Soll die Polizei in Pressemitteilungen die Nationalität von Tatverdächtigen Personen nennen?

18 Antworten

Ich sehe darin auch keinen Nutzen. Das wäre auch meine Argumentation, dass es nichts nutzt, niemandem hilft, aber der jeweiligen Gruppe enorm schadet. Rassismen bilden sich schnell und sind schwer wieder auszumerzen. Die Leute merken sich ja dann nur die Taten von Menschen mit Migrationshintergrund und die von Biodeutschen werden quasi ausgeblendet. So kommt z.B. auch das Vorurteil zustande, zu milde Strafen hätten was mit der Nationalität zu tun. Dass es auch genug solche Fälle von Deutschen gibt, fällt den meisten halt nicht auf. Es wird am meisten das wahrgenommen, was ins eigene Weltbild passt.

Nein...:

- Nationalität ändert nix an der Tat, im Endeffekt also nicht wirklich nützlich

- erklärt die Tat nicht

- schürt extrem viel Hass & Hetze

Auch interessant ist da der Pressekodex:

"Richtlinie 12.1 – Berichterstattung über Straftaten (gültig seit 22.03.2017)

In der Berichterstattung über Straftaten ist darauf zu achten, dass die Erwähnung der Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu ethnischen, religiösen oder anderen Minderheiten nicht zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führt. Die Zugehörigkeit soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches Interesse. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte."

https://www.presserat.de/pressekodex.html

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Interessiert & beschäftige mich viel damit

"Nationalität" ist kein rechtsverbindlicher Begriff in Deutschland und kann daher gar nicht benannt werden.

Allenfalls kann man die Staatsangehörigkeit benennen. Was aber soll das als Regelprinzip bringen? Die Forensik ist sich eigentlich einig darüber, dass die Staatsangehörigkeit keine Bedeutung für die Straftatenbegehung hat.

Andere Kriterien sind da aussagekräftiger wie z.B. der genaue Wohnort oder die soziale Lage.

Nein. Die Nationalität sagt nicht über die Tatmotive aus, es gibt bei jeder Nationalität Berufskriminelle und Psychos. Die Leute wollen doch nur die Nationalität hören, weil sie denken, sie könnten daraus auf das Motiv schließen. Und die Rechten wollen noch nicht einmal nur die Nationalität, sie wollen aus demselben Grund dann auch noch die Vornamen, weil für sie nicht alle Deutschen gleich deutsch sind. Echt traurig.

Um dem Vorwurf es solle wieder verschleihert werden, dass es ein Ausländer war zu entgehen, hilft es nur wenn man die Nationalität immer nennt.

ABER: Mittlerweile ist das auch schon egal, weil nach der Logik von "besorgten Bürgern" auch jemand mit deutscher Staatsbürgerschaft ein Ausländer sein kann.