Soll ich in die Klinik oder nicht?
Hallo zusammen,
ich bin 18 Jahre alt und schwer chronisch krank, für die Erkrankung gibt es noch keine Heilung oder Therapie.
letztens habe ich meiner Mutter von Übergriffen ihres Partners mir gegenüber erzählt und seit dem glaubt sie teilweise, dass meine chronische Erkrankung psychisch ist. Richtig akzeptieren, dass ich ihren Partner zuhause nicht sehen möchte und es meinen Körper der eh schon schwach ist unglaublich stresst versteht sie sich nicht. Ich würde deswegen gerne zu meinen Großeltern ziehen aber habe keine Kraft es alleine um zu setzen.
außerdem hatte ich früher schon mal eine psychische Erkrankung die aber mittlerweile bei mir geheilt ist und nicht mehr diagnostiziert wurde.
Meine Mutter erwartet also quasi von mir in die Klinik zu gehen, damit ich mich selber davon überzeugen kann, das die Übergriffe nicht stattgefunden haben und meine chronische Erkrankung sich aus Wunderland geheilt wird.
ich bin mir unsicher ob ich gehen soll, vielleicht kann ich einiges aus der Vergangenheit nochmal aufarbeiten und sich jetzt die Übergriffe und vielleicht helfen die mir dort sich beim Auszug bzw. Umzug. andererseits weiß ich nicht, ob ich gerade bereit für eine Klinik bin. Vor zwei Monaten hätte ich noch ja gesagt aber ich habe gerade einen neuen Therapeuten und merke wie schwer es ist, alles von neu an zu erzählen und sich zu öffnen und es wird da genauso nochmal von Anfang an passieren müssen….
was würdet ihr an meiner Stelle tun? Ich kann übrigens nicht einfach ausziehen, weil ich pflegebedürftig bin und auf meine Mutter angewiesen
3 Antworten
Eine Klinik ist da, um akut zu stabilisieren. Da arbeitet man nichts auf, das tut man in einer ambulanten Therapie. Deshalb eher beim neuen Therapeuten aufarbeiten.
"Akut" bedeutet, dass du gerade so schwer leidest, dass eine ca. 8-wöchige Herausnahme aus deinem Umfeld in eine Psychosomatische Klinik dich wieder (oder nur) stabilisiert. Aufarbeitung findet nur in der ambulanten Pschychotherapie statt.
Ich würde an deiner Stelle in die Klinik gehen.
Die Beweggründe deiner Mutter sind dabei völlig egal, denn es geht um dich!
Sie will, dass du die Übergriffe ins Reich der Fantasie schiebst und du willst, dass man dir glaubt und du zu deinen Großeltern kannst.
In der Klinik hast du die Möglichkeit die Weichen zu stellen, dass man dir 1. glaubt, und dass du 2. zu deinen Großeltern ziehen kannst, ohne dass deine Mutter dir Steine in den Weg legt!
In der Klinik gibt es Psychologen und Sozialarbeiter die dir "aufs Pferd" helfen werden, sie kennen die Möglichkeiten, wissen was zu tun ist und an welche Stellen du dich wenden kannst, damit es nach der Klinik in deinem Sinne weiter geht.
Nutze die Möglichkeit die DIR dadurch geboten wird, was deine Mutter will ist völlig egal!
Ich würde deswegen gerne zu meinen Großeltern ziehen
Dann lass dir von den Großeltern helfen.
vielleicht helfen die mir dort sich beim Auszug bzw. Umzug
Da hilft eine Klinik gar nichts.
Es gibt Ambulante betreuer die z.B. einmal die Woche (wie oft ist unterschiedlich nach bedarf) zu dir kommen um bei etwas zu helfen. Die können auch helfen deine Eltern von einem Umzug zu überzeugen oder Anträge zu stellen um die richtige Behandlung zu bekommen usw.
was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Eine ambulante Unterstützung beantragen.
Ich verstehe, was du meinst, ist auch einer meiner Punkte, allerdings wenn ein Teil meiner Erkrankung wie viele sagen psychisch ist, ist es irgendwie akut….
es ist eine Psychosomatik also schon auf meine Situation angepasst und ansprechend