Sind wissen und intelligenz unabhängig von einander?
Kann es sein das jemand eine super kombinatorische Gabe hat aber kaum Bildung?
Kann jemand sehr belesen sein aber sehr langsam und unsicher im schlussfolgern?
Wahrscheinlich schon, oder?
In den Medien wird halt immer son bild gezeichnet von "den schlauen" die dann immer beides können. Finde das immer so unrealistisch. Egal wie schlau jemand ist die zeit zum lesen muss er oder sie sich ja trotzdem nehmen. Und wenn jemand 200 Bücher im jahr gelesen haben will frag ich mich wo er noch die zeit für kognitionstraining hernehmen will.
Ich mein klar, viele werden mit höherer intelligenz geboren als der Durchschnitt aber auch diese muss man regelmäßig trainieren sonst kann man sie auch ein stück weit verlieren.
Also wie sollte man beides, wissen und intelligenz, gleichzeitig auf ein hohes niveau bringen können?
6 Antworten
Also prinzipiell würde ich erstmal sagen, dass Intelligenz und Wissen nicht unbedingt miteinander verbunden sein müssen. Wie du schon sagst, werden einige mit einem höheren Potential zu höherer Intelligenz geboren. Jedoch muss das nicht bedeuten, dass diese Personen ein größeres Wissen haben als die anderen. Wissen hat auch eine Menge mit Fleiß und Willen zu tun. Beispielsweise gibt es Menschen, die einen eher durchschnittlichen IQ haben, sich aber, um ihre Ziele zu erreichen, sehr anstrengenden und ein großes Wissen aneignen. Andere Menschen, die vielleicht einen etwas höheren IQ aus der Durchschnitt hat, weiß das und verlässt sich darauf. Demnach tun diese Menschen weniger, ihr Wissen auszubauen. Daher ist das Wissen nicht so hoch, wie bei der anderen Person, die sich anstrengt.
Wenn allerdings eine Intelligente Person sich anstrengt ihr Wissen zu erweitern, so erweitert sie damit auch ihre Fähigkeiten und hält auch ihre Intelligenz fit.
Es nützt nichts, wenn du dir eine menge Wissen aneignest, aber für dich persönlich nicht umsetzen oder einsetzen kannst.
Und davon gibt es eine menge Menschen. Die haben viel im Kopf, sind aber menschlich gesehen die reinste Katastrophe.
Wie kann das eigentlich sein, das manche Menschen ihre intelligenz nicht gewinnbringend für sich oder andere einbringen können, von krankheitsbildern mal abgesehen.
Dafür, dass du der Fragesteller bist, kommst du echt häufig mit den von dir eingeführten Begrifflichkeiten durcheinander. Hier ging es um nicht eingesetztes Wissen, nicht um nicht eingesetzte Intelligenz. Das sind zwei Paar Schuhe:
Intelligenz, die nicht eingesetzt wird, ist wie ein Talent, das nicht gefördert wird. Verkümmert halt. Wissen, das nicht eingesetzt wird wiederrum, kommt regelmäßig vor. Im Prinzip ist die Schule ein Paradebeispiel. Je nachdem, was man beruflich macht, setzt man manches von dem Wissen, das man sich in der Schule aneignet, nie wieder ein. Wodurch es, gewissermaßen, auch verkümmert. Ist eigentlich gar nicht so "speziell".
Ja, selbstverständlich. Intelligenz ist angeboren; Wissen nicht. Es muss erworben werden.
Und: wo Intelligenz nicht gefördert und durch Wissen genährt wird, verkümmert sie.
Wie man beides, Intelligenz und Wissen auf ein und denselben Level bringt, hast Du schon selbst beantwortet. Mit anderen Worten: wo kein Input, da kein Output.
Intelligenz und Wissen, Bildung etc. sind zwar nicht dasselbe, aber auch nicht völlig unabhängig voneinander. Für bestimmtes Wissen braucht es schon ein Mindestmaß an Intelligenz. Bzw. fällt hochintelligenten Leuten Lernen, Aneignen von Wissen eben oft deutlich leichter als weniger Intelligenten. Intelligenz ist als kognitive Leistungsfähigkeit das geistige Potential dafür, wie gut jemand in der Lage ist, Fachwissen und entsprechende Qualifikationen zu erwerben.
Die Intelligenz entwickelt sich in frühester Kindheit, später wird sie kaum wesentlich gesteigert werden können. Wer hochintelligent ist, wird aber von sich aus gern viel lesen, Strategiespiele spielen, selbst sehr viel durchdenken usw., so dass die Intelligenz eigentlich automatisch trainiert wird.
Ah, ok. Selbsterhaltung der Intelligenz im Menschen also.
Nicht ganz.
Wer intelligent ist, versteht Wissen schneller, nimmt es schneller auf und kann es effektiver und effizienter anwenden, kommt also mit weniger Wissen weiter, als andere Menschen.
Aber klar, es gibt auch dumme, gebildete Menschen, schlaue, ungebildete Menschen, Menschen, die beides haben, und Menschen, die nichts davon haben. Alles möglich. 😉
Aber schon irgendwie merkwürdig...intuitiv würde ich immer sagen, wenn mir jemand wie ein lexikon fakten um die ohren haut und die laut internet auch stimmen, der sei intelligent. Aber eigentlich müsste man den jenigen, zb es sei ein Angeber, mal nötigen seine eigenen Fakten in neinem anderen Kontext weiter zu denken um zusehen ob er das überhaupt kann und ihn dann erst einschätzen
intuitiv würde ich immer sagen, wenn mir jemand wie ein lexikon fakten um die ohren haut und die laut internet auch stimmen, der sei intelligent. Aber eigentlich müsste man den jenigen, zb es sei ein Angeber, mal nötigen seine eigenen Fakten in neinem anderen Kontext weiter zu denken um zusehen ob er das überhaupt kann und ihn dann erst einschätzen
Darauf bezog sich mein Kommentar.
Den Unterschied zwischen dem eigenen, intuitiven Eindruck und der wissenschaftlich, "objektiven" Erfassung des IQ verstehst du doch, oder?
Oh ja, ich bin mir sehr sicher. Aber für dich erkläre ich es sogar noch einmal: Das mit dem Gesamteindruck bezog sich auf die intuitive Wahrnehmung. Wenn ICH die Intelligenz anderer Menschen SUBJEKTIV einschätze, dann greife ich auf den Gesamteindruck zurück - auch aus Mangel an besserem Handwerkszeug. Bei einem IQ-Test wiederrum, geht es um die Einschätzung des IQ auf der Basis von - relativ - objektiver Wissenschaft. Die naturgemäß über das entsprechende Handwerkszeug, die entsprechende METHODIK verfügt. Ergo brauchen die keinen Blick auf das Wissen zu werfen, um den Gesamteindruck zu manifestieren, der ist irrelevant...
Und das hat noch einen zweiten Hintergrund:
Wenn ich - umgangsprachlich - von Intelligenz spreche, meine ich tatsächlich auch den Gesamteindruck. Während es bei Mensa wiederrum, um den rohen IQ-Wert geht.
Gern geschehen.
Demnach würde sich beides ergänzen?