Sollten Christen eher links oder rechts sein?
Ich denke links.
9 Antworten
Nun, Christen sollten sich nicht allein durch politische Labels wie „links“ oder „rechts“ definieren lassen, sondern ihr Handeln und Denken an christlichen Werten ausrichten. Diese Werte beinhalten Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Solidarität und den Einsatz für die Schwachen. Ob eine politische Richtung diese Werte gut umsetzt, hängt von den konkreten Programmen und Handlungen der Parteien ab.
„Links“ betont oft soziale Gerechtigkeit, den Schutz von Benachteiligten und Gleichheit. Das wird meistens sehr gut mit christlichen Prinzipien übereinstimmen. „Rechts“ legt mehr Wert auf Tradition, Familie und Eigenverantwortung. Auch das können wichtige Themen im Glauben sein. Doch der christliche Maßstab ist immer ganz klar: Was dient wirklich der Nächstenliebe und dem Gemeinwohl?
Das Problem mit der konservativen, rechten Ausrichtung ist oft, dass Tradition und Eigeninteressen über alles andere gestellt werden. Das kann sehr schnell unbemerkt zu purem Egoismus führen. Vor allem, wenn soziale Gerechtigkeit, Solidarität oder der Blick auf die Schwachen dabei auf der Strecke bleiben.
Jesus hat genau das Gegenteil vorgelebt. Er hat Menschen in den Mittelpunkt gestellt, nicht eigennützige politische Bestreben. Wer christlich denkt, sollte offen, mitfühlend und bereit sein, seine Komfortzone zu verlassen, um anderen Benachteiligten zu helfen. Deshalb hat Jesus immer Demut und Bescheidenheit so sehr betont und seine Anhänger dazu aufgefordert, sich von Geld und Besitz so weit wie möglich loszulösen. Ein rein konservatives Festhalten an „alten Werten“, das nicht mehr hinterfragt, ob diese überhaupt für alle Menschen gerecht und menschenwürdig sind, passt da oft nicht wirklich rein.
Klar, nicht alles „Rechte“ ist automatisch schlecht, genauso wie nicht alles „Linke“ perfekt ist. Der Kern bleibt aber: Christen sollten sich nicht von Egoismus, sondern von selbstloser Liebe und Gerechtigkeit für alle Menschen leiten lassen. Und das lässt sich oft bei konservativen Ansätzen schwer wiederfinden, während es bei progressiven, liberalen Ansätzen viel eher in den Fokus gerückt wird.
Man sollte sich politisch als Christ da einordnen, wo es die meisten Übereinstimmungen mit dem Wort Gottes und der Bibel gibt. Ob das Label dann links oder rechts heißt, spielt keine Rolle, da es ausschließlich auf die Inhalte ankommt. Positionen, die sich fundamental gegen Gottes Wort richten, sind daher keine Option.
Phil 3,20 Denn unser Bürgertum (politeuma) ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten,
"politeuma" lt Wikipedia: Nach Aristoteles sind unter Politeuma alle Bürger des Staatswesens, der Politeia, zu verstehen, die an den Entscheidungsorganen und damit vorrangig an der Volksversammlung und den Gerichten teilnehmen – also die „Aktivbürgerschaft“.
Durch meine zweite Staatsbürgerschaft (die himmlische) bin ich nicht unbedingt aufgefordert hier auf der Erde in die Politik einzugreifen.
Im demokratischen Spektrum, von den extremistischen Rändern mal abgesehen, findet man überall christliche Positionen bzw. Wertevorstellungen. Soziale Gerechtigkeit ist eher Thema im linken Spektrum, Verbot der Abtreibung in Anlehnung an das 5. Gebot eher im rechten Spektrum.
Links oder Rechts ist die Gesäßgeografie der Parlamente... ich denke, da passt das Christentum nicht rein... aber natürlich ist das Christentum politisch... das Eintreten für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung... für soziale Gerechtigkeit, für Menschen in Not, auf der Flucht... da muss jeder sehen, wie man das politisch umsetzt...