Sozialverhalten - Beobachtung in der Kinderkrippe

6 Antworten

Definiert werden müssen Beobachtungsziel (soziale Interaktion), Beobachtungszeitraum und Situation: Uhrzeit (von-bis), Aktivität (Freispiel, Essensituation, Morgenkreis...), Beteiligte, eventuell Besonderheiten.

Eine Beobachtung beschreibt nur, was das Kind tut. Heißt z.B. "Oskar beobachtet Anton beim Turmbauen und reicht ihm 2x einen Baustein, den Anton ablehnt. Dann wirft Oskar den Turm um" anstatt: "Oskar ist frustriert, weil Anton ihn beim Turmbauen nicht mitmachen lässt und wirft deshalb den Turm um". Letzteres wäre bereits eine Bewertung, die in einer Beobachtung nichts verloren hat.

In der sozialen Interaktion beobachtet man: - Spielt das Kind allein? - Spielt das Kind mit anderen? - Welche Spielpartner wählt es? - Bevorzugt es bestimmte Spielpartner? - Spielt es mit bestimmten Kindern nicht? - Von wem geht der Impuls zum gemeinsamen Spiel aus? - Wie verhält es sich in Konflikten? ....

Vergleichbare Fragestellungen gelten auch für den Umgang mit den Erziehern, welcher ebenfalls zum Sozialverhalten gehört.

Du kannst überlegen, wie du die Beobachtung machen willst.

Es gibt die teilnehmende und die nicht- teilnehmende Beobachtung. Teilnehmend bedeutet, dass du im Geschehen mit den Kindern aktiv dabei bist und währenddessen, das gewählte Kind beobachtest. Nicht Teilnehmend demnach, dass du außenvor bist und nicht in das Geschehen eingreifst. Ich würde letztere Variante nehmen, da du so mehr Zeit hast dir auch wirklich Notizen zu machen,

WIchtig ist es bei der Beobachtung, wie in den Kommentaren schon erwähnt:

  • sachlich und wertfrei bleiben
  • so detailliert wie möglich (einzelne Handlungschritte)

Eigentlich gehört es zu den Aufgaben deiner Anleitung mit dir zu besprechen wie eine Beobachtung geschrieben wird bzw. hättet ihr in der Schule darüber sprechen müssen bevor euch diese Aufgabe gestellt wird. Wichtig ist neben der Zeitangabe, Datum Namen, Alter des Kindes, auch das Wo (in welchem Raum), mit Wem, Wann z.B. in der Freispielphase oder in einem gezielten Angebot. Normalerweise habt ihr in der Kita auch ein Beobachtungsprotokoll wo aufgeführt ist was gefragt ist. In einer Beobachtung darfst du das Verhalten nicht bewerten und Handlungen des Kindes nicht interpretieren. Wenn du z.B. meinst das Kind schaut aus dem Fenster, dann interpretierst du aus dem was du siehst- du weißt es aber nicht! Es kann genauso gut sein das er nur ,,in die Ferne schaut", vor sich hinträumt. Auch wörtliche Rede gehört nicht in die Beobachtung. Lass dir Beobachtungen deiner Kollegen zeigen, sprech an das du Hilfe bei der Aufgabe brauchst. Du kannst auch einen Leitfaden zur Beobachtung von Kindern im Inet finden.

Ich bin zwar Laie, würde aber denken, daß schlicht und ergreifend "Sozialverhalten" beobachtet und beschrieben werden soll.

Also: spielt das Kind mit anderen oder alleine? Wie verhält es sich im Streit? Tut es auch mal was für andere (Tisch decken, bei schwierigen Aufgaben helfen etc.)? Nimmt es Regeln an?

Zumindest sind das immer die Punkte, die bei Elterngesprächen angesprochen werden, wenn es um Sozialverhalten geht.

Elpida89  28.02.2013, 17:42

Da hast du recht, aber diese Punkt ergeben sich aus Situationen, welche bewusst beobachtet werden. Beobachtungsprotokolle sollten deswegen auch von Zeit zu Zeit angefertigt werden, damit die Aussagen eine Begründung haben. So ist es zumindest in der Pädagogik vorgesehen. Und da ich vermute diejenige hat die Aufgabe von der Schule oder Ausbildung, wird auch ein genaues Beobachtungsprotokoll verlangt sein. Alles andere wäre eine Einschätzung bzw. Deutung.

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Such erstmal (aus einem Fachbuch) heraus, was altersgemäß für die soziale Entwicklung eines Kindes in diesem Alter ist! Man kann nämlich von einem zweijährigen Kind zum Beispiel nicht erwarten, dass es lange und ausgiebig mit anderen Kindern spielt und seine Sachen bereitwillig teilt etc.

Elpida89  28.02.2013, 22:09

Das sollte sie erst nach der Beobachtung bei der Deutung machen, sonst ist es keine Beobachtung, sondern ne Einschätzung

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