Sollte es keine Milliardäre mehr geben?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Nein, das ist eine schlechte Idee 47%
Ja, ich finde die Idee gut 41%
Unentschieden/ Andere Meinung 12%

8 Antworten

Nein, das ist eine schlechte Idee

Harte Grenzen sind hier nicht der richtige Weg und Vermögen an sich sollte nicht der Maßstab sein zumal es ja mesitens Werte sind, die obejektiv ja nicht zu ermitteln sind, bzw. nicht unbedingt so zahlbar wären weil sin Anlagen stecken.

Zielführender wäre es die Kapitaleinkünfte mindestens mal so wie Arbeitseinkommen zu besteuern und Steuerflucht möglicht zu verhindern, dann ergibt sich der Rest von selbst.

Unentschieden/ Andere Meinung
  • Das funktioniert in dieser Form schon allein deshalb nicht, da das Vermögen dieser Menschen nicht in Goldtalern auf einem Haufen liegt wie bei Dagobert Duck. Da steckt eine ganze Menge in Immobilien und Beteiligungen, und da sind die Besitzverhältnisse nicht so einfach rauszurechnen - zumal die entsprechenden Investitionen dann auch zum Stillstand kämen. Oder das Vermögen steckt in einer Familienstiftung fest, die lediglich gewisse Summen auszahlt - auf das Stiftungskapital selbst hat niemand Zugriff, auch nicht der Staat.
  • Milliardäre können sich den Ort aussuchen, an dem ihr Vermögen gerechnet wird. Und viele Staaten würden uns was husten, wenn wir ankämen, um sie zu solchen Gesetzen zu zwingen.

Mir scheint ein gewisser moralischer Druck, sich an stärker gesamtgesellschaftlichen Aufgaben zu beteiligen (wie Gates oder Musk dies bereits tun) sinnvoller und auch langfristig von mehr Nachhaltigkeit, da schlussendlich freiwillig.

Ja, ich finde die Idee gut

Immer das gleiche Argument, dass die Reichen ja hart dafür arbeiten, Risiken eingehen und das auch belohnt sein soll. Ja. Aber das hat auch Grenzen.

Denn wofür steht denn eigentlich Geld? Für einen Gegenwert. Früher war das eine Dienstleistung in Form von Arbeit für X Stunden oder Ware. Und heute? Schöpfen wir Geld buchstäblich aus dem Nichts. Man leiht sich Geld, zockt in irgendeiner Weise damit und mit etwas Glück oder Wissen vermehrt man den Einsatz, zahlt den Kredit zurück und wiederholt das unendlich lange. Da steht aber nirgends ein solider Wert dagegen.

Es ist mit normaler Arbeit schlicht nicht möglich, Milliarden anzuhäufen. Der typische Arbeitnehmer kann mit einem schon sehr hoch gegriffenen Stundenlohn von 50 Euro keine 4 Millionen Euro einnehmen. Dabei gehe ich von 8 Stunden Arbeit am Tag aus, bei 220 Arbeitstagen im Jahr und 45 Jahren Dauer. 3960000 Euro brutto. Lass das ein Arbeitstier sein mit 16 Stunden täglich und 365 Tagen im Jahr - lächerliche 13 Millionen.

Jetzt erkläre mir einer, mit welcher Rechtfertigung solche Leuchtkerzen wie JB das Tausendfache auf sich vereinen dürfen - und der Gemeinschaft nichts positives dafür zurückgibt? Was ist da so ungeheuer entlohnenswert, was hat er dafür geleistet? Das ist einfach grenzenlose Gier, die der Allgemeinheit schadet.

Leute, die solche Geldmengen auf sich vereinen, sind nicht die Altruisten, die die Welt bräuchte. Das sind einfach nur Raffkes.

Ja, ich finde die Idee gut

Unbedingt soll so etwas weltweit eingeführt werden.

Was soll man denn sinnvolles mit der Kohle anstellen? Wenn es dem Umwelt-/Naturschutz zugute käme, wäre es sinnvoll, dass eine Person so viel Geld ansammeln kann. Denn wenn zigtausend mitreden, wird es immer nur ein halbgarer Kompromiss und es kommt nie etwas dabei heraus.

Was mach JB? Spendet nicht mal für soziale Zwecke. Finde ich völlig daneben.

Traconias  01.06.2021, 12:42

Weltweit ... klar - und alle machen mit?

Ich sehe Putin schon lachend von der Couch fallen.

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sumpfbub  01.06.2021, 13:23
@Traconias

Ich weiß - aus diesem Grund wird das auch nie etwas. Ich bin Realist und kann deshalb trotzdem den Idealzustand beschreiben.

