Welche Angebote kann ich zu einer gerichteten Beobachtung machen?

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Für den motorischen Bereich könntest du eine Art Matrioschka-Spiel basteln - du fängst mit einem Karton mit Deckel an und packst andere Behälter hinein, die immer schwerer zu öffnen sind - einen Karton, bei dem die "Laschen" ineinandergesteckt sind, eine Tasche mit Reiß- oder Klettverschluss, einen Kissenbezug mit Knöpfen, ein Glas mit Schraubdeckel, ein Schmuckkästchen mit "Klappverschluss",  ein verknotetes Tuch, das Innenleben von einem Ü-Ei usw.

Du kannst ihm ja eine kleine Belohnung in der innersten Verpackung versprechen - ein Spielzeug oder was zum Naschen.

Passende Fragen wären, was er kennt und was neu für ihn ist, wie er mit neuen und bekannten Dingen umgeht, ob er erst überlegt oder einfach ausprobiert, ob er eher grob- oder feinmotorisch an die Sache rangeht usw.

Natürlich kannst du in diese Übung auch viele andere Bereiche einbauen: wenn du ihn fragst, was er da macht, woher er etwas kennt oder was normalerweise in die jeweiligen Behälter gehört, kannst du auch seinen Wortschatz und seine Ausdrucksweise prüfen.

Und erfährst zudem einiges über die Familie...

Wenn du ihm richtig "schwierige" Aufgaben gibst, testest du auch sein Durchhaltevermögen, seinen Umgang mit Frust, seine sozialen Kompetenzen - bittet er um Hilfe, versucht er es alleine, wird er aggressiv oder gibt er einfach enttäuscht auf.

Kann er Anweisungen befolgen, die du ihm nur verbal gibst? Kann er dir etwas nachmachen, wenn du es vormachst? Kannst du Dinge mit ihm gemeinsam machen?

Eine Aufgabe für den sprachlichen Bereich wäre, ihm ein paar Comic-Bildchen/ einfache Zeichnungen zu geben, und ihn zu bitten, sie zu einer Geschichte zusammenzulegen. Und die dann zu erzählen...

Für den emotionalen Bereich kannst du Smileys (oder eben andere Gesichter) nehmen und mit ihm darüber sprechen, was sie bedeuten (Tränen = Angst, aufgerissener Mund und große Augen = Überraschung usw.). Du kannst fragen, ob es ein gutes oder ein schlechtes Gefühl ist, wann man sich so fühlt, warum man sich so fühlt usw.

Du kannst ihm ein lustiges Gedicht oder ein neues Lied beibringen, vielleicht mit dazugehörigen Gesten oder Bewegungen.

Einen kleinen "Zaubertrick" einstudieren, den man ein paar mal üben muss.

Usw.

Danke für die super Idee mit der "Matroschka". Werde das so in der Art machen wie du mir das vorgeschlagen hat. Meine Mentorin sagt ich soll es am besten schön in einer Geschichte verpacken. Den Junge den ich beobachte mag sehr die Minions. Hast du da vielleicht auch noch eine kleine Anregung für mich?

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