Spicken in einer Arbeit - Gut oder schlecht?
Hey Leute,
Das hier ist jz. mal eine reine Interessen Frage.
Bitte stimmt ab, was ihr vom spicken in der Arbeit (Schule) haltet...
Aber beachtet folgendes:
Ich finde, dass Spicken in einer Arbeit komplett legitim sein sollte, da der Schüler im späteren Berufsleben (nicht Berufsschule) auch nachgucken kann, wenn er mal etwas nicht weiß. Wieso sollte man dann nicht auch das gelegentliche nachgucken in einer Arbeit/Klausur erlauben?? Man sollte zwar bedenken, dass man bei einer kompletten Spick Erlaubnis, sozusagen das Lernen abnehmen würde, was ich keinesfalls unterstütze, aber man könnte so einen Spicker ja kontrollieren und prüfen, dass der Schüler nicht alles auf dem zettel stehen hat, da sonst eine Arbeit/Klausur überflüssig wäre.
Was denkt ihr?
MFG Styler9000
13 Stimmen
9 Antworten
Ich bin der Meinung, dass man einfach für sich wissen sollte, in welchem Maß man das abgefragte Wissen brauchen kann, was natürlich kein Freibrief für alle Faulpelze sein soll, nicht mehr zu lernen.
Ich jedenfalls habe die Erfahrung gemacht, mir am Gymnasium sehr viel unnützes Wissen angeeignet haben zu müssen, von dem ich schon wusste, dass ich es nie wieder brauchen werde (Bsp: die chemischen Vorgänge der Fotosynthese zu erklären).
Das würde mit einer teilweisen Erlaubnis zwar niemals funktionieren, aber der Gedanke ist interessant :)
Spicken sollte verboten sein und entsprechend sanktioniert werden wenn man erwischt wird
Aber
Ich geb dir recht, dass einige Lehrer Klausuren ausschließlich aufs stumpfe auswendig lernen fokussieren. Hier lernt man lediglich unnötige Dinge für das kurzzeitgedächnis die man nie wieder braucht und am nächsten Tag alle vergessen hat.
Hier liegt das Problem aber nicht am spicken sondern an den unfähigen Aufgaben.
Es gibt auch Dinge die muss man einfach lernen jedoch erlebe ich mehr und mehr dass die eigentliche Arbeit, die auch aufgrund der Digitalisierung im Vordergrund stehen sollte und in Zukunft mehr gefragt denn je sein wird vernachlässigt wird.
Man sollte also richtige Aufgaben stellen und spicken so unnötig oder überflüssig machen. Die 3 wichtigen Sachen durch auswendig lernen, die man sich auch nach der Klausur behält kann man dann auch einfach lernen.
Spicken an sich ist trotzdem "Wettbewerbsverzerrung" und Unfair. Eine Legalisierung würde das Problem nicht lösen und nicht die Ursachen bekämpfen sondern dieses falsche "lernen" sogar noch fördern. Gute arbeiten sind ohne Spicker zu bewerkstelligen.
Da wir aber leider noch nicht an dem Punkt sind wird auch weiter gespickt werden. Wer solls den Schülern übel nehmen?
Ich finde das tatsächlich eine schwere Frage. Ich habe bei manchen schweren Klausuren früher gespickt, die Spicker aber nie angeguckt. Mir hat das Gefühl geholfen, zur Not nachgucken zu können, da ich mich so sicherer fühlte.
An sich finde ich es gut, dass Schüler den Kram lernen müssen, in der Uni habe ich Koffer-Klausuren erlebt (Klausuren wo man alles oder bestimmte Sachen mit rein nehmen darf) und diese waren immer viel schwerer und Zeitlich nie zu schaffen. Daher fand ich sie noch nerviger und es gibt trügerische Sicherheit, denn Zeit zum nachgucken hat man einfach nicht.
Zudem schadet es auch nicht zu lernen, Sachen zu lernen. Ok, ich bin da ein schlechtes Beispiel, da ich über hören lerne und mir Zettel eh nie was gebracht haben, daher habe ich tatsächlich viele Arbeiten ohne zu lernen (nur mit dem im Unterricht gehörten) geschrieben.
Die Frage wäre, wenn man es erlaubt, wo man die Grenze zum nicht erlaubten ziehen will, da jeder Mensch anders Tickt und andere Sachen braucht. Zudem ist es ein unglaublicher Zeitaufwand, dies zu kontrollieren.
Zudem kann der eine dann Glück haben und genau das Thema der Arbeit aufgeschrieben haben, ein anderer hat Pech und hatte das andere Unterthema gewählt, damit bestraft man die Pechvögel, die das falsche gelernt haben, noch zusätzlich.
So haben mir z.B. erlaubte Formelsammlungen auch nichts gebracht, da ich mathematisch begabt bin und die Formeln eh auswendig konnte, wenn ich sie oft genug benutzt habe. Da hätte ich mir lieber Hilfen in Fremdsprachen gewünscht oder für die Rechtschreibung und Kommasetzung.
Daher komme ich für mich zu dem Schluss, dass es weiter verboten sein sollte. So komplex sind die Inhalte nicht, die kann man lernen.
Viel mehr sollte man die Noten wieder so gestalten, dass es normal ist eine 3 zu erreichen und auch 2er und 4er noch akzeptiert werden. Denn ich bin erst wenige Jahre aus der Jahre und kann sagen: Wer ne 3 hatte war schlecht, ab 4 war es schon ein Weltuntergang für viele Eltern. Dann hätte man auch mehr Spielraum, als wenn gefühlt 70% der Klasse eine 2 haben.
Dann müsste man auch weniger Spicken, wenn es wieder akzeptierter wäre, einfach nicht alles zu können oder in dem Moment zu wissen.
Super Frage!
Ich habe gerade ein Buch über Lernprozesse gelesen und darin steht, dass die Erstellung guter Spickzettel bereits ein Lernprozess ist. Es macht zum Beispiel keinen Sinn, alle mögliche Formeln usw. auswendig zu lernen. In Physik und Mathematik ist Verständnis wichtiger als auswendig kennen. Darum meine Meinung:
- Dort wo Gedächtnisleistung wesentlich ist für den Lernerfolg (zum Beispiel Wörter im Sprachunterricht) sind Spickzettel mit Recht verboten.
- Dort wo Durchblick und Verständnis wesentlich sind für den Lernerfolg (Mathematik, Physik, Technik, Biologie) sind Spickzettel durchaus produktiv. Diese Spickzettel müssen gewissen Anforderungen entsprechen und offen geführt werden.
Dennoch sind die Argumente von @number11 und den anderen "Orange" Antworten sehr wohl überlegenswert.
Im späteren Berufsleben wird v.a. erwartet, dass Du Verantwortung für Deine eigene Leistung übernimmst. Dazu gehört halt das Training in der Schule, Dich allein auf Prüfungen vorzubereiten und sie auch alleine zu bestehen.
Spicken ist was anderes als Nachschlagen. Denn der faule Schüler profitiert dann davon, dass sich ein anderer die Zeit mit Lernen rumgeschlagen hat, während er selbst die Nacht durchgezockt hat, um es mal hart auszudrücken. Es geht hier nicht drum, dass man keine Hilfsmittel zu Rate ziehen soll, sondern darum, dass man nicht andere Leute ausnutzt. Das wird im Berufsleben nämlich auch gar nicht gern gesehen-