Dummerweise müsste etwas geändert werden, denn die Zeit läuft uns allen davon. Es müsste irrsinnig viel an unser aller Lebens- bzw. Konsumart geändert werden. Wer seinen Reichtum gefährdet sieht, hat naturgemäß kein Einsehen und kein Interesse, den Luxus zu reduzieren.

Und deswegen wird auch weiterhin ein relativ kleiner Kreis von finanzkräftigen Menschen den Luxus ohne Rücksichtnahme auf den Rest der Menschheit ausnutzen.

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Traconias  01.06.2021, 14:33
@sumpfbub

Tja ... mit "es müsste was geändert werden" isses leider nicht weit her, da über kurz oder lange alle Änderer dann selbst an den Fleischtöpfen saßen.

Oder mal Advocatus Diaboli gespielt: Stell dir mal vor, die unzähligen Milliarden dieser Milliardäre wären nicht gebündelt und sozusagen weggepackt, sondern in den Händen all der armen Schlucker:innen, die nie was hatten.

Was glaubst, was dann passiert - mehr Planetenrettung oder mehr Konsum?

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sumpfbub  02.06.2021, 07:47
@Traconias

Man wäre ein hoffnungsloser Idealist, glaubte man, dass dann plötzlich alle Liebkind zueinander wären, hätten sie denn alle genug Geld. Theoretisch wohl schon, denn wenn man allen Luxus hätte, würde dieser an Bedeutung verlieren. Aber ich wüsste nicht, wie das erreichbar wäre. Soviele Ressourcen hat die Welt nicht, um das umzusetzen.

Also gibt es folgende Szenarien:

  • Die Zahl der Menschen reduziert sich ganz erheblich.
  • Es geht unverändert weiter und in absehbarer Zeit kommt es zu heftigen Gewaltexzessen - daraus resultiert der erste Punkt.
  • Es geht unverändert weiter und in absehbarer Zeit kommt es zu so starken Wetterphänomenen, dass wir starke lokale Hungersnöte, Überschwemmungen und Stürme erfahren - woraus sich langsam der erste Punkt entwickelt.
  • Es geht unverändert weiter und in absehbarer Zeit kommt es zu einer weiteren Seuche alá Corona - wiederum folgt Punkt eins
  • Es geht unverändert weiter und in absehbarer Zeit trifft uns ein großer Komet.

Egal, was Du Dir aussuchst: Letzten Endes würde nur helfen, dass die Geburtenrate freiwillig ganz drastisch für eine Weile reduziert würde. Das wäre im Prinzip noch die harmloseste Variante für unsere Spezies.

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Traconias  02.06.2021, 08:07
@sumpfbub

... immer vorausgesetzt, du gibst unserer Spezies noch eine Chance - was ich an sich nicht tue. Der Homo Sapiens war eine Fehlentwicklung. Daran würde auch die Abschaffung der Milliardenvermögen nix ändern. Wir werden es schon schaffen, uns selbst umzubringen - da bin ich recht zuversichtlich.

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sumpfbub  02.06.2021, 08:18
@Traconias

Doch, die Chance haben wir. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass es ganz heftig rumpelt und dann nur mehr ein paar Verstreute übrigbleiben. Es kann wieder einige hundert Jahre dauern, bis eine neue, bessere Blüte treibt. Vielleicht würde man dann aus den Fehlern Einsichten ziehen und eine andere Denkart entwickeln.

Der Mensch ist recht zäh. Was müsste denn passieren, dass er komplett ausstürbe? Der Komet. Ansonsten denke ich nicht, dass er das selbst in Gänze so schaffen würde. Der Klimawandel geht ja mit einer vergleichsweise geringen Geschwindigeit vonstatten. Da gibt es schon Gelegenheit, einer kleinen Schar das Überleben soweit zu sichern, dass sich diese auch mit den geänderten Umweltbedingungen zurechtfinden und anpassen können. Inuit - Schwarze: Einen größeren Gegensatz hinsichtlich Temperaturverträglichkeit gibt es wohl kaum und es zeigt, dass der Mensch grundsätzlich anpassungsfähig ist, wenn er denn Zeit genug dafür hat.

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Traconias  02.06.2021, 11:51
@sumpfbub

Na dann rat mal, aus welchen Reihen sich die kleine Schar der Überlebenden rekrutiert ... mit privaten Bunkern, hochseetüchtigen Yachten und allem, was man sonst braucht, um den schlimmsten Auswirkungen zu entkommen. Wir sollten unsere Milliardäre hochhalten - die sorgen dann für den Fortbestand der Art ...

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Nein, das ist eine schlechte Idee

Auf so eine Idee kann nur jemand aus dem links-grünen Lager kommen der am liebsten den Sozialismus bei uns einführen möchte - und auf Kosten der Allgemeinheit leben.

Wenn jemand sein Vermögen ehrlich erworben hat, dann sei es ihm auch gegönnt. Dann kann derjenige soviel Milliarden auf der Bank haben wie er will. Was ist daran verwerflich wenn jemand erfolgreich ist??

Apolla11 
Fragesteller
 01.06.2021, 12:14

Mein Gott, Nein; so meinte ich das gar nicht. Da ich auch noch ein Kind bin, weiß ich natürlich nicht viel, noch weniger politisch. Mit "spenden" meinte ich z.B. für den Klimaschutz, NICHT die Bevölkerung. Auf die Kosten der Allgemeinheit will ich auf keinen Fall leben.

Was meinst Du mit "ehrlich"? Durch Mindestbezahlung und Überarbeitung? Bei Elon Musk, wie vielen anderen Superreichen, ist ja allgemein bekannt, wie schlecht die Arbeitsbedingungen sind.

Hier kann ich natürlich auch falsch liegen; wie gesagt, ich bin noch sehr jung. Allgemein wäre es aber nett, wenn man ein Argument sauber und neutral präsentieren könnte, anstatt direkt den Fragesteller anzugreifen.

Einen schönen Tag noch.

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Highlands  01.06.2021, 12:35
@Apolla11

Mit "ehrlich" meine ich durch Arbeit oder Unternehmertum erworben. Nicht durch Betrug, Steuerhinterziehung und Verbrechen oder Drogenhandel.

Wenn jemand seine Mitarbeiter "schlecht" bezahlt ist das immer noch legal. Es wird ja niemand gezwungen für dieses Geld zu arbeiten. Da gehören immer zwei dazu...

Das was Du unter zwangsweise "spenden" verstehst bzw meinst ist in etwa das was die linken Parteien gerne hätten: Denen die arbeiten und erfolgreich sind das Geld wegnehmen und denen die nichts tun wolle in den Rachen stopfen. Ich sag nur Stichwort "bedingungsloses Grundeinkommen".

Meine Antwort ging nicht gegen Dich persönlich - sondern generell gegen jede Art von staatlicher Umverteilung

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Apolla11 
Fragesteller
 01.06.2021, 13:06
@Highlands

Danke der Antwort und Berichtigung. Mir scheint aber, du hast den ersten Abschnitt nicht ganz gelesen; ich habe ausdrücklich gesagt, das Geld soll nicht ins Grundeinkommen fließen (wobei ein bedingungsloses Grundeinkommen natürlich noch ein ganz anderes Thema ist).

Bei deinem zweiten Abschnitt muss ich dir leider widersprechen.

Es wird ja niemand gezwungen für dieses Geld zu arbeiten. Da gehören immer zwei dazu..

Das stimmt nämlich grob und schlicht nicht. Vielleicht ist das nur in Deutschland weit weniger der Fall als z.B. in Amerika. Aber, sehr viele Leute würden mit Sicherheit gerne ihre Jobs aufhören, können aber aufgrund von familiären bzw. finanziellen Problemen dies nicht. Man kann sehr gut dazu gezwungen werden, zu arbeiten; wenn auch indirekt. Das ist ja auch meist der Fall in der Sexindustrie.

  • Beispiel: Man ist arm aufgewachsen, hat sich vielleicht von seiner missbrauchenden Familie losgerissen, und muss jetzt für sich selber sorgen. Wie? Mit Arbeit, natürlich. Man braucht das Geld. Was gibt es zur Auswahl? Eigentlich nichts, außer schlecht bezahlte Jobs in z.B. der Fastfood-Industrie. Kaum genug, um sich selber zu unterhalten. Will diese Person den Job haben? Ja, denn sie braucht ihn zum Überleben. Aber würde sie, hätte sie die Wahl, einen Job mit besseren Arbeitsbedingungen wählen? Liebend gerne.
  • Ich hoffe wirklich, das hat Sinn ergeben. Ich bin leider nicht gut im Erklären.
  • Oft gibt es, glaube ich, auch zu wenige Jobs.

Entschuldigung, falls ich dich mit meinem letzten Abschnitt beleidigt haben sollte. Das habe ich wohl falsch verstanden. Ich nahm an, es war wegen meinem "Ich finde die Idee gut" an mich gerichtet.

Einen schönen Mittag. :)

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