Sohn verhält sich aggressiv und überdreht?

3 Antworten

Kinder haben extrem feine Antennen und spüren, wenn es den Eltern nicht gut geht. Super, dass ihr nach Hilfe sucht und versucht so gut es geht ruhig zu bleiben. Gibt es vielleicht andere Leute in eurer Umgebung, die immer mal Zeit haben, sich mit eurem Kind zu beschäftigen? Es loben und spielen?

Grad mit 4 Jahren machen ja viele Kinder so eine Phase der Autonomie durch. Und auch das 'Warum' kriegen sie häufig noch nicht so richtig hin ,da sie es selbst nicht wissen.

Konzentriert euch unbedingt auch auf die Momente, wo es gut läuft und er etwas toll macht, und lobt ihn auch dafür.

Eventuell kommt ihr auch mal die Leute ein Kindergarten nach Tipps fragen ode reine Elternberatungsstelle aufsuchen, die sind häufig bei den Landratsämtern mit dabei, googeln mal 'Netzwerk frühe Hilfen', da bekommt man häufig niedrigschwellig fachkundige Beratung.

Liebe Grüße, viel Tapferkeit und alles Gute eurer Familie!

Aud der Situation rausholen bzw. Situation verlassen.

Sobald er sich nicht benimmt, wird das Spiel abgebrochen. Dann spielt ihr eine Weile nciht mehr mit ihm, weil ihr natürlich nicht mit jemandem spielen wollt, der euch weh tut.

ODer aber, er wird in ein ruhiges Zimmer zur Auszeit geschickt. Bei manchen Kindern klappt es sehr gut. Bei anderen klappt es mittelmäßig und man kann sie nicht alleine lassen. Sie brauchen Aufsicht - aber KEINE Interaktion. Erst wieder, wenn sie ruhig sind. Und bei manchen Kindern klappt das gar nicht, sie schreien sich richtig in RAge und drehen noch mehr hoch, aber s kommt zu keinem Kipppunkt, dass sie ruhiger werden. Diese brauchen dann doch mehr begleitung. Dennoch ist ein Ortswechsel immer sinnvoll.

Und ihr müsst ihm natürlich auch Möglichkeiten aufzeigen, die er tun kann, wenn er böse, wütend oder was auch immer ist. Und das muss etwas sein, was auch körperlich getan wird, weil wut macht hibbelig und muss auch körperlich abreagiert werden. Was könnte zu ihm passen? Stampfen? Tanzen? Schreien? Ins Kissen boxen?


sgrafixx 
Beitragsersteller
 17.02.2025, 13:45

Alternativen haben wir aufgezeigt. Schreien, ins Kissen boxen, mit den Füßen stampfen, ...

Rendric  17.02.2025, 21:01
@sgrafixx

Und das nun ca 100 mal mit ihm üben. Dann hat er es verinnerlicht.

sgrafixx 
Beitragsersteller
 17.02.2025, 22:11
@Rendric

Ja, das ist richtig. Haben wir bestimmt schon 100 mal gemacht. Bis jetzt hat er nicht eine einzige Alternative angewendet. :(

HappyMe1984  18.02.2025, 16:49
@sgrafixx

Er ist erst 4. Selbstregulation ist etwas, was Menschen lernen müssen - und mit vier Jahren noch lange nicht abschließend beherrschen!

Wie Rendric schon schrieb - verlasst die Situation, unterbrecht, was ihr tut und schlagt ihm dann eine der Alternativen vor (nicht mehrere zur Auswahl, sondern "Das hat mir gerade weh getan. Wir hören deshalb auf, zu spielen. Wenn du gerade wieder kurz böse bist, dann hau doch das Kissen dort drüben, bis es dir besser geht!"). Und das immer wieder, ruhig, aber konsequent. So begleitet ihr ihn dabei, zu lernen, wie er besser mit seinen Emotionen umgehen kann. Und genau dadurch kann dann nach und nach ein Lernprozess stattfinden.

Kleine Jungen haben in der Regel viel mehr Energie, als kleine Mädchen. Sie wissen sich in dem Alter oft nicht anders zu helfen, als wild und aktiv zu sein. Kleine Mädchen spielen oft ruhig mit Puppen, während Jungen meist viel rennen und klettern. Wenn sie ihre Energie nicht loswerden, werden manche leider aggressiv. Es tobt ein innerer Krieg in ihnen, etwas was Mädchen/Frauen nicht nachvollziehen können. Es ist fast schon mentale Folter für kleine Jungen aber sie können sich in dem Alter noch nicht verbal ausdrücken. Ihr macht gerade eine schwere Zeit durch aber verliert nicht die Hoffnung. Es ist in den meisten Fällen nur vorübergehend. In dem Alter bringen "Bestrafungen" leider kaum etwas. Man könnte ihnen alles wegnehmen oder eine Auszeit fordern aber Kleinkinder verstehen dieses Konzept noch nicht richtig.

Es ist schonmal ein guter Anfang, dass er seine Wut zugeben kann. Viele können das nicht. Was ihr tun könnt ist ihm zu erklären, dass es in Ordnung ist mal wütend zu sein. Nur darf man es nicht an anderen auslassen. Mama und Papa sind auch manchmal wütend aber sie lassen es nicht an ihm aus. Man muss Kinder leider immer und immer wieder daran erinnern, dass es sich nach den Eltern richten muss. Du bist sein Vorbild, daher wird er es sich vieles von dir abschauen. Kinder sind in dem Alter oft vergesslich, daher muss man sich den Mund fusselig reden und immer wieder erinnern, wo die Grenzen liegen. Raufen ist ok, Haare ziehen nicht. Rangeln ist ok, ins Gesicht schlagen nicht. Er wird jetzt Schritt für Schritt lernen, wie weit er gehen darf. Das braucht leider Zeit. Man braucht sehr viel Geduld mit Kindern. Gerade während der Trotz-Phase. Besorgt ihm einen Boxsack oder meldet ihn in irgendeinem Sportkurs an. Da könnte er alles heraus lassen, was in ihm schlummert. Sprecht ruhig auch mit anderen Eltern, Erzieherinnen oder Kinderpsychologen. Die haben auch sehr hilfreiche Tips zu diesem Thema.

Wünsche Euch viel Kraft und alles Gute!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sozialwesen