Sperr- und Durchlassungsspannung einer Diode

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist eine weit verbreitete Standarddiode. Die 1N400x Reihe hat immer 1A maximalbelastung und alle Eigenschaften sind weitgehend identisch, außer der Sperrspannung. Je höher die Zahl, desto höher die Sperrspannung. Die Diode mit der höchsten SPerrspannung ist dann die 1N4007.

Früher gab es heftige Preisunterschiede, im Elektronik Einzelhandel werden die meisten Diode nicht mehr bevorratet da viele Typen das gleiche kosten und es so nicht lohnt die "kleinen" auf Vorrat zu haben. Meistens bekommt man nur noch die 1N4004 und die einen cent teurere 1N4007.

Vorwärts leitet eine Siliziumdiode ab 0,7V und lässt ab da Strom durch. Dabei "klaut" die immer um 0,7V, das ist ein ziemlich konstanter Spannungsfall an der Diode immer wenn Strom fließt. Daher kommt auch die thermische Maximalbelastung zustande, denn jedes Ampere erzeugt etwa 0,7W Verlustleistung.

Solange Du also nicht mehr als 1A durch diese Diode leitest und dich die 0,7V Spannungs"verlust" nicht stören, kannst Du die einsetzen.

"Rückwärts" sperrt jede Diode erst mal, bis eine bestimmte Sperrspannung erreicht ist, dann öffnet die Diode und wird durch die schlagartig frei werdende hohe Verlustleistung zerstört. Bei der 1N4001 passiert das ab 50V, bei der 1N4007 ab 1000V. Da Du mit 12V arbeitest bist Du auch bei der 1N4001 weit von dieser Spannung entfernt.

Du kannst sogar die "Feld- Wald- und Wiesendiode" 1N4148 verwenden wenn Du dauerhaft unter 200mA bleibst (450mA spitzenstrom). Die ist nämlich billiger weil ein Gurt mit 100 Stück ist sehr günstig zu haben. Auch nehmen die weniger Platz weg und sind ideal für irgendwelche (Leistungsarme) Steuersignale. Vor allem reagieren (öffnen und schließen) die viel schnellder als die "dicken" Gleichrichterdioden wie die 1N400x.

Brauchst Du richtig starke Dioden, dann nimm die gut erhältliche P600. Die hält extreme Ströme aus.

Dieser Satz ist nur die halbe Wahrheit:

"Rückwärts" sperrt jede Diode erst mal, bis eine bestimmte Sperrspannung erreicht ist, dann öffnet die Diode und wird durch die schlagartig frei werdende hohe Verlustleistung zerstört.

Im Messautomaten werden Si-Dioden rückwärts mit einem Konstantstrom von einigen µA betrieben und die abfallende Spannung zur Charakterisierung gemessen. Dabei wird die Si-Diode nicht zerstört. Bei Leuchtdioden sollte man diese Art der Sperrspannungsmessung aber nicht anwenden. Die Dioden werden vorgeschädigt.

0
@jorgang

Natürlich gibt es Z-Dioden und man kann auch normale Dioden "missbrauchen". Tatsächlich nutzte man früher Dioden im "Durchbruchsbereich" als Rauschgeneratoren die dann als Zufallsgeneratoren oder für akkustische Messungen verwendet wurden.

Legt man aber einfach so Strom an, ist die Verlustleistung (da nicht begrenzt) sofort so hoch, dass die Diode kaputt geht.

Nur in Spezialfällen und dann auch nur mit entsprechenden Fachwissen sollte man Dioden (falls keine Z-Diode) so missbrauchen. Und die Fragestellung lässt vermuten, dass hier Grundwissen gebraucht wird und kein Expertenwissen für absolute Sonderfälle.

0

klar lässt sie 12V in eine Richtung durch (halt um ca. 0,7V weniger, den Spannungsabfall an der Diode). 50V ist die Spannung, die die Diode max. in Sperrrichtung aushält

Super Antwort, dankeschön :)

0

Wenn mit der Diode 12V AC gleichgerichtet werden und diese Schaltung kapazitiv belastet wird, dann ist im ungünstigsten Fall die in Sperrichtung anliegende Spannung periodisch fast 34V.

Siehe auch "kapazitiv belasteter Gleichrichter".

LG

0

Du kannst sogar 1000 V durchlassen! Die Mindestspannung ist 0,7 V.