Soll ich meine Ausbildung in der Pflege abbrechen?
Guten Tag allerseits,
Ich bin derzeit 19 Jahre alt und habe am 1. April letzen Jahres meine Ausbildung zum Pflegefachmann für stationäre Akutversorgung angetreten.
Die Ausbildung hat mir bisher nie wirklich freude bereitet und es ist ein alltäglicher Kampf für mich geworden jeden Tag zu Arbeit zu gehen. Ich finde es vorallem psychisch enorm anstrengend und weiß nicht ob ich das weiterhin kann.
Vor meiner Ausbildung habe ich ein halbes Jahr lang ein FSJ in der Pflege gemacht das war ganz inordnung.
Ich habe vor meinem FSJ bzw nach der Realschule ein Fachabitur in IT angefangen doch ich war fast die gesamten zwei Jahre krank geschrieben und hab daher kein Zeugnis. Grund war meine Psyche, da ich umgezogen bin und ich eine schwere Zeit hatte.
In den letzten Monaten hab ich mein technisches Interesse wieder für mich kennengelernt. Und würde unheimlich gerne wieder in Richtung IT gehen und dort eine Ausbildung als Fachinformatiker für Systemintegration machen.
Doch ich bin am zweifeln ob ich die Ausbildung beenden soll da ich dann eben zwei Sachen im Lebenslauf habe die nicht beendet sind und das in meinem jungen Alter bestimmt ziemlich schlecht karrieremäßig aussieht. Oder was ich dann im Vorstellungsgespräch sagen soll das überfordert mich ein bisschen komm mir iwie ziemlich dumm vor dabei.
2 Antworten
Wenn du erhebliche Zweifel daran hast, dass die Ausbildung bzw. Der Beruf (kurz- wie langfristig) das Richtige für dich ist, würde ich, soweit die Möglichkeit besteht!, die Ausbildung wechseln.
Einen Großteil des Lebens verbringen wir Menschen mit/ auf der Arbeit. Und sich ein Leben lang durch den Beruf buchstäblich zu quälen ist, insbesondere bei psychischen Problemen, keine Option finde ich. Damit würdest du dir sehr wahrscheinlich erheblich Schaden. Du würdest es vermutlich ab einem gewissen Punkt den Rest deines Lebens bereuen.
Ich persönlich habe eine Ausbildung und ein Studium abgebrochen,bis ich das richtige für mich fand. Und dennoch habe ich nach dem Studium einen tollen Job gefunden.
Tatsächlich geht es heute dem Großteil der Schulabsolventen so! Ich für meinen Teil habe meine Entscheidung NIE bereut.
Sofern du also die Möglichkeit hast zu wechseln: zu spät ist es nie!
Sevven
Du musst den längeren Krankheitsfall (oder den Abbruch einer Ausbildung) kontextualisieren!
Die Gründe für den Abbruch, die jeweiligen Umstände, was du in eventuellen Wartezeiten gemacht hast (bzw. Wie du diese genutzt hast!) , insbesondere: wenn du Krankheitsfälle "erklären" willst ist es sehr hilfreich wenn du sagen kannst, dass du in Behandlung warst/bist und die Erkrankung im Griff hast.
Ich würde insbesondere gut schildern, woran du erkannt hast, dass Ausbildung X nicht die richtige für dich war. Warum du dich ursprünglich für diese Ausbildung entschieden hast!
Ebenso, begründen warum du dir sicher bist, dass Ausbildung Y nun die richtige für dich ist.
Der "Fehlgriff" mit der ersten Ausbildung kann auch eine Begründung in diesem Sinne sein :
Z.B. "Durch die Ausbildung X, bzw. Die falsche Berufswahl, habe ich erst erkannt wo meine Stärken und Schwächen, Interessen etc. Wirklich liegen, worin ich gut bin/was mir liegt.etc."
Wichtig ist es also zu vermitteln, dass man sich mit dem "Fehlgriff" mit der Ausbildung außereinander gesetzt hat, dass man sich hinsichtlich der neuen Ausbildung ganz sicher ist.
Dass man Trotz Erkrankung "fit genug" für den Job ist / dass man "stabil" ist.
"Positive Aspekte" die möglicherweise mit der Erkrankung einhergegangen sind können auch wertvoll sein, bzw. Zu vermitteln dass man auch etwas Gutes daraus ziehen konnte. Ich zum Beispiel bin durch meine bipolare Störung sehr viel kreativer geworden, was beispielsweise in meinem Tätigkeitsbereich eine wertvolle Eigenschaft ist!
Bewirb dich doch und wen du die Stelle hast, kündige.
Jetzt ist ja für dieses Jahr alles schon gelaufen finde halt den Punkt mit dem Fachabi enorm schwierig zum Hand haben will ja nicht dann im Vorstellungsgespräch sagen was damals war wegen dem Zeugnis
Wenn du beim Fachabi andauernd krankgeschrieben warst und kein Zeugnis hast, dann hast du kein Fachabi. Es wäre erstmal abzuklären, ob du ohne Abi im gewünschten Berufsfeld überhaupt eine Ausbildung findest.
ja behaupte ja nicht das ich eins habe sondern geht ja nur um den punkt das ich eins angefangen habe und dazu nichts vorweisen kann
Danke Sven für deine Antwort ich fand sie sehr inspirierend und hat mir Mut gegeben. Hast du einen Tipp wie man am besten bei einem längernen Krankheitsfall oder bei einem Abbruch in Bewerbungssituationen umgeht?