese höchst instabil und zerfällt in kürzester Zeit wieder. Dabei bleiben unter anderem Wasserstoff-Protonen übrig. Sie senken den pH-Wert in der Umgebung der Geschmackszellen und sind für den sauren Charakter verantwortlich. Beim Sprudel sorgt aber auch das im Wasser gelöste CO2 direkt für ein Prickeln auf der Zunge, weil es dort entsprechende Rezeptoren aktiviert. Fazit: Beim Sprudel schmecken wir sowohl das sprudelnde CO2 als auch die Protonen der Kohlensäure. Von beidem ist im Eisklumpen fast nichts mehr vorhanden. Wenn das Mineralwasser nicht mehr sprudelt, ändert sich also auch der Geschmack.

Quelle: https://www1.wdr.de/wissen/mensch/gefrorenes-sprudelwasser-100.html

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Grundsätzlich: Ja! Allerdings müsste der Sprudel in ein Behältnis umgefüllt werden, das bruchfreie Ausdehnung zulässt! Schmecken tuts aber nicht mehr so dolle...

das einfrieren einer geschlossenen flasche mit sprudel/mineralwasser ist gefährlich, die flasche wird bersten.

offen löst sich die kohlensäure vor dem einfrieren; also: nein